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Florida (FL)

(Letzte Änderung: 26.03.2020 @ 11:11)

Für viele ist das Klima der entscheidende Faktor ...

a) ... um nach Florida zu ziehen. Um eiskalte Winter und Blizzard bedingte Stromausfälle im mittleren Westen und den nördlichen US-Staaten gegen milde Temperaturen und Badewetter einzutauschen.

Um Dolce Vita im Sunshine State zu genießen.

Zu dieser Klientel gehören neben Scharen von Touristen aus aller Welt viele Rentner (retirees), die entweder permanent nach Florida ziehen oder Zugvögeln gleich hier überwintern. Snowbirds.

Es gibt keinen US-Bundesstaat mit einem höheren Durchschnittsalter. Den Rekord hält Charlotte County an der Golfküste von Florida mit einem Mittelwert von sage und schreibe 54 Jahren. Jeder zweite Bewohner im Verwaltungsbezirk ist Rentner. (Quelle: reisebuch.de) Mit einer gehörigen Portion Schwarzem Humor wird Florida auch als God´s waiting room bezeichnet. Na, da möchte man doch mal nicht als Nächster aufgerufen werden.

Diese demografische Anomalie ist aber nicht ausschließlich klimatisch bedingt:

"Good weather, effective marketing, low taxes, and a herd mentality. In the first half of the 20th century, the concept of moving to warmer climes upon retirement didn't really exist—seniors generally lived with relatives to conserve funds. But the advent of Social Security payments in 1940, as well as the post-World War II economic boom, made it possible for grannies to live independently. During this same period, real-estate developers were buying up land in Florida (one of the least populated states in the South) and trying to capitalize on the region's tropical climate. Boosters put together promotional videos touting the state as a 'fountain of youth', which they screened all across the northern United States. Seniors, flush with their Social Security checks, were among those who heeded the call." (Quelle: www.slate.com)

b) ... um bloß nicht nach Florida zu ziehen. So verlockend es auch sein mag den Sylvester-Kater bei 20 Grad Celsius an den Stränden von Key Biscayne, Fort Lauderdale oder Anna Maria Island loszuwerden, so belastend für Leib und Seele ist die wet season. Spätestens ab Mai sollte man besser das Weite suchen.

Dann sind Myriaden blutrünstiger bugs auf Beutezug und eine unheilvolle Allianz aus drückender Schwüle, sturzbachartigem Regen und stechender Hitze an der Tagesordnung. Sunshine State klingt dann wie blanker Hohn. Mosquitoe State wäre schon passender. Ach, wie schön ist dann doch der Norden. Oder der Westen. Oder Alaska. Meinetwegen sogar Oklahoma. (Ok, das ist jetzt doch übertrieben.)

Alles, nur nicht Florida, möchte man denen warnend zurufen, die leichtsinniger und uninformierter Weise planen ihren Jahres-Sommerurlaub dort zu verbringen.

Abgesehen davon: Stromausfälle wegen Schnee hätten viele Floridaner gerne, wenn wieder einmal einer dieser unsäglichen Hurricanes, die mit hübscher Regelmäßigkeit den südlichsten US-Bundesstaat heimsuchen, ganze Landstriche verwüstet und Siedlungen dem Erdboden gleichgemacht hat. Derartige Katastrophen erreichen Dimensionen, von denen die Nordstaaten nur (alp-)träumen können. Man denke etwa an die absoluten Killer-Stürme Hurricane Katrina (2005), oder Hurricane Wilma (2005).

Noch ein kleiner Merksatz zum Thema Hurricanes:

June - too soon
July - standby (for any news of a storm)
August - you must (prepare in case a storm comes)
September - remember (to standby)
October - all over

Wenn man die ambivalenten klimatischen Verhältnisse außen vor lässt, ist Florida mit einer beeindruckenden Natur gesegnet. Der Sunshine State räumt nicht nur regelmäßig bei Dr. Leatherman (aka Dr. Beach) zusammen mit Hawaii vorderste Plätze im US-Beach Ranking ab, sondern hat - für die Südstaaten einzigartig - mit dem Everglades NP einen Nationalpark von Weltruf im Portfolio.

Neben Stränden, Everglades und wildlife (alligators) verstärken die Florida Keys die Haben-Seite der Natursehenswürdigkeiten. Hier fühlt man sich der Karibik ganz nah und ist es faktisch auch. Key West liegt nur 170 km Luftlinie von Havanna entfernt. Das Wasser strahlt in diesen südlichsten Breitengraden des USA-Festlands in verschiedenen Türkistönen mit der Sonne um die Wette. Wenn man den Overseas Highway fährt, der die Keys wie eine Perlenschnur verbindet, hat man das Gefühl auf Schienen direkt über´s Wasser zu fahren. Jetzt ein Cabrio, Latino-Mucke aufdrehen und alles ist gut!

Auch wegen der geografischen Nähe gehen der spanische und der anglo-amerikanische Kulturkreis in manchen Gegenden der ehemaligen spanischen Kolonie Florida fließend ineinander über. Im Verwaltungsbezirk (county) Miami-Dade lag der Anteil der Bevölkerung mit Hispanic or Latino Origin 2010 bei 65 Prozent (Quelle: www.indexmundi.com)

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Miami in einem Supermarkt kaum einen Englisch sprechenden Mitarbeiter antreffen. Das halten Sie für übertrieben? Ist mir 2012 in einem Walmart-Supercenter passiert. Von den ersten fünf durchaus freundlichen und hilfsbereiten Service-Kräften hat exakt kein einziger verstanden, was beach toys sind. Oder ein road atlas, wahlweise auch in der Ausprägungsform einer road map. No comprendo.

Dafür gab es in dem Laden eine vorzügliche kubanische Kaffee-Theke.

¡Hasta luego!

 

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