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Cape Cod National Seashore (MA)

(Letzte Änderung: 19.11.2023 @ 11:16)

Im Jahr 1620 brach eine Schar von Abenteurern und politisch-religiösen Flüchtlingen von England auf, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Das Ziel war Virginia.

Während der stürmischen Überfahrt an Bord des Frachtschiffs Mayflower kamen die Auswanderer vom Kurs ab, und das erste, was sie von Amerika sahen, war nicht der Hudson River im Norden Virginias, sondern die Strände einer Halbinsel, die 60 Meilen in den Atlantik reicht.

Hier landete 1602 der englische Entdecker Bartholomew Gosnold, der wegen der reichhaltigen Kabeljaugründe der Halbinsel den Namen gab, den sie bis heute behalten hat: Cape Cod ("Kap Kabeljau").

Ist doch keine schlechte Wahl für einen ersten Eindruck von der Neuen Welt, könnte man meinen. An der Ostküste Amerikas gibt es wohl kaum eine schönere Küsten- und Marschlandschaft als Cape Cod. Scheinbar endlose Dünen, dichte Eichen- und Kiefernwälder, Teiche, Sümpfe und vor allem fantastische Sandstrände, die keinen Vergleich mit den berühmten Stränden der Westcoast scheuen müssen.

Ob die Reisenden an Bord der Mayflower, die als Pilgerväter (pilgrim fathers) in den Geschichtsbüchern verewigt wurden und Kultstatus in den USA genießen, damals einen Blick für derlei Zerstreuungen und die Schönheit der Natur hatten?

Wohl kaum, denn was heute Urlauber erfreut, war für die Siedler damals kein Spaß. Unfruchtbarer, sandiger Boden erstickte jede Hoffnung auf eine landwirtschaftliche Nutzung im Keim und machte Cape Cod zum Kap der enttäuschten Erwartungen. Angesichts dieser widrigen Gegebenheiten und von Hunger und Not gezeichnet entschloss man sich weiterzuzsegeln und gründete später die Plymouth Colony auf der anderen Seite der Cape Cod Bay.

Inzwischen ist Cape Code in weiten Teilen als National Seashore geschützt und vor allem für amerikanische Familien ein beliebtes Urlaubsparadies. Im Sommer hat man hier die perfekte Umgebung für Sonnenbaden, Strandspaziergänge und jedwede Art von Wassersport.

So beschaulich und einladend die Strände von Cape Cod im Sommer auch wirken, so gefährlich sind die Gewässer seit Jahr und Tag für die Seefahrt. In dem kurzen Küstenabschnitt zwischen Truro und Wellfleet alleine sind 1000 Schiffen wegen versteckter Sandbänke auf Grund gelaufen und gesunken. Die Küste hat hier den wohlverdienten Beinamen ocean graveyard.

Ungemach droht auch unter Wasser - höchst ernst zu nehmende Warnungen!

Cape Cod Cape Cod

Nach dieser kleinen Einleitung folgt ein Foto-Streifzug entlang verschiedener Sehenswürdigkeiten der Halbinsel. Dabei liegen nicht alle in der National Seashore, es findet sich jeweils ein entsprechender Vermerk.

Seagull Beach (außerhalb NS)

Ganz im Süden, noch außerhalb der National Seashore, liegt der Seagull Beach - in der Nähe eines vermutlich sündhaft teuren Wohngebiets.

Cape Cod Cape Cod

(Das Seagull Beach Lighthouse war im Oktober 2023 nicht erreichbar, da die Straßen dorthin privat sind.)

Smuggler´s Beach (außerhalb NS)

Ein weitere Familey-Beach an der Mündung des Bass Rivers.

Cape Cod

Harding Beach (außerhalb NS)

Kite surfer´s paradise ...

Cape Cod

Nauset Beach

Hier sind wir schon auf National Seashore-Territorium.

Cape Cod Cape Cod

Coast Guard Beach

Trotz Nebensaison im Oktober gerammelt volle Parkplätze - wer kann es den Leuten verdenken?

Cape Cod Cape Cod Cape Cod

Gleich daneben das hübsche Nauset Light.

Cape Cod Cape Cod

Marconi Beach

Die Steilklippen von Marconi Beach - fantastisch.

Cape Cod Cape Cod

Longnook Beach

Was der Marconi Beach kann, kann Longnook schon lange ...

Cape Cod

Head of the Meadow Beach

Ein Klassiker. Und immer wieder schön.

Cape Cod Cape Cod

Race Point Beach

Im äußersten Norden der Halbinsel.

Cape Cod

Und last but not least:

Province Lands Visitor Center

Von der Balustrade des Province Lands Visitor Centers hat man einen guten Blick über die weite Dünenlandschaft der nördlichen Halbinsel (Nauset Marsh):

Nauset Marsh

Directions

Cape Cod liegt südöstlich von Boston. Die Entfernung von Hyannis bis Downtown Boston beträgt gut 70 Meilen. Je nach Verkehr sollte man mindestens 90 Minuten Fahrtzeit einplanen.

GPS-Koordinaten Cape Cod National Seashore

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)

GPS Head of the Meadow Beach: 42.05223, -70.08006
GPS Province Lands Visitor Center: 42.07406, -70.20582
GPS Race Point Beach: 42.07938, -70.21951
GPS Sea Gull Beach: 41.63507624027184, -70.2257502789397
GPS Nauset Beach: 41.78879, -69.93604
GPS Smuggler´s Beach: 42.079177, -70.218987
GPS Harding Beach: 41.66591, -69.99389
GPS Coast Guard Beach: 41.8435, -69.94682
GPS Nauset Lighthouse: 41.86055, -69.95244
GPS Marconi Beach: 41.89148, -69.96353
GPS Longnook Beach: 42.02063, -70.03842

Good to know

Cape Cod könnte - je nach Reiseplanung - Ausgangspunkt für einen Besuch Bostons sein. Da man m.E. für Boston nicht mehr als einen vollen Tag braucht, würde man so eine teure Übernachtung in einem Stadthotel einsparen.

Die Übernachtungspreise auf Cape Cod sind allerdings auch gesalzen. Allerdings nur im Norden. Im Süden bzw. der Mitte findet man viele Kettenmotels zu günstigen Preisen. Tipp: In Hyannis oder West Yarmouth übernachten.

Zwischen Boston und Provincetown im Norden der Halbinsel verkehren diverse Passagierfähren. Es gibt jedoch keine Autofähren.

Provincetown ist weird, hip, freundlich-liberal, touristisch-überteuert, manchmal überlaufen und definitiv einen Nachmittagsbummel wert (s. Gallery).

Wer im Sommer an einem Freitagnachmittag nach Cape Cod fahren und Sonntagnachmittag zurückkehren möchte, sollte besser Nerven wie Stahlseile haben. Der Verkehr ist abartig.

Im Süden der Halbinsel starten die Fähren nach Martha´s Vineyard (ab Woods Hole) und Nantucket (ab Hyannis).

Die oben erwähnten Haiwarnungen sind ernst zu nehmen.

My Visits

Cape Cod habe ich 2011 von meiner To-Do-Liste gestrichen. Der Besuch war längst überfällig und fand 2019 eine Wiederholung. Während die Halbinsel im Sommer ein Badeparadies ist (trotz latenter Haiproblematik), ist sie im Oktober immer noch eine Reise wert - davon konnte ich mich 2023 überzeugen.

My Rating

My Rating

Wenn man von Süden aus auf die Halbinsel fährt, könnte man erst einmal enttäuscht sein. Nichts Besonderes - viel Verkehr und von schönen Stränden nichts zu sehen. Abgesehen vom South Cape Beach State Park.

Fahren Sie weiter, bloß nicht irritieren lassen und umkehren! Im Norden ist die Halbinsel bezaubernd schön und von Hektik ist keine Spur mehr.