Acadia National Park (ME)
(Letzte Änderung: 9.10.2024 @ 16:44)Alle Welt redet von der wildromantischen Schönheit der Küsten Washingtons und Oregons, jeder kennt die breiten Bilderbuchsandstrände à la Baywatch in Süd-Kalifornien. Bei so mancher Schwärmerei über die Traumküsten Amerikas wird die Atlantikseite aber oft ein wenig stiefmütterlich behandelt.
Dabei hat die East Coast eine Menge Highlights: Angefangen im Süden mit den vielen schönen state beaches in Florida, gefolgt von den fantastischen Outer Banks in North Carolina setzt sich die Reihe hochklassiger Küstenabschnitte über Long Island (The Hamptons), Cape Cod und die Trauminseln Martha´s Vineyard und Nantucket fort.
Und hoch oben im Norden ist der Acadia National Park so etwas wie das Sahnehäubchen auf dem Erdbeerkuchen. Die Inselwelt des Parks mit ihren Fjorden, Buchten, Klippen und Stränden ist einfach nur grandios, und das Hinterland lädt zum Wandern ein.
Die beiden Bilder zeigen Sand Beach, den einzigen Sandstrand im Acadia National Park. Mehr von der Sorte braucht man aber auch nicht, dieser eine ist schön genug und kaum zu toppen. An beiden Enden der halbmondförmigen Bucht kann man über die Felsen klettern und findet immer neue Fotoperspektiven.
Allerdings hat man hier, hoch oben im Norden der USA, keine Schönwettergarantie. Im Oktober 2023 präsentierte sich der Sand Beach wolkenverhangen - die Temperaturen waren auch nicht gerade badetauglich - im Herbst sowieso nicht. Im Sommer dürfte es für Hartgesottene in Ordnung gehen, mehr als nur eine Zehenspitze in das glasklare Wasser zu tauchen.
Schroff und unnahbar wirken die Felsen weiter südlich der Park Loop Road. Besonders spektakulär sind die Otter Cliffs - plateuartige Kalk- und Sandsteinplatten, auf denen man bei schönem Wetter den Booten zusehen und herrlich relaxen kann.
Bei nicht so schönem Wetter sind die Felsen immer noch einen Stopp wert.
Ein Stück weit im Landesinneren liegt der malerische Beaver Pond.
Und dann gibt es natürlich noch den Cadillac Mountain. Die ca. 3,5 Meilen lange Fahrt auf den 446 m hohen Berg sollte man bei guter Sicht auf keinen Fall verpassen. (Achtung: Hinweis unten zur Permitpflicht)
Cadillac Mountain ist die höchste Erhebung im Park und der Rundumblick über Mount Desert Island, die Hauptinsel des Parks, sowie die vielen kleinen vorgelagerten Inselchen ist einfach grandios:
Die Inselchen der Frenchman Bay kann man auch gleich zu Beginn der Park Loop Road, beim Hulls Cove Entrance, betrachten. Hier verkehren regelmäßig Kreuzfahrtschiffe auf dem Weg nach Bar Harbor.
Eines der meistfotografierten Gebäude in Neuengland befindet sich ebenfalls im Acadia National Park: Bass Harbour Lighthouse. Der Leuchtturm prangt ausgesprochen fotogen 17 m über dem Meeresspiegel auf einer schroffen Granitklippe.
Postkartenmotive gibt es hier eine Menge.
1 Absolute Besucherzahlen sowie Rangplatz unter allen erhobenen 393 National Park Sites (Jahr 2023)
Climate
Quelle (nur Daten): Destination Parks
Hiking
Der Park hat mehr als 120 Meilen Wanderwege. Leider kenne ich davon keinen einzigen. Das ist nichts weniger als eine Schande, aber immerhin ein Argument für weitere Besuche.
Camping
Wer im Acadia National Park in einem Zelt campen möchte, sollte nicht allzu zart besaitet sein. Schönwettergarantie gibt es hier definitiv nicht und es kann nachts ganz schön frisch werden. WoMo-Kapitäne schreckt so etwas natürlich nicht.
Campingmöglichkeiten gibt es im Acadia NP an zwei Stellen: Der Blackwoods Campground kann vorgebucht werden, der Seewall Campground operiert nach dem Prinzip first-come-first-served.
Directions
Der Acadia National Park liegt an der Ostküste von Maine.
Bis nach Boston sind es 264 Meilen. Die nächste größere Stadt ist Bangor (ME) in 50 Meilen Entfernung.
GPS-Koordinaten Acadia NP
(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)
GPS Hulls Cove Visitor Center: 44.409286, -68.247501
GPS Blackwoods Campground: 44.310204, - 68.204045
GPS Seewall Campground: 44.240444, -68.304272
GPS Bass Harbour Light: 44.221944, -68.337222
Good to know
Der größte Teil des Parks liegt auf Mount Desert Island. Auf der anderen Seite der Frenchman Bay liegt die Festland-Halbinsel Schoodic Peninsula. Die ganze Gegend ist ein Paradies für Kayakfreunde.
Wer es bequem mag und nicht auf eigene Faust in See stechen möchte, kann von Northeast Harbour nach Baker Island mit dem Ausflugsboot übersetzen. Nach Isle Au Haut nur mit dem Postschiff.
Die ca. 30 km lange Park Loop Road führt entlang der Hauptsehenswürdigkeiten, die sich überwiegend im Ostteil von Mount Desert Island befinden. Unbedingt reichlich Zeit einplanen für Fotostopps!
Aber Achtung: Die Straße hoch zum Cadillac Mountain ist mittlerweile zwischen MItte Mai und Ende Oktober permitpflichtig. Das heißt, man muss vorbuchen! Nähere Infos hier.
So schön Sand Beach auch ist: Verwechseln sie ihn nicht mit einem Badestrand in der Karibik. Das Wasser ist kalt im Sinne von frostig. 15° Celsius hatten wir im Hochsommer.
Was macht man im Acadia National Park, wenn das Wetter schlecht ist? Waagerechter Regen mit Sturmböen und Eiszapfen-Finger-Temperaturen relativieren die Freude über die schöne Landschaft deutlich.