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Gamble Mansion & Plantation Historic State Park (FL)

(Letzte Änderung: 6.08.2023 @ 14:48)

Nach dem Ende des Zweiten Seminolenkriegs im Jahr 1842, bei dem verschiedene Indianerstämme ("Seminolen") gegen die USA kämpften, entstanden verschiedene Zurckerrohrplantagen im Manatee River Valley. Damals war die Region abgelegene Wildnis.

Dazu gehörte auch das zwischen 1843 und 1849 gebaute Anwesen des Kriegsveterans Major Robert Gamble. Die ganz im neoklassizistischen Baustil der der Südstaaten errichtete Mansion war das Haupthaus einer Plantage, auf der Sklaven Zuckerrohr produzierten. Die Ware wurden auf dem Manatee River flussabwärts und über den Golf von Mexico zum internationalen Hafen von New Orleans transportiert und dort verkauft.

Die Gamble Mansion ist das einzige erhaltene antebellum plantation house in Süd-Florida und ein Historic State Park.

Gamble Mansion

Noch ein kurzer geschichtlicher Abriss mit ein paar Eckdaten:

1842: Am Ende des Seminolen-Krieges vergaben die Vereinigten Staaten kostenloses Land an der Florida-Frontier zur Besiedlung (Armed Occupation Act), wenn folgende Voraussetzungen erfüllt waren: männliches Geschlecht, mindestens 18 Jahre alt und bewaffnet mit einem Gewehr oder einer Kanone und ein Mindestverbleib von fünf Jahren. Auf diese Weise sollte eine zivile bewaffnete Bürgerwehr geschaffen werden, um die noch immer feindlich gesonnenen Seminolen unter Kontrolle zu bringen. Major Robert Gamble, der zuvor auf der Zuckerrohrplantage seines Vaters in Tallahassee lebte, erhielt unter diesen Voraussetzungen 160 acres Siedlungsfläche.

1844: Gamble begann mit dem Bau einer Zuckerrohrplantage unter Nutzung von Sklavenarbeit. Andere Siedler folgten.

1845: Ein Dutzend Zuckerrohrplantagen am Manatee River produzieren für den internationalen Umschlagsplatz New Orleans.

1850: Gamble besaß 62 Sklaven. In den Folgejahren wuchs sein Anwesen von 160 acres auf 3500 acres.

1856: Aufgrund von Schulden, schlechter Ernten und einem allgemeinen Verfall des Zuckerrohrpreises verkaufte Gamble seine Plantage für 190.000 USD und zog zurück nach Tallahassee.

1865: Der konförderierte Außenminister (Secretary of State) Judah P. Benjamin versteckte sich auf der Plantage, nachdem er beschuldigt wurde, an der Ermordung Lincolns beteiligt gewesen zu sein. Später floh er nach England.

1872: Nachkriegseigentümer George Patten baute ein zweigeschossiges Wohnhaus auf dem Gelände der Plantage ("Patten House").

Ein Blick ins Innere darf natürlich auch nicht fehlen. Hier das Schlafzimmer mit dem Bild von Judah P. Benjamin an der Wand:

(Anmerkung: Nach dem Verkauf im Jahr 1856 nahm Gamble sein gesamtes Möbiliar mit nach Tallahassee, sodass die heute zu besichtigende Einrichtung nicht die Originaleinrichtung war, sondern eine Ansammlung zeitgenössischer Gegenstände, von denen man annimmt, dass sie vermutlich in ähnlicher Form vorhanden waren. Die von Gamble mitgenommenen Möbel wurden in einem Lagerhaus untergebracht, das später abbrannte.)

Gamble Mansion

Directions

Die Gamble Mansion liegt in Ellenton - ca. 40 Meilen südlich von Tampa.

GPS-Koordinaten Gamble Mansion & Plantation SHP

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)

GPS Gamble Mansion: 27.524333,-82.526464

Good to know

Von Donnerstag bis Montag man kann im Rahmen einer geführten Tour Einblicke in die damalige Lebensweise und das Selbstverständnis der Südstaaten-Großgrundbesitzer bekommen.

Keine Zeit für eine Tour vor Ort? Kein Problem: es gibt ein sehr ausführliches Youtube-Video zur Gamble Plantation.

Wer möchte, kann eine Besichtigung gut mit einem Einkaufsbummel durch die Ellenton Premium Outlets verbinden, die nur etwa zwei Kilometer entfernt sind.

My Visits

2014 haben wir uns hier die Zeit vertrieben, bis die benachbarten Ellenton Premium Outlets aufmachten. 2017 hatten wir sogar Zeit für eine Tour - und sind anschließend wieder zum Einkaufen losgezogen.

My Rating

My Rating

Wenn man keine Tour machen möchte oder kann (weil der falsche Wochentag ist), ist man in einer halben Stunde locker mit der Besichtigung durch.

Es handelt sich um eine kleinere Sehenswürdigkeit, die optisch auch nicht im Ansatz an Oak Alley in Louisiana als "Mutter aller Südstaaten-Plantations" heranreicht.