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Mountains, Prairie & Desert tour 2010

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

4. Tag: 21.07.2010

Wheatland war ein hervorragender Ausgangspunkt für unsere heutigen Unternehmungen. Morgens fuhren wir nach Guernsey, wo wir uns die Oregon Trail Ruts ansahen (s. Bild links). Die Planwagen der Siedler auf dem Oregon Trail hatten tiefe Furchen in das weiche Gestein geschnitten, die noch heute gut sichtbar sind. Anschließend fuhren wir zum Register Cliff, wo sich viele Reisende der damaligen Zeit verewigt hatten (s. Bild rechts).

Keine ganz große Sehenswürdigkeiten, aber historisch doch sehr interessant. Wir bereuten den Umweg nicht, zumal es uns die Gelegenheit gab in einem Frühstücks-Diner in Guernsey das karge (resp. quasi nicht vorhandene) Frühstücksbuffet im Motel 6 in Wheatland vergessen zu machen. Leider war der Laden (Riverview Restaurant) ein Reinfall, das Essen war nicht besonders gut und der Service passte sich diesem Niveau an.

Ich kämpfte immer noch mit den Spätfolgen einer mega-üblen Bronchitis und Nebenhöhlenentzündung, die mich schon seit Wochen vollständig meines Geruchssinns beraubt hatten. Nicht mal den superscharfen Senf und den würzigen Heinz-Ketchup, die natürlich schon morgens auf dem Tisch standen, konnte ich erschnuppern. Frustrierend! Ist irgendwie blöd, wenn man so gar nichts riechen kann und nicht weiß, ob das jemals wieder zurückkommt. (Es kam im Laufe der Reise zurück.)

Nur wenige Meilen östlich liegt Fort Laramie. Im 19. Jahrhundert ein wichtiger Armeestützpunkt ist das ca. 1830 erbaute Fort heute ein Museum, genauer gesagt eine National Historic Site. Dort kauften wir den annual pass, der uns ein Jahr lang Zugang zu allen Nationalparks und -monumenten in den USA geben würde. Kostenpunkt: 80 USD.

Wir schlenderten ein wenig durch die Anlagen, was für unsere Kinder immer ein großes Ereignis ist. Sie lieben Museen und möchten am liebsten alles genauestens unter die Lupe nehmen, natürlich auch die Unterkünfte der Soldaten damals.

Von vielen Gebäuden stehen nur noch die Grundmauern, während andere fast vollständig erhalten geblieben sind bzw. aufwändig rekonstruiert wurden.

Anja und ich haben es ja nicht so mit militärischen Einrichtungen, sodass wir uns nicht allzu lange aufhielten und bald Richtung Scottsbluff weiterzogen. Dort kauften wir bei Wal-Mart ein paar Sachen ein, die uns für unsere Rundreise noch fehlten.

Das Scottsbluff National Monument in Nebraska ist ein echtes Highlight, welches mir schon bei unserem ersten Besuch 1994 sehr gut gefallen hat, obwohl ich damals fast in eine Klapperschlange gelatscht wäre. Umgeben von hohem Präriegras erhebt sich ein markanter Monolith aus dem Flachland.

Unten wird living history demonstriert: So sind die Siedler damals auf dem Oregon Trail, für den Scottsbluff ein wichtiger Orientierungspunkt war, gereist.

Praktischerweise kann man mit dem Auto auf das Sandstein-Kliff fahren. Knapp 300 m unter uns lagen die heute vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen der westlichen Nebraska-Plains.

Der Südwesten Nebraskas ist eine interessante Region. Unweit des Scottsbluff NM befindet sich die Chimney Rock National Historic Site, die wir als Nächstes ansteuerten. In dem kleinen Visitor Center informierten wir uns, dass auch der Chimney Rock für die Siedler ein wichtiger Meilen- und Orientierungsstein auf ihrer beschwerlichen Reise nach Westen war.

Vorsicht vor Klappenschlager - seit meinem Beinahe-Unfall 1994 beim Scottsbluff NM nehme ich diese Warnungen ernst.

Damals bin ich entgegen aller Warnungen einfach querbeet durchs hohe Gras gelaufen, um eine bessere Fotoperspektive zu haben. Keine zehn Zentimeter entfernt rauschte eine große diamondback rattlesnake, die wohl gerade Siesta gehalten hatte, an mir vorbei. So wie wir es verstanden haben, ist beim Chimney Rock auch nicht vorgesehen, dass Touristen direkt bis zum Felsen laufen, sondern man soll ihn sich aus der Ferne ansehen.

Letzter Tagesordnungspunkt war Carhenge. Dass diese Location skurril ist, war uns vorher aufgrund von Berichten im Internet klar. Als wir dann dort waren und sahen, dass es sogar einen Gift Shop gibt, den andere Touristen gebührend feierten, wurde mir klar, dass Carhenge vor allem ein Beleg dafür ist, dass man wirklich auch heute noch aus Sch.... Gold machen kann, wenn man nur genug Bekloppte findet, die ihre Kohle her-schenken.

Zwecks Übernachtung fuhren wir dann nach Charon und checkten im Economy 9 Motel ein. Ein einfaches, aber sauberes Zimmer reichte uns vollkommen, und die Kinder freuten sich über die riesigen grasgrünen Kugelschreiber, die es gratis als Andenken gab.