Monument Valley Tribal Park (AZ)
(Letzte Änderung: 2.01.2025 @ 17:15)Kleines Brainstorming zum Thema Monument Valley:
"John Ford Country, Navajo, Marlboro-Man, Sonnenaufgang, Mission Impossible II, The View, Bustourismus, Wilder Westen inklusive..."
Die Liste der Assoziationen, die mir spontan einfallen, ließe sich beliebig fortsetzen. Dabei ist das Monument Valley für mich ein Wahrzeichen des amerikanischen Westens. Wer kennt die markanten Tafelberge, die so klingende Namen tragen wie Elephant Butte, Camel Butte, Three Sisters oder Totem Pole, nicht aus Filmen, der Werbung oder Fotos?
Das Monument Valley ist eine Pilgerstätte für Touristen aus aller Welt. In der Liste der klassischen USA-Reiseziele dürfte es sehr weit oben stehen und in einem Atemzug zu nennen sein mit Locations wie dem Grand Canyon, Yellowstone oder New York City.
Unter ökonomischen Gesichtspunkten ist das Monument Valley ein Bestseller. Der Park steht unter administrativer Obhut der Navajo Nation und wird von dieser auch durchaus geschäftstüchtig vermarktet.
Dieses zeigt sich in einer kaum zu überblickenden Anzahl an Touren, die vor Ort angeboten werden, einer dem Anschein nach Jahr für Jahr schlechter werdenden dirt road durch den Park (damit die Leute um ihren Mietwagen fürchten und eben diese Touren buchen), dem größten Souvenir-Shop für hochwertige indian arts and crafts und billigem Tand oder ein spektakulär gelegenes aber sauteures Hotel (The View).
Der Rubel rollt und warum eigentlich auch nicht?! Versetzen Sie sich in die Lage der Navajos, denen früher das gesamte Land gehört hat.
Tauchen wir ein wenig tiefer in die Materi eine - hier zunächst eine Übersicht über den self-guided Rundkurs durch das Valley:
(Quelle: Nature Impacts Us)
Wer sich traut (nur Mut!) und die Klippen des besonders am Anfang schlechten 17 Meilen langen Valley Drive meistert, kann auf eigene Faust und ohne zusätzliche Kosten in die Schönheit des Monument Valleys eintauchen und z.B. Aussichtspunkte wie die weltberühmten John Ford´s Point oder Artist´s Point erleben.
Hier eine kleine Auswahl (Bilder aus dem Jahr 2024):
The Mittens
Um die East und West Mittens zu bewundern, muss man sich gar nicth auf die Piste begeben. Der beste Platz dafür ist die Aussichtsterrasse vom The View Hotel.
Merrick Butte
Merrick Butte kann man optimal fotografieren, wenn man gleich zu Beginn auf der Loop Road einen Stopp einlegt.
Elephant Butte
Auch für diesen wuchtigen Koloss gibt es einen Viewpoint an der Loop Road.
Camel Butte
Mit ein wenig Fantasie mag man hier ein Kamel erkennen.
Totem Pole
Warum diese Formation so heißt, ist unschwer zu erkennen.
Auf dem Weg zum Artists Point Overlook:
Artists Point
Ein Ort von magischer Schönheit.
North Window
Wow!
John Ford´s Point
Für viele das absolute Highlight! Hier fehlt nur noch der Marlboro Man.
So viel zu dem öffentlich zugänglichen Teil.
Einige Locations sind jedoch definitiv nur über gebuchte Touren zugänglich, darunter Petroglyphen oder Felsenruinen aus der Anasazi-Zeit. Bitte informieren Sie sich für Ort, ob diese Touren für Sie in Frage kommen, ich persönlich habe keinerlei Erfahrungen damit.
Hiking
Hiking im Monument Valley ist ein Thema für sich. Grundsätzlich zwar eine gute Idee, aber bis auf eine mir bekannte Ausnahme hier nur mit guide machbar.
Die Ausnahme lautet: Wildcat Trail rund um West Mitten Butte (ca. 5 km round trip).
Camping
Dem The View musste leider vor einigen Jahren einer der besten campgrounds weichen, den es im Westen überhaupt gegeben hat: Mitten View Campground. Kenner werden sich an die unglaublichen Ausblicke erinnern - Wildwest-Lagerfeuer-Romantik pur!
Erfreulicher Weise haben die Navajos unweit des alten Platzes den Ausweichplatz The View Campground eingerichtet. Dieser ist zwar primitive und der Platz selbst mit Schlaglöchern übersät, aber an der grandiosen Aussicht hat sich wenig geändert.
Ob man Geld für eine Übernachtung mit nicht vorhandenen facilities (überfüllte Dixie-Klos zähle ich nicht mit) auf einem unwirtlichen Acker ausgeben möchte, muss jeder selbst entscheiden. Klar ist, dass es in der gesamten Region nicht furchtbar viele Alternativen gibt, und schon gar nicht welche, die mit Postkartenblick direkt aus dem Zelt bzw. RV glänzen können. Ich persönlich würde mich mittlerweile mit Zelt und Camping-Geschirr schwer tun auf so einem Platz zu nächtigen, als RV-Stellplatz für eine Nacht ist die Location jedoch prima.
Alternativ gibt es einen Campground etwa 6,5 km westlich vom Monument Valley, im Goulding's Lodge-Komplex.
Directions
Das Monument Valley liegt in der Four Corners Area (Arizona, Colorado, Utah, New Mexico). Größere Städte gibt es in der Nähe nicht.
Kleinere Alternativen in relativer Nähe sind z.B. Kayenta (gut 40 km), Chinle (ca. 150 km) oder Farmington (NM) (ca. 250 km).
GPS-Koordinaten Monument Valley Navajo Tribal Park
(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier):
GPS Mitten View Campground: 36.986134, -110.114036
GPS The View Hotel: 36.98188, -110.11210
Good to know
Lassen Sie sich nicht durch die Schlaglöcher am Anfang des Valley Drive abschrecken. Die Straße wird im weiteren Verlauf besser.
Wer in der Region übernachten möchte aber das teure The View scheut, sollte sich rechtzeitig auf die Suche nach Alternativen machen. Es gibt nicht so viel, möglich wäre z.B. Goulding´s oder das San Juan Inn in Mexican Hat. Letzteres kenne ich persönlich.
Beachten Sie, dass die Four Corners Area, in der das Monument Valley liegt, versorgungstechnisch nicht zu den hot spots in den USA zählt. Große Supermärkte gibt es hier kaum, und Mc Donald´s und Co. sind auch rar gesät.
Je nach Tages- und Jahreszeit dürfen Sie nicht zu viel der Ruhe und Beschaulichkeit im Valley erwarten. Ich empfand die vielen PKWs und Tour-SUVs störend (und weiß, dass ich selbst Element der Unruhe war).
Beachten Sie die Zeitumstellungen: In Arizona gibt es grundsätzlich keine Sommerzeit, im Monument Valley (Navajo Nation Indian Reservation) aber doch. Im benachbarten Utah auch.
Dafür, dass das Monument Valley so eine Weltberühmtheit ist, ist der Eintritt sehr niedrig. Im Oktober 2024 wurden schlanke 8 USD aufgerufen. Der manchmal gehörte Vorwurf, die Navajos würden die Touristen abzocken, ist also so pauschal nicht fair. Teuer - m.E. überteuert - ist vor allem das The View Hotel.
My Visits
Im Monument Valley bin ich bislang fünf Mal gewesen. Zunächst 1994 mit Zelt und Campingkocher auf dem alten Mitten View Campground (s.o.) bei bestem Wetter.
Weitere Besuche erfolgten 2007 bei Sandsturm und Regen, 2010 bei Regen und dann gab es noch eine kurze Stippvisite knapp vor Sonnenuntergang bei einsetzendem Regen im Jahr 2012. 2024 drohte ein monumentaler thunderstorm, der aber ein Einsehen hatte und uns verschonte. Herausgekommen sind Bilder mit dramatischem Wolkenhimmel bei bestem Licht.
So viel zum Thema Sonnenscheingarantie!
Das Monument Valley ist ein Klassiker. Hier muss man hin. Trotz aller Touristenmengen.