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Filling Gaps 2014

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:15)

6. Tag: 08.10.2014 (Teil 1)

Erst um kurz nach 7.00 Uhr werde ich wach - sämtliche Nachwirkungen des Jetlags sind jetzt verflogen und ich schlafe wieder im normalen Rhythmus.

Bei strahlendem Sonnenschein packe ich den Wagen und befreie die Kühltasche von dem geschmolzenen Eiswürfelwasser. Dann wage ich mir vor zum Frühstücksraum und erlebe wie so oft in amerikanischen Kettenmotels eine einzige Enttäuschung. Selbst der Kaffee, der großzügig mit bold beschrieben ist, ist eine üble Brühe mit irgendeiner künstlichen Vanille-Geschmacksrichtung. Furchtbar. Das Rührei und der Speck, die für den Coupon-Zusatz full hot breakfast verantwortlich sind, sind künstliches Zeug mit genmanipulierten Zusatzstoffen, die ich lieber nicht wissen möchte. Ich weiß schon, warum ich um die meisten Buffets in dieser Preiskategorie einen großen Bogen mache und mich höchstens mit Obst und Joghurt eindecke.

Ach so, das Raisin Brain Müsli von Kellogs gibt es ja auch noch. Das ist durchaus akzeptabel, und zusammen mit einem kleinen supersüßen Joghurt habe ich wenigstens eine kleine Grundlage für den Rest des Tages im Magen. Das noch viel supersüßere Gebäck hingegen zieht mir die Schuhe aus und ich kriege es nicht hinunter. Dafür, dass ich immerhin im Comfort Inn nächtige, ist das Frühstück eine Zumutung. (Mensch, bin ich verwöhnt...)

Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis checke ich aus und fahre auf der I10 Richtung Arizona. Also stramm nach Westen. Kurz vor der Grenze liegt rechter Hand Steins Ghost Town, und ich fahre bei exit #3 vom Interstate runter. Viel gibt es nicht zu sehen, das Ganze wirkt wie eine unorganisierte Ansammlung von altem Krempel und einem größeren Gebäude, das wohl einst ein Tante-Emma-Laden war.

Viel gibt es hier leider nicht zu sehen, denn das Geländer ist durch einen Zaun abgesperrt und außerdem in Privatbesitz. Ich möchte lieber nicht zum trespasser werden - da sind die Amis ganz schön empfindlich. Als ich wieder auf der Rampe zum I10 bin, halte ich noch mal kurz an. Unverhofft bietet sich doch noch ein schönes Fotomotiv aus etwas erhöhter Position.

Dann fahre ich weiter Richtung Westen. Links und rechts des Interstates sind auf dem knochenharten Boden große, seenartige Wasserflächen entstanden, die von den sintflutartigen Regenfällen zeugen, die hier vor kurzen runtergegangen sind. Ein ganz ungewohntes Bild in dieser an sich knochentrockenen Region.

Wenige Minuten später überquere ich die Grenze nach Arizona. In den Bergen hängen noch dicke Nebelschwaden, die mir die Sicht fast vollständig nehmen. Ab und zu blitzt die Sonne hervor und deutet an, dass sie den Kampf gegen die Waschküche bald gewinnen wird.

Was ist eigentlich mit meinem Navi los? Das Teil zeigt mir 130 Kilometer bis zum Chiricahua National Monument an, welches mein nächstes Ziel ist. Viel zu weit, denn Luftlinie kann es höchstes ein Viertel sein. Ich vertiefe mich in die Straßenkarte und komme zu dem Entschluss, dass ich die nicht-asphaltierte Abkürzung über den Apache Pass wagen werde. Falls die Piste wegen des Regens in schlechtem Zustand sein sollte, muss ich halt umkehren und dann doch den großen Umweg über Willcox in Kauf nehmen.

Mit diesem Plan nehme ich den exit in Fort Bowie, suche dort kurz die Zufahrt zur Fort Bowie NHS und dem Apache Pass und befinde mich bald auf einer ganz einsamen Straße (Apache Pass Road), die in südlicher Richtung in die Chiricahua Mountains führt.