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Off-the-beaten-Track 2012

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

4. Tag: 09.10.2012

Wenn das Frühstücks-Buffet im Aria mit dem Ambiente des Hotels mithalten will, muss es verdammt gut sein. Erwartungsfroh reihen wir uns in die kurze Schlange am Eingang ein und zahlen unsere 17 USD. Das geht eigentlich noch, finde ich.

Und in der Tat: Das Buffet ist der reine Wahnsinn. Dekadenz pur, wer soll das alles essen? Wie immer bei solchen kulinarischen Exzessen mischt sich unter die Freude über die Gaumenfreunden der Gedanke, ob das nicht alles ein paar Nummern zu groß ist angesichts der ganzen Probleme, die es in der Welt gibt. Ist ein kompliziertes Thema, mit dem ich mich im Urlaub aber nicht weiter beschweren möchte.

Wir verlassen das Aria in der Überzeugung eines der besten Hotels in Las Vegas genossen zu haben.

Die weitere Reise führt Richtung Norden und wir erreichen über St. George den Harley Davidson Shop in Washington (UT). Dort machen wir eine Pause, aber nicht um eine Harley zu kaufen, sondern um im Page Boy Motel in Page (AZ) anzurufen und ein Zimmer zu reservieren. Ich kenne das einfache, aber ordentliche und günstig gelegenen Motel aus früheren Urlauben. Wir haben Glück und bekommen ein Zimmer mit zwei Queens Betten.

Nachdem das geklärt ist, können wir den weiteren Tagesablauf entspannt und ohne Zeitdruck angehen. Als wir über die UT 389 Richtung Page fahren, sehe ich beim Blick in die Karte einen kleinen Hinweis auf das Pipe Spring NM. Ich war schon so oft in der Gegend, aber dass es kurz vor Kanab ein waschechtes National Monument gibt, war mir nie aufgefallen.

Das Pipe Spring NM liegt auf der linken Seite und ist eines der kleinsten seiner Art in den USA. Von außen sieht es eher aus wie ein Museum und man assoziiert damit nicht eine größere Sehenswürdigkeit. Wir zeigen unseren Nationalparkpass und betreten den Außenbereich der Anlage.

Das Pipe Spring NM war früher Schauplatz verschiedener kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Indianern und weißen Siedlern, weil es hier eine Quelle gibt, die für das Überleben in der ansonsten knochentrockenen Umgebung unentbehrlich war. Man sieht wie die Menschen damals gelebt haben. Die ganze Anlage erinnert ein wenig an ein Freilichtmuseum.

Während sich Ralf noch ein wenig umsieht, gehe ich den kurzen Ridge Trail, der auf eine Anhöhe führt, von der man einen schönen Blick über das aride Kaibab Plateau hat. Dass die Kontrolle über eine natürliche Quelle hier essentiell ist, leuchtet unmittelbar ein.

Nach einer guten halben Stunde bin ich wieder zurück und wir verlasen das National Monument. Ist ein schöner Abstecher, wenn man in der Nähe ist und Zeit hat.

Wir kommen nach Kanab und machen erst mal Mittagspause bei Subway. Tanken müssen wir auch. Außerdem holen wir uns bei Mc Donald´s einen Cappucino und einen Eiskaffee. Es ist ziemlich heiß und immer noch verspüren wir die Nachwehen des Jet-Lags. Gerade gegen Mittag, wo es in Deutschland Abend ist, ist eine Extra-Portion Koffein hochwillkommen.

Wir fahren weiter nach Osten und nehmen rechts den gut befahrbaren Abzweig zum White House Campground. Wir fahren bis zum kleinen Parkplatz am Ende der Road und stellen beim Checken der GPS-Koordinaten fest, dass wir an unserem eigentlichen Ziel, der White Wave (aka The Nautilus), vorbeigefahren sein müssen.

Also fahren wir ein kleines Stück zurück und halten dann einfach an einer kleinen Ausbuchtung entlang der Straße. Von hier gehen wir einfach querfeldein den GPS-Waypoints nach, die wie zuvor als GPX-Track runtergeladen haben.

Nach ungefähr 15 Minuten Fußmarsch durch einen Wash kommen wir zu der von unserem tief gelegenen Standpunkt aus eher unscheinbar wirkenden Weißen Welle. Man kann leicht an ihr vorbeilaufen, insofern sind exakte Koordinaten nicht verkehrt.

Besonders spektakulär ist der klitzekleine Bruder der echten Wave in den Coyote Buttes North nicht. Mich beeindrucken die geschliffenen Sandsteinfelsen drumherum mehr als der strudelförmige Eingangsbereich, welcher der White Wave ihren Namen gegeben hat. Und die Ruhe hier ist herrlich.

Ist die White Wave eigentlich noch ein Geheimtipp? Früher war sie es, aber mittlerweile liest man immer wieder darüber in einschlägigen Travel-Foren. Auch heute sind wir nicht allein. Als wir auf dem Rückweg zum Auto sind, fragen uns zwei Damen nach dem Weg und wir schildern ihnen die grobe Richtung. Richtig verlaufen kann man sich sowieso nicht.