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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

30. Tag: 22.08.2013 (Fortsetzung)

Eine Mitarbeiterin springt ins Wasser und lässt sich an einer Leine hinter dem Boot herziehen. Ich rätsele, ob sie das macht um zu gucken, ob sich nicht evtl. ein Tiger-Hai hierher verirrt hat oder damit nicht Taucher von unserem Boot überfahren werden.

Das Hai-Thema ist noch längst nicht aus der Welt und erhöhte Vorsicht ist geboten. Auch ich habe ein klein wenig ein mulmiges Gefühl beim Schnorcheln. Lisa-Marie weiß von alledem gar nichts und das soll erstmal auch so bleiben.

Über eine Rutsche lassen wir uns ins Wasser fallen und schon fangen die Probleme an. Lisa-Marie, die bis heute nie derartige Schwierigkeiten hatte, bekommt permanent Wasser in ihre Brille und kann nichts sehen. Sämtliches Hantieren an den Riemen bringt nichts und ich bin irgendwann tierisch genervt. Aber natürlich kümmere ich mich um die junge Dame, die auch noch zu allem Überfluss anfängt pubertär rumzuzicken und wieder an Bord möchte. Ok, schwimmen wir wieder zurück.

Dort tauschen wir erst einmal die Taucherbrille gegen eine von der Crew gestellte. Anti-Fog rein und nächster Versuch. Wieder gibt es irgendwelche Probleme, die meines Erachtens vor allem darauf zurückzuführen sind, dass mein Töchterlein so ungnädig drauf ist. Sie mag einfach nicht, behauptet aber es läge daran, dass sie Anti-Fog in den Augen hat und das würde brennen. Wie auch immer.

Irgendwann arrangiert sich Lisa-Marie mit ihrem Unglück und schnorchelt mit mir zusammen los. Sie ist etwas enttäuscht, dass wir keine white tipped reef sharks sehen, die harmlos sind und auf die sie sich so sehr gefreut hat. Nach ungefähr einer Viertelstunde hat sie genug gesehen. Also schwimme ich wieder mit ihr zurück zum Boot und dort möchte sie bleiben und auf mich warten.

Ich zische wieder ab und fange erst jetzt richtig an Molokini zu genießen. Es gibt zwar nicht übermäßig viele Fische, aber sehr viele Korallen.

Das Wasser ist unglaublich klar. Ich komme mir vor wie in einem Aquarium.

Ich weiche ein wenig von der boat policy des Veranstalters ab und bewege mich ganz an den äußeren rechten Rand des Kraters. Eigentlich sollen wir das nicht tun, aber meine Güte: Ich bin vielleicht das letzte Mal in meinem Leben hier und möchte mehr sehen als nur die paar Quadratmeter, die für jeden Tourveranstalter vorgesehen sind.

Als ich wieder in Sichtweite unseres Boots bin, kommt eine Mitarbeiterin der Pacific Whale Foundation mit einem kleinen Schlauchboot zu mir rübergepaddelt und erinnert mich höflich an die Zeit. Ich bin noch nicht zu spät, aber soll in Kürze zurück schwimmen. Kein Problem, ich habe den Eindruck viel gesehen zu haben.

Als ich wieder an Bord bin, riecht es schon nach Barbecue. Ich bin offenbar als Letzter aus dem Wasser gekommen, die anderen Gäste stehen schon in der Schlange vor dem Grill. Es gibt Do-it-yourself-Hamburger, Hot Dogs und Salate. Da komme ich ja gerade passend.

Lisa-Marie und ich bedienen uns und angesichts der kleinen Gruppe ist auch noch ein zweiter Hot Dog für jeden Gast drin. Das ist wohl normalerweise nicht so, habe ich mal gelesen. Sehr lecker alles, finde ich. Lisa-Maries Laune hat sich auch wieder gravierend verbessert, obwohl sie nicht so auf Hamburger usw. steht.

Erfreulich finde ich, dass die Pacific Whale Foundation während der Rückfahrt nicht so aufdringliche Werbung für irgendwelche Marketing-Artikel (DVDs etc.) macht wie ich das über andere Veranstalter gelesen habe. Man merkt doch, dass es sich um eine non-profit Organisation handelt. Es wird lediglich um Spenden zum Schutz der Gewässer und für spezifische Projekte gebeten. Das war´s auch schon. Wer möchte, kann aber auch Merchandising-Artikel erwerben.

Statt aufdringlichen Marketinggeschwätzes bietet die Pacific Whale Foundation verständliche und interessante Informationen zur Inselwelt und ihren Bedrohungen. Klasse.

Als wir gegen Mittag wieder zurück in Ma'alea am Hafen sind, sind wir uns einig, dass es eine tolle Tour war. Obwohl Lisa-Marie kaum im Wasser war, fand sie die Fahrt klasse. Na, was soll ich denn dann erst sagen?

Wir fahren wieder nach Norden und entscheiden uns den Tag am Kahekili Beach, der uns so gut gefallen hat, ausklingen zu lassen. Wir lassen uns wieder unter dem großen Baum nieder, wo wir vor ein paar Tagen schon mal waren. Jetzt sind die Vorzeichen umgekehrt: Während Annalena unbedingt mit Papa schnorcheln möchte, hat Lisa-Marie erst einmal genug.

Nichts gegen Molokini, aber der Kahekili Beach ist zum Schnorcheln auch nicht schlecht. Mit der unglaublichen Klarheit des Wassers vor Molokini kann aber kein Strand auf Hawai'i mithalten.

Nach ca. drei Stunden reicht es dann für heute. Wir fahren zurück zum Kapalua Resort und verziehen uns an den Pool. Dabei wird mir schmerzlich bewusst, dass der Urlaub langsam zu Ende geht.

Noch viel schlimmer: Wir müssen heute noch die Koffer packen. Morgen fliegen wir zurück nach Chicago. Ich könnte noch viel länger hier bleiben.