a taste of paradise 2013
(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)
26. Tag: 18.08.2013
Heute geht es so was von früh aus den Federn. Grausam.
Allerdings erwartet uns auch ein ganz langer Tag mit extrem viel Fahrerei. Wir möchten im Prinzip ganz Maui umrunden und dabei auch den berühmten Highway nach Hana fahren. Der diabolische Pi'ilani Highway steht ebenfalls auf dem Programm. Da überall empfohlen wird die Strecke nach Hana nicht später als 8.30 Uhr zu fahren, wenn man einigermaßen voran kommen und nicht im Stop-and-Go verenden möchte, geht es eben entsprechend früh auf die Piste.
Früh heißt konkret: 5.30 Uhr Aufstehen, 6.00 Uhr Abfahrt. Das mit dem Aufstehen klappt schon mal ganz gut, aber dann gibt es Probleme. Meine GoPro-Kamera zickt rum. Ich kriege das Unterwassergehäuse nicht mehr von dem Handstativ runter, was blöd ist, denn die Kamera soll ja vorne auf die Kühlerhaube. Wahrscheinlich ist die Schraube korrodiert und kann einfach nicht mehr entfernt werden. Toll.
Wir doktern über eine halbe Stunde an dem Teil rum und ich versuche mit allen Mitteln die Schraube zu lösen. Nicht mal ein zur Zange umfunktionierter Dosenöffner hilft. Am Ende gebe ich auf und habe nun üble Schwielen und ein paar kleine Blasen an den Fingern.
Die Kamera kommt trotzdem mit, dann muss sie Anja eben während der Fahrt aus dem Fenster halten. Erst um 6.30 kommen wir endlich los. Bis nach Kahului fährt Anja, denn die restliche Strecke ist noch weit genug und ich möchte auch nicht nur am Lenkrad sitzen.
Trotz unserer Verspätung gönnen wir uns in Kahului einen Frühstücksstopp bei Denny´s. So viel Zeit muss sein. Die Blueberry Pancakes sind wieder mal jenseits von genial. Auch Anjas French Slam ist klasse.
Um 8.30 fahren wir los Richtung Hana. Anfangs ist der Highway 36 ganz langweilig. Viel schlimmer ist aber der Verkehr. Was machen diese Leute schon um diese Uhrzeit auf der Straße? Dasselbe wie wir wahrscheinlich, nur dass die meisten in einem atemberaubenden Tempo dahinschleichen. Wenn die so weiter machen, sind sie vor Einbruch der Dunkelheit nicht in Hana.
Übel sind die vielen Tourbusse, die erst recht langsam sind. Ich bekomme schon jetzt die erste mittlere Krise. Nächstes Mal fahre ich nachts um vier los. Wir sind mindestens eine volle Stunde zu spät unterwegs. Die Warnungen in den Reiseführern stellen sich als hochgradig berechtigt heraus.
Stoßstange an Stoßstange kriechen wir vorwärts. Rechts anfahren und anhalten ist auch keine Option, denn dann wird man von anderen überholt, die auch keinen Deut schneller sind. Leute, hier ist noch nicht der richtige Hana Highway. Hier gibt es noch rein gar nichts zu sehen. Macht doch mal hin!
Nach und nach wird die Landschaft spektakulärer. Die Straße windet sich in mehreren Hundert Kurven an der Nordküste Mauis entlang durch dichten Regenwald. Hin und wieder gibt es grandiose Ausblicke, wie z.B. auf die Honomanu Bay.
Der Hana Highway ist durchaus interessant, aber für meinen Geschmack wird ein viel zu großer Hype um diese Straße gemacht. Ich finde den Kahekili Highway in West Maui interessanter. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir den Hana Highway schon 1996 einmal gefahren sind.
Da wir die GoPro ja leider nicht vorne auf dem Kühler montieren können, muss Anja sie aus dem Beifahrerfenster halten. Geht auch so ist aber ziemlich umständlich. Hier eine einigermaßen interessante Passage (Highway 36 heißt nun übrigens County Road 360).
Ungefähr auf halber Strecke bis Hana machen wir einen etwas ausführlicheren Stopp am Ching´s Pond. Das ist ein natürlicher Pool, gespeist durch einen kleinen Wasserfall, in dem man angeblich schön baden kann. Wir parken in einer Kurve auf der rechten Seite und suchen einen Pfad, wie man da runter kommen soll.
Einen kleinen Trampelpfad kann ich erkennen, aber der ist so steil, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man da ohne sich die Gräten zu brechen runt30erkommen soll. Das kann doch nicht richtig sein. Ist es auch nicht, denn ein wenig weiter gibt es dann den "offiziellen" Weg. Der ist mäßig steil und kein Problem, sodass wir heile unten am Ching´s Pond ankommen.
Hier sind wir nicht alleine, es gibt noch ein paar andere Leute, die schon vergnügt im Wasser baden. Lisa-Marie und ich sind natürlich wieder mal die Ersten, die die Klamotten aushaben und im Wasser sind. Ganz schön frisch, aber da die Luft schon ziemlich warm ist, ist das genau richtig.
Anja bleibt lieber trocken, aber Annalena traut sich auch von einem kleinen Felsen reinzupringen. An die Kälte des Wassers haben wir uns längst gewohnt. Wenn man zügig schwimmt, ist es einfach herrlich.
Nach einer guten halben Stunde kehren wir zum Auto zurück und fahren weiter. Wir kommen an einigen Wasserfällen vorbei, die aber jetzt, im Sommer, nicht mehr als kleine Rinnsale und kein Anhalten wert sind. Nächster Stopp ist erst die Wailua Valley State Wayside.
Ein kurzer Weg mit Treppenstufen führt bergan zu einem schönen Aussichtspunkt. Auf der einen Seite sieht man die Nordküste mit der kleinen Ortschaft Wailua und ihren Tarofeldern (s. Bild links). Auf der anderen, der mauka-Seite geht der Blick über den Dschungel im Hinterland (S. Bild rechts).

