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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

16. Tag: 08.08.2013 (Fortsetzung)

Der Kilauea Iki Trail ist 6,4 km lang und wird als easy to moderate eingestuft. Dennoch möchten die Damen nicht mitwandern. Faulpelze! Also ziehe ich alleine los.

Ich gehe den Weg gegen den Uhrzeigersinn, und es geht zunächst steil bergab. Moment mal, wo ist eigentlich meine zweite Trinkflasche? Die habe ich wohl am trailhead vergessen, als ich ein Foto von der Trail-Beschreibung gemacht habe. So muss ich gleich zu Beginn den Rückwärtsgang einlegen und wieder den steilen, mit Stufen durchzogenen Weg hochstiefeln.

Der zweite Anlauf klappt dann besser und ich steige den durch dichten Urwald führenden Pfad hinab in Richtung Kraterboden. Unterwegs ergeben sich zur Linken immer wieder faszinierende Ausblicke.

Die Vegetation ist außergewöhnlich und da ich die meiste Zeit über keinen anderen Wanderer sehe, kann ich den Weg richtig genießen. Überall wachsen riesige Farne und andere exotische Gewächse, wie z.B. der Kahili Ginger mit seinen großen gelben Blüten.

Der dichte Wald hört erst auf, als ich schon fast unten im Kilauea Iki Crater bin. Hier sieht es ganz anders aus. Nur vereinzelt wachsen bestens angepasste Pflanzen und lockern die anthrazitgraue Mondlandschaft auf.

Der Weg ist durch kleine Steinhügel (cairns) markiert. Verlaufen kann man sich hier aber heute ganz sicher nicht, denn mir kommen viele Wanderer entgegen, die den trail in der eigentlich vorgesehenen Uhrzeiger-Richtung absolvieren. Darunter sind auffallend viele Asiaten, für die Hawai'i aber sowieso ein bevorzugtes Reiseziel ist.

Gut, dass ich robuste Wanderschuhe anhabe, denn die scharfkantigen Steine sind für Turnschuhe eine echte Belastungsprobe. Wer hier mit Flip-Flops unterwegs ist - und das sind manche - hat viel Spaß, dafür wette ich.

Im Krater ist es heiß, aber auch relativ windig, so dass man die Hitze gut aushalten kann. Trotzdem bin ich froh, als ich den anderen Rand des Kraters erreiche und wieder in bewaldete Regionen mit Schatten eintauchen kann. Dafür geht es jetzt mordsmäßig bergauf, was wohl in der Natur der Sache liegt, wenn man zunächst in einen erloschenen Krater hinabsteigt.

Ich komme ganz schön ins Schwitzen und freue mich nach unzähligen Serpentinen die ersten Autodächer zu sehen. Leider ist das aber nicht der Parkplatz, wo unser Auto steht, sondern der Parkplatz der Thurston Lava Tube, die als weitere wichtige Sehenswürdigkeit des Nationalparks gilt. Hier ist es mir aber definitiv zu voll, außerdem habe ich genug vom Umherstreunen, sodass ich die ca. 500 Jahre alte Lava-Höhle mit Missachtung strafe.

Nachdem ich mich ein wenig orientiert und herausgefunden habe, wo es zum Kilauea Iki Parkplatz geht, mache ich mich auf den Weg und komme eine Viertelstunde später bei meinen Damen an. Diese haben sich einen schönen Tag gemacht und sind zum Visitor Center gefahren, wo sie sich über eine Stunde aufgehalten haben. Soll sehr interessant gewesen sein, wurde mir berichtet.

So richtig hat uns der Hawai'i Volcanoes Nationalpark noch nicht überzeugt und wir beschließen noch gemeinsam den kurzen Devastation Trail zu machen. Der Weg führt entlang der Demarkationslinie zwischen dem vom Vulkanausbruch im Jahr 1959 versengten Teil und dem stehengebliebenen Regenwald.

Ich finde den trail nicht sonderlich spannend, meine Damen gefallen mir dafür aber umso mehr.

Weitere Pluspunkte konnte der Nationalpark nicht bei uns sammeln und wir beschließen auch angesichts der immer dichter werdenden Wolken wegzufahren. Ganz nett, mehr aber auch nicht, so lautet das kollektive Fazit.

Wahrscheinlich muss man wirklich entweder einen Hubschrauberrundflug oder eine geführte Tour buchen, die zu den aktiven Lavafließbereichen führt, wofür uns der finanzielle und organisatorische Aufwand aber zu hoch ist.

Um unsere rebellierenden Mägen zu besänftigen, fahren wir nach Volcanoe Village um etwas Essbares aufzutreiben. Von allen traurigen Nestern, die es im ländlichen Amerika gibt, ist Volcanoe Village eines der traurigsten. Eigentlich besteht es nur aus einem General Store, in dem es kaum etwas Vernünftiges (außer Snacks und Süßigkeiten) gibt.

Meine EC-Karte, die schon gestern rumgezickt hat, funktioniert auch in der ATM des Ladens nicht. Card Read Error. Und das trotz Maestro-Zeichen. Hmm, was ist das jetzt? Egal, Anjas Karte wird anstandslos akzeptiert, und solange die Frau zahlen kann, ist ja alles ok.

Das Mittagessen besteht also aus Süßigkeiten. Punkt.