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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:03)

14. Tag: 06.08.2013 (Fortsetzung)

Kurz vor dem Ziel wartet noch eine kleine Schikane auf den müden Wanderer. Der hier zu überquerende Fluss ist zwar lediglich knietief, aber für nasse Füße reicht das allemal aus. Schuhe aus und durchwaten erscheint mir auch nur mäßig attraktiv, denn das Flussbett ist mit dicken glitschigen Steine übersät. Das würde eine ganz schöne Stakserei werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen kommen Lisa-Marie und ich ruckzuck und ohne Probleme ans andere Ufer. Einige trockene größere Steine, die in passendem Abstand aus dem Wasser ragen, helfen mir sehr um trockenen Fußes überzusetzen. Man muss nur ein wenig Gleichgewicht halten. Nach kurzem Räsonieren zieht Lisa-Marie allerdings doch die Variante "Schuhe-aus-und-ab-durch´s-Wasser" vor und erreicht auf diese Weise ihr Ziel ebenfalls.

Dann geht es über einen mit riesengroßen Lavafelsen übersäten Hang leicht bergab zum Strand und schon sind wir da.

Der Strand ist fantastisch. Aber der Wind! Das ist schon mehr als eine kleine Meeresbrise, der Sand pfeift uns um die Ohren und fühlt sich an wie kleine Nadelstiche im Gesicht und auf den Armen.

Wir verziehen uns in den geschützten Bereich der Steilklippen und breiten uns dort aus. Erst einmal gibt es leckeres Gebäck vom Safeway in Wailua. Dann gehen Lisa-Marie und ich ein wenig planschen und toben in den Wellen herum. Trotz des Winds sind die Wellen nicht allzu hoch und man kann gefahrlos schwimmen.

Insgesamt halten wir uns eine gute halbe Stunde auf und begeben uns dann auf den Rückweg. Zunächst geht es wieder über den Fluss, den wir wieder problemlos überqueren (s. Bild links). Viele Wanderer stehen da und beratschlagen, was zu tun ist. Eine Dame spricht mich an und ich zeige ihr eine ganz gute Stelle, um von Stein zu Stein zu hüpfen. Sie findet die Idee nicht so gut und möchte sich anderweitig orientieren. Na dann...

Ein anderer Wanderer hat erstens kein Glück und dann auch noch Pech (in Anlehnung an "Icke" Häßler). Er klatscht mit voller Montur ins Wasser. Ist weniger lustig als es aussieht, vor allem wenn dabei die gesamte Kameraausrüstung geflutet wird.

Dann kommt der steile Aufstieg, den wir zu allem Überfluss auch noch in praller Sonne und bei großer Hitze bewältigen müssen. Wir sind klatschnass geschwitzt. Es geht lange steil in Serpentinen bergauf und ich muntere Lisa-Marie auf, indem ich ihr den höchsten Punkt der Strecke zeigen. Bis dahin noch, dann hast du es geschafft!

Die Kleine ist tapfer, aber wir müssen eine kleine Pause einlegen (s. Bild rechts).

Immer weiter geht es bergauf, aber irgendwann haben wir das Gröbste hinter uns. Es geht ab jetzt nur noch bergab und außerdem sind wir wieder im Schatten.

Wir passieren den Ke'e Beach Overlook und die Vorfreude auf eine kleine Schnorchel-Tour am dortigen Riff steigt. Kurze Zeit später spricht mich ein atemloses älteres Ehepaar an und fragt, wie weit es denn noch bis zum Overlook sei. Ich kann sie trösten, dass es erstens nicht mehr weit ist und zweitens der Ausblick die Anstrengung wert ist.

Als wir wieder am trailhead sind, gehen wir direkt zum Strand und finden Anja und Annalena sofort. Sie haben sich unter einen großen Baum in den Schatten verzogen und freuen sich, dass wieder alle zusammen sind. Anja berichtet, dass sie fast eine geschlagene Stunde gebraucht hat um einen Parkplatz zu finden. In letzter Verzweiflung hat sie einen anderen Fahrer angesprochen, der ihr seine Parklücke freigehalten hat. Auweia!

Nach einer Mini-Pause schnappen Lisa-Marie und ich uns unsere Schnorchelausrüstung und legen etwas rechts von unserem Liegeplatz los. Sogar Annalena und Anja lassen sich nicht lumpen und probieren das Gerät, mit dem sie immer noch auf Kriegsfuß stehen, aus.

Das Wasser ist ganz klar, aber das Riff ist so flach, dass man aufpassen muss in der leichten Dünung nicht mit dem Bauch aufzuschlagen. Das Sonnenlicht in Verbindung mit den Wellen sorgt übrigens für den manchmal etwas störenden Flackereffekt im Video.

Später komme ich im Wasser stehend mit einem Amerikaner ins Gespräch, der, wie sich herausstellt und an seinem Akzent heraushören lässt, aus dem Libanon stammt aber schon seit vielen Jahren in Südkalifornien lebt. Der Mann ist ganz begeistert endlich jemanden zu haben, mit dem er nach Herzenslust über Soccer fachsimpeln kann.

Bei dem armen Kerl scheinen sich ganz schöne Entzugserscheinungen Luft zu machen. Wir diskutieren über alles Mögliche, mein neuer Freund ist Fan von Liverpool, steht aber den Großtaten des FC Bayern auch durchaus aufgeschlossen gegenüber. Ein nettes Schwätzchen, so wie wir da im hüfthohen lauwarmen Wasser stehen, uns die Sonne auf den Pelz brenne lassen und ich mir dabei die Müdigkeit von der Wanderung aus den Beinen vertrete.

Nach etwa zwei Stunden machen wir uns auf den Rückweg und in Wailua eine Pause. In einer großen Pizzeria, die innen wie eine Sportsbar eingerichtet ist, essen wir eine sehr gute brick oven pizza mit einem dunklen Teig und ganz viel Käse, Salami, frischen Champignons und Zucchini oben drauf. Sehr lecker, hmmmmmmmm.

Der Verkehr in Wailua ist wieder einmal ziemlich dicht, aber das kennen wir ja schon. Als wir dann in unserer Ferienwohnung ankommen, ist Kofferpacken angesagt. Morgen geht´s schließlich schon weiter nach Big Island.

Der heutige Tag war allerdings ein würdiger Abschluss für die wundervolle Garteninsel Kaua'i.