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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

10. Tag: 02.08.2013

In aller Herrgottsfrühe kriechen wir aus den Federn. Der unbarmherzige Radiowecker zeigt unchristliche 4.00 Uhr. Allerdings scheint auch mein innerer Wecker zu funktionieren, denn fünf Minuten vor dem Klingeln werde ich von alleine wach.

Anders sieht es bei den Kindern aus. Lisa-Marie weigert sich strikt aufzustehen und muss aus dem Bett gezogen werden. Mürrisch steht sie in der Gegend herum und verbreitet schlechte Laune. Annalena ist insgesamt sanftmütiger veranlagt und trägt ihr unglückseliges Schicksal mit Gleichmut.

Meine Güte, was stinkt das hier. Die ganzen Klamotten riechen nach kaltem Zigarettenqualm. Widerlich. Die Fenster haben wir nachts geschlossen gelassen, da der Verkehrslärm in der Nähe von LAX auch nachts erheblich ist.

Ich bin froh, dass es endlich losgeht und wir unser trostloses Zimmer verlassen können. Lisa-Marie ist jetzt auch wesentlich zugänglicher und beiden Mädels schleppen brav ihr eigenes Gepäck in den Gang und zum Aufzug. Ich bin hellwach und voller Adrenalin. Die Vorfreude auf Hawai'i ist groß und ich hoffe, dass nichts mehr schiefgeht.

In den letzten Tagen gab es einen weiteren Tropensturm namens Gil, der sich von der Baja California Richtung Hawai'i aufgemacht hat. Wir haben schon das Schlimmste befürchtet, aber Gott sei Dank ging dem Unwetter irgendwo im Pazifik die Puste aus und Hawai'i blieb verschont. Jetzt bloß schnell ins Flugzeug, bevor noch irgendeine andere Kalamität uns einen Strich durch die ohnehin schon durchgestrichene Rechnung macht.

Ich checke schnell aus und im Stockdunkeln fahren wir die paar Hundert Meter über den Central Boulevard zu Alamo. Mitten in der Nacht ist hier schon die Hölle los. Sämtliche Schalter sind besetzt und die Touristen stehen Schlange. Zwei große Shuttle-Busse warten auf die Reisenden, die zurück zum Terminal gebracht werden wollen. Ist hier eigentlich jemals Pause?

Ohne Frühstück kommen wir zum L.A. Airport. Auch dort ist morgens um 4.45 Höchstbetrieb. Es geht zu wir im Bienenstock. In der United-Abfertigungshalle läuft wieder ein Mann mit Mikrofon herum, dessen einzige Aufgabe darin besteht die Leute auf die frei werdenden Lanes und Counter zu verteilen, damit alles schneller geht und keiner eine Extraaufforderung braucht um vorzutreten.

Beim Einchecken kriege ich die Krise. Die Dame am Schalter schnappt sich unsere Pässe, murmelt etwas von problem und verschwindet. Sie diskutiert angeregt mit einer Kollegin, was über 20 Minuten dauert. Ich übe mich derweil im Lippenlesen, kann jedoch nicht erkennen, worum es eigentlich geht.

Bitte, bitte, bitte nicht schon wieder Ärger! Hoffentlich ist nichts bei unserer Umbuchung schief gegangen. Fehlt nur noch, dass unser Flug überbucht ist und wir wieder in die Röhre gucken.

Da - sie kommt zurück. Ich versuche ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Egal, offensichtlich ist alles ok. Worin das Problem bestand, wird das Geheimnis von United bleiben. Ich verzichte auf irgendwelche Nachfragen und wir sehen zu, dass wir zum Security-Bereich kommen. Die Bordkarten haben wir und nur das zählt.

Leider müssen wir unsere Getränke hier zurücklassen. Einige Dosen verschenke ich an eine TSA-Mitarbeiterin, die sich darüber sichtlich freut. Dann das übliche Prozedere: Alles auf das Laufband legen, Laptop extra, Schuhe aus usw.

Hinter uns in der Schlange ist eine deutsche Familie mit einem pubertierenden, völlig respektlosen, Bengel. Der Jüngling erklärt kategorisch, dass er sich weigern werde seine Schuhe auszuziehen. Überhaupt wäre die Fluggesellschaft das Letzte. Wenige Minuten befolgt der Knabe des Sicherheitspersonals anstandslos, was wohl auch besser für ihn und seine Mitreisenden ist. Insgesamt ein ziemlich peinlicher Auftritt.

Nun kommt das übliche Zeittotschlagen. Bis zum Abflug sind es noch fast drei Stunden. In der eisgekühlten Wartehalle schlottern wir vor uns hin. Wie kann man nur morgens so eine Kälte verbreiten? Dass wir frieren, ist nicht nur unserer Müdigkeit geschuldet.

Wir schlendern ein wenig umher, um etwas Essbares aufzutreiben. Zeit zum Frühstücken haben wir jetzt ja mehr als genug. Aber die Preise! Ohje, was ist das teuer! Mc Donald´s befindet sich in Terminal 5 und wir sind in Terminal 6. Noch mal durch die Sicherheitskontrollen möchten wir nicht, sodass diese Möglichkeit ausscheidet. Wir begnügen uns mit zwei Capuccinos für die Eltern und einer Tüte Snickers für die ganze Familie. Alles andere möchten wir nicht bezahlen. Ist zwar ziemlich knickerig, aber manchmal geht´s uns auch ums Prinzip.

Wir sind froh, als endlich boarding time ist und wir raus aus der Kälte können. Der Flug verläuft ganz unspektakulär. Anfangs sitze ich auf der richtigen Seite und kann ein paar Fotos von der Kalifornien-Küste machen.

Beim Landeanflug jedoch ist es umgekehrt. Bilder von Kauai von oben kann ich vergessen. Das Schauspiel der nahenden Insel im tintenblauen Pazifik ist den Passagieren auf der anderen Seite vorbehalten. Schade, wäre sonst fast so etwas wie ein kostenloser Hubschrauberrundflug gewesen.

Auf dem kleinen Flughafen von Lihue sind die Wege extrem kurz. Wir müssen in der baggage claim area ein wenig warten, weil zuvor eine Maschine von Alaska Air abgefertigt wird. Aber es dauert nicht lange und schon werden unsere Koffer auf das Band gespuckt. Wir sind auf Kaua'i, der Garteninsel.

Schnell gehen wir rüber zum Alamo-Schalter, wo bereits viele Gäste auf den Shuttle-Bus warten. Als wir bei Alamo ankommen, springt Anja als Zweite aus dem Bus und läuft schon mal vor, damit wir später nicht so lange anstehen müssen. Ich kümmere mich um das Gepäck und die Kinder.

Wir bekommen einen Jeep Compass der Standard-SUV Klasse. Der Wagen ist ok, aber für unser Gepäck viel zu klein. In den Kofferraum passen nur die beiden großen Koffer. Die Kinderkoffer müssen in den Innenraum und zwar unter den Hosenboden der beiden jungen Damen. Die Mädels thronen im Schneidersitz auf ihren Hartschalenkoffern. Lisa-Marie ist begeistert und Annalena eher skeptisch. Anschnallen geht nicht mehr, aber es gibt keine Alternative.

Wir sind kurz vor dem Hungertod. Erst bekommen wir kein richtiges Frühstück und dann gibt es auf dem inneramerikanischen Flug von LAX nach LIH nichts. Gar nichts. Nada. Nicht mal Kekse.

In Lihue steuern wir ein Mc Donald´s Restaurant an und essen uns erst einmal richtig satt. Anschließend geht es weiter zu unserer Unterkunft. Die Kiahuna Plantation in der Nähe von Poipu an der Südküste erreichen wir in einer knappen halben Stunde.

Üppige Vegetation empfängt uns, besonders beeindrucken mich die riesigen Bäume mit ihren weit ausladenden Zweigen, die sich in der Höhe berühren und zu einem regelrechten Dach verdichten (s. Bild rechts oben).

Die Kiahuna Plantation ist eine riesige Anlage. Wir haben Apartment 319 in Buidling 39. Die Wohnung gefällt uns auf Anhieb, sie ist wunderschön. Ein großes Wohnzimmer mit Schlafcouch für die Kinder, ein separates Schlafzimmer, Kitchenette und eine große Terrasse sind alles, was wir brauchen. Alles ist super gepflegt und tip-top in Schuss. Der große Garten mit tropischen Pflanzen und Kakteen (!) sieht ebenfalls sehr schön aus. Sogar das WLAN funktioniert einwandfrei.

Natürlich können wir es kaum erwarten zum Strand zu kommen. Der erste Hawai'i-Strand seit vielen Jahren. Als Ziel für heute Nachmittag suchen wir uns den beliebten Poipu Beach Park aus, der ganz in der Nähe liegt. Schnell räumen wir unser Hab und Gut provisorisch um, machen eine Strandtasche fertig und sind abmarschbereit.