a taste of paradise 2013
(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 11:52)
9. Tag: 01.08.2013 (Fortsetzung)
Hier gibt es die vielen bunten Fische. Heute gesellen sich noch einige neugierige Seelöwen hinzu, was für einen wahren Massenandrang noch viel neugieriger Touristen sorgt.
Apropos Massenandrang: Die kleine La Jolla Bucht ist heillos überfüllt. Dicht an dicht liegen die Leute und wir haben Mühe ein freies Plätzchen für unsere Picknickdecke zu finden. Hinzu kommt, dass das Wasser minütlich steigt und der Strand immer schmaler wird. Lange werden wir uns hier nicht aufhalten, so viel ist klar.
Aber wenigstens einmal müssen wir das Wasser antesten. Brrrrrrr. Ist das kalt. Maximal 18° C, eher weniger. Nicht zum Längerdrinbleiben geeignet. Nach einer ersten Abkühlung ziehen Lisa-Marie und ich unsere Schnorchelausrüstung an. Ich schnappe mir die GoPro und gehe auf Foto-Jagd.
Leider ist das Wasser ziemlich trübe und man sieht nicht viel. Dennoch ist es eine interessante Abwechslung zu den normalen Badeerlebnissen. Lisa-Marie schwankt zwischen Begeisterung und schlichtem Frieren. Annalena sieht von den Fischen nicht viel, da sie ein wenig mit den Wellen zu kämpfen hat, die ihr immer wieder Wasser in den Schnorchel und die Brille schwappen.
Nach dem Ausflug ins kühle Nass (im wahrsten Sinne des Wortes) müssen wir uns erst einmal aufwärmen. Immer noch strömen Menschen mit Sack und Pack an den mittlerweile beinahe handtuchschmalen Strand. Wir ziehen es vor das Weite zu suchen.
Ich gehe schon mal vor und steige die Treppen wieder hoch. Oben angekommen gehe ich nach rechts und mache ein paar Bilder von der malerischen Steilküste La Jollas. Im Hintergrund sieht man die La Jolla Shores. Dort gibt es lange breite Strände, aber die kleinen Buchten weiter im Süden gefallen uns besser .

Die Wellen krachen mit Gewalt an die Felsklippen und ich muss gut aufpassen, dass die Gischt nicht meine Kamera total einsaut. Ein klasse Schauspiel der Natur.
Anja, Annalena und Lisa-Marie sind derweil damit beschäftigt sich gründlich zu entsanden und an der Kaltwasserdusche an den Toiletten abzuduschen. Leider vermisse ich meine Handschlaufe für die Kamera. Gut, dass ich sie inmitten des ganzen Chaos in der Strandtasche wiederfinde.
Gegen 15.15 fahren brechen wir auf, denn wir müssen heute noch zurück nach L.A. Morgen geht schließlich (hoffentlich) unser Flug nach Hawai'i. Der Verkehr ist atemberaubend. Bis wir aus La Jolla raus sind, vergeht schon mal locker eine dreiviertel Stunde. Auf dem Interstate stehen wir dann richtig. Bestenfalls Stop-and-Go ist drin.
Ziemlich entnervt verlassen wir die I 5 in der Nähe von Del Mar und versuchen unser Glück auf dem Pacific Coast Highway. Hier sieht es kaum besser aus. Eine richtige Blechlawine schleppt sich durch die Ferienorte Südkaliforniens. Besonders schlimm ist es in Solana Beach, wo absolut kein Durchkommen zu sein scheint. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir den Ort hinter uns lassen.
In dem wunderschönen Laguna Beach das gleiche Spiel. Dichter Verkehr. Meine Güte, werden wir eigentlich heute noch in L.A. ankommen?
Essen wäre auch nicht schlecht. Wir möchten gerne mal wieder an einem richtig schönen China-Buffet schlemmen. Das kann man in den USA hervorragend, wenn (!) es sich um ein gutes Restaurant handelt. Auf der anderen Seite kann man besonders chinesisches Essen auch richtig schlecht erwischen.
Leider ist weit und breit kein Chinese zu sehen. Japanische Läden sind im südlichen Kalifornien seit einigen Jahren eindeutig auf dem Vormarsch. In Newport Beach klappern wir ein China-Restaurant ab, welches wir im Navi gefunden haben. Ganz in der Nähe von Balboa Island und demnach in heftigem Verkehr liegt der Laden, welcher von außen beschämend schlecht aussieht. Das möchten wir lieber nicht testen.
Also geht es weiter und wir fahren zu diversen Einkaufs-Malls in Newport Beach in der Hoffnung dort fündig zu werden. Nichts. Nicht ein Chinese. Wir fahren weiter nach Norden und kommen am Crystal Cove State Park vorbei. Dieser schließt bald und ich möchte nur ein paar Bilder machen. Die Rangerin am Kassenhäuschen lässt sich nicht erweichen. In unmittelbarer Nähe des Eingangs parken, in Sichtweite fünf Minuten bleiben und wieder rausfahren kostet zehn USD. Nicht mit mir, darauf verzichte ich dann.
Nach ein paar Minuten - wir sind immer noch im Großraum Newport Beach - sehen wir auf der rechten Straßenseite ein China Restaurant. Mittlerweile sind wir, natürlich wegen unserer Dickköpfigkeit (es musste ja unbedingt ein China-Schuppen sein), so hungrig, dass wir definitv reingehen wollen.
Das Essen ist gut, wenngleich nicht überragend. Buffet gibt es leider nicht, aber wir bestellen drei unterschiedliche Gerichte, von denen wir dann gegenseitig probieren. Anja nimmt ihr geliebtes sweet & sour pork, ich nehme mein heiß und innig geliebtes orange chicken und Lisa-Marie und Annalena bestellen bekommen rice with salmon & asparagus kredenzt.
Der Verkehr ist immer noch übel, aber wenigstens hat sich das größte Chaos verzogen. Mit dem letzten Tageslicht kommen wir am L.A. Airport an. Leider ist das La Quinta bis auf die letzte Koje ausgebucht und wir müssen mit dem riesengroßen Motel 6 ganz in der Nähe Vorlieb nehmen.
Das Zimmer, welches wir bekommen, stinkt heftig nach Rauch. Das Rauchen auf den Zimmer strengstens untersagt ist, scheint hier keinen zu stören. Auch ansonsten verströmt die Kammer den Charme einer abgewohnten Jugendherberge.
Ist uns egal, bloß nicht noch mal umziehen. Wir werden hier exakt sieben Stunden sein und keine Minute länger. Ich gehe noch mal runter zur Rezeption um einen kostenpflichtigen daily pass für das WiFi zu besorgen. Es gibt zwei Varianten: Das schnelle Internet und das langsame. Ich nehme Letzteres, was aber völlig ok ist.
Jetzt müssen wir noch für morgen packen. Der ganze Krempel, der sich in der letzten Woche im Auto ausgebreitet hat, muss wieder ordentlich verstaut werden. Damit sind wir eine ganze Weile beschäftigt und fallen anschließend todmüde ins Bett.