Maine (ME)
(Letzte Änderung: 20.08.2018 @ 9:44)
Maine hat einen großartigen Ruf. Das I-Tüpfelchen der Neuenglandstaaten!
So viel weiß ich spätestens seit den Recherchen zu unserer großen Ostküsten-Rundreise im Jahr 2011. Maine hier, Maine da, Maine überall. Unbedingt hinfahren lautet der Tenor in Reisebüchern und Routenempfehlungen.
Die Atlantikküste des 23. US-Bundesstaates wird als eine der schönsten Küstenabschnitte in den USA überhaupt gepriesen. Der Acadia Nationalpark gilt als eine der Top-Destinationen des amerikanischen Ostens. Außerdem ist er der einzige seiner Art in Neuengland.
Hinzu kommt ein großartiges Hinterland mit Seen und Bergen. Paradiesisch. So oder so ähnlich liest es sich überall. Wie könnte man es wagen da zu widersprechen?
Wenigstens ein bisschen Wasser möchte ich in den Wein gießen. Der ganz große Aha-Effekt hat sich bei mir nicht eingestellt, als ich die Küste von der Staatsgrenze Maines im Süden bis zum Acadia NP hoch gefahren bin. Das Besondere habe ich nur sehr vereinzelt gefunden. Vermutlich kam ich mit überzogenen Erwartungen.
Die Küstenlandschaft in Maine ist schön, aber nicht spektakulär und auch nicht besonders abwechslungsreich. Hoch gerühmte Strände, wie z.B. der Popham Beach, haben den Stränden von Cape Cod und Long Island nur das kältere Wasser voraus. Eine eher zweifelhafte Ehre.
Schöne Strände gibt es übrigens auch in New Hampshire (z.B. Hampton Beach) oder in der Buchen- und Schärenlandschaft von Rhode Island. Nur wird darüber nicht so viel berichtet.
Nicht einmal das Hinterland von Maine hebt sich besonders von der "Konkurrenz" ab. Die Hügellandschaft in Vermont (z.B. die Green Mountains) und die urwüchsigen White Mountains in New Hampshire halten locker mit.
Und dennoch: Ein Abstecher nach Maine ist Pflicht, wenn man im Nordosten ist. Alleine schon wegen der fantastischen Granitfelsküste im Acadia Nationalpark.