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Southwest Reloaded Tour 2007

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

24. Tag: 15.07.2007 (Teil 2)

Nördlich der Staumauer parkte ich das Wohnmobil und ging zu Fuß los, um ein paar Fotos vom Damm zu machen. Es war so heiß, dass mir die Socken qualmten, als ich wieder am Wagen war.

Wir überquerten die Staumauer - der Bypass war damals noch im Bau - und fuhren nördlich davon zu einem schönen viewpoint, von dem aus man auf die im Lake Mead versprengten Inselchen Rock Island und die Boulder Islands blickt.

Vor uns lag Las Vegas, auf das wir uns wie Verdurstende in der Wüste freuten. Kurz spielten wir mit dem Gedanken am Lake Shore Drive entlangzufahren und einen Badestopp am Lake Mead einzulegen, aber da es schon ziemlich spät war und wir noch keine Unterkunft hatten, nahmen wir davon Abstand und fuhren stattdessen auf direktem Wege in die City.

Am frühen Abend kamen wir in Las Vegas an und begaben uns auf Quartiersuche. Zunächst fragen wir im Flamingo, bekamen dort aber einen Korb. Alles voll. Auch die anderen Strip-Hotels seien komplett ausgebucht, so wurde uns versichert.

Da (a) es schon ziemlich spät war, wir (b) keine Lust hatten mit dem sperrigen Wohnmobil weiter durch die Innenstadt von Las Vegas zu gurken, (c) wir nicht zu viel Geld für irgendein teures Zimmer in einem Luxushotel ausgeben wollten und (d) wir schon auf einem geeigneten RV-Parkplatz direkt hinter dem Flamingo Hotel standen, beschlossen wir einfach an Ort und stellen zu bleiben. Noch ahnten wir nicht, was das bedeuten würde...

Ganz in der Nähe von unserem Wohnmobil befand sich der Hintereingang zum Flamingo-Pool. Leider war das Tor mit einem Zahlenschloss gesichert. Lisa-Marie beobachtete jedoch einen Gast, der mit einem Stapel Handtücher auf dem Arm einen vierstelligen Code eingab und behauptete die Zahlenkombination zu kennen. Wir konnten das kaum glauben - die Kleine war gerade mal fünf Jahre alt - wollten es aber wenigstens mal ausprobieren.

Siehe da: Der Code stimmte und wir hatten Zutritt. Kurz entschlossen schnappten wir uns unsere Badesachen, öffneten das Tor und verzogen uns in den hinteren Teil der Liegefläche. Erstmal versorgten wir uns mit Pool-Handtüchern, um nicht weiter als "blinde Passagiere" aufzufallen. Niemand störte sich an uns.

Wir genossen die Zeit am Pool und planschten im seichten Wasser. Zur Feier des Tages und natürlich auch um wenigstens das Bar-Geschäft am Flamingo-Pool zu unterstützen, genehmigte ich mir eine leckere Margaritha für nicht weniger als zehn USD aus dem Plastikbecher.

Als die Beleuchtung von Sonnenlicht auf Neon wechselte raffte ich mich noch zu einem kleinen Fotostreifzug auf dem Strip auf. Die Damen blieben im Wohnmobil und legten sich schon früh auf´s Ohr.

Erste Station war das Excalibur. Das Motiv ist zwar uralt, aber ich finde die extravagante Fassade dieses klassischen Las Vegas Themenhotels immer noch interessant.

Anschließend ging ich ins riesige Kasino des MGM Grand.

Als ich beim New York, New York ankam, war es schon nach 23.00 Uhr. Ich war hundemüde. Geschätzte Außentemperatur: 32° Celsius. Fön auf mittlerer Stufe. Später ging ich noch kurz zum Paris rüber und kehrte dann zum Wohnmobil zurück.

Als ich dort weit nach Mitternacht ankam, klopfte ich und Anja ließ mich herein. Sie sah aus wie frisch aus dem Pool gezogen. Das Gesicht schweißüberströmt, die Arme war klitschnass. Im Inneren des Wagens waren mindestens 485° C, was wirklich nicht übertrieben ist. Der Motor lieferte in einem fort Abwärme und die Luft war zum Schneiden. Das war nicht mehr grenzwertig, sondern schon deutlich darüber hinaus.

Aus Sicherheitsgründen hatte Anja alles verrammelt und lieber geschwitzt. Schon jetzt verfluchten wir unsere blödsinnige Idee mitten im Hochsommer in Las Vegas im RV zu übernachten. Ach, übrigens: Die Kinder schliefen tief und fest und hatten wie immer Null Probleme. Beneidenswert.

Wir rissen alle Türen und Fenster auf, damit wenigstens ein bisschen Durchzug herrschte. Das brachte zwar etwas Besserung, führte aber auch dazu, dass wenig später die Security anrückte und uns empfahl lieber alles zu schließen. Ach, nee, das hatten wir doch schon. Die Nacht war ätzend und Anja und ich waren froh, als es endlich hell wurde.

Licht am Horizont im wahrsten Sinne des Wortes.