Southwest Reloaded Tour 2007
(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)
3. Tag: 24.06.2007
Nach einem ersten Tag voller Muße und Ruhe meldete sich allmählich der Entdeckergeist. Wir wollten auf die Piste und etwas Neues sehen. Top-motiviert verabschiedeten wir uns gleich nach dem Frühstück von der Pazifikküste und fuhren los Richtung Landesinnere. In Camarillo tankten wir zuvor den Wagen voll.
Das Hinterland von Los Angeles wird, je weiter man nach Osten kommt, immer wüstenähnlicher. Schon in Palmdale befindet man sich, kaum dass man den Großraum L.A. hinter sich gelassen hat, in trocken-heißem Klima. Wir machten eine Pause bei dem Marker, der darauf hinweist, dass das vor uns liegende Antelope Valley wegen der historisch gewachsenen hohen Affinität der Region zur Luftfahrt auch als Aerospace Valley bekannt ist.
Auf einsamen Straßen fuhren wir weiter zum Saddleback Butte State Park, der mehr oder weniger in the middle of nowhere liegt. Links und rechts säumten Joshua Tree Wälder den Weg, die denen der Mojave Desert weiter östlich in nichts nachstanden.
Der Saddleback Butte SP war wie ausgestorben. Kein Wunder: wer ist schon so blöd und fährt mitten im Hochsommer in die Wüste? Ich erklomm eine kleine Anhöhe, von wo aus man einen schönen Blick über die bizarr-spröde Landschaft hatte. Es wehte ein kräftiger Wind, der mir vorkam wie ein Fön auf höchster Stufe.
Zu allem Überfluss musste ich mich bei diesem widrigen Bedingungen mit einigen lästigen Staubpartikeln auf dem Objektiv meiner K10D rumplagen. (Heute bin ich da viel gelassener und lasse die Störenfriede dort, wo sie sind - sieht man eh nicht auf den Bildern.)
Lange hielten wir es nicht aus, aber der Park ist auch wirklich keine Sommerlocation. Wir fuhren über ein paar Schleichwege, die uns ein Blick in die Delorme-Software auf dem Laptop offenbarte, Richtung Interstate 15 und von dort in sengender Hitze weiter nach Las Vegas.
Der Motor eines RVs entwickelt eine abartige Hitze, die auch schön in den Innenraum abstrahlt. Selbst bei Air Condition auf höchster Stufe ist das eine ziemliche Herausforderung für Mensch und Maschine.
Nachmittags parkten wir das RV auf einem großen Parkplatz hinter dem Las Vegas Boulevard und checkten ziemlich abgekämpft und verschwitzt im Flamingo ein. Wir kramten das Nötigste zusammen und gingen dann erst einmal in aller Ausführlichkeit an den Pool.
Dort war Party angesagt, denn eine Menge junger Leute im College-Alter spielten Volleyball im seichten Wasser. Ruhe war nicht angesagt, aber für uns war es trotzdem eine Wohltat abzutauchen. Hauptsache ein bisschen abkühlen nach der heftigen Hitze des Tages.
Später fuhr ich mit einem Hotel-Shuttle zum Flughafen und mietete in dem zentralen Car Rental Gebäude bei Alamo einen Wagen für 24 Stunden. Damit wollte ich am nächsten Tag ins Death Valley fahren.
Als abends die Lichter angingen und Las Vegas erst seine volle Schönheit offenbarte, zogen wir los. Im Treasure Island gingen wir zum Dinner Buffet. Lisa-Marie war so k.o., dass sie vor ihrem vollen Teller im Sitzen einschlief. Annalena hielt sich jedoch noch ziemlich tapfer auf den Beinen. Es war schon 22.00 Uhr und wir waren definitiv zu spät dran, als wir das Buffet verließen. Das war von der Zeitplanung her ziemlich suboptimal.
Ich hatte plötzlich jede Menge Energie und wollte unbedingt noch auf dem Strip fotografieren. Schließlich war dieser Teil der Stadt damals noch Neuland für mich. Also zog ich noch alleine los, als sich Anja mit den Kindern schon Richtung Matratze verabschiedete.
Mehr als ein paar Bilder vom nördlichen Teil des Strips, insbesondere vom Caesar´s Palace und vom Venetian schaffte ich aber auch nicht mehr. Die Müdigkeit raffte mich dann ziemlich schnell dahin und ich kehrte um.