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Off-the-beaten-Track 2012

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

10. Tag: 15.10.2012

Als wir morgens das Gepäck zum Auto verfrachten, ist es ziemlich frostig. 2° C lassen uns richtig frieren. Es ist noch nicht einmal richtig hell, wir sind ziemlich früh dran, obwohl wir das gar nicht mal schlechte continental breakfast im Motel auch noch mitgenommen haben.

Wir fahren durch die einsamen Wälder und Hügel der südlichen Ausläufer der Rocky Mountains Richtung Osten. Das Herbstlaub ist hier schon nicht mehr gelb, sondern rot-braun oder ganz von den Bäumen verschwunden. In den Bergen steht der Winter vor der Tür.

In Pagosa Springs schwenken wir Richtung Süden und überqueren bald die Staatsgrenze zu New Mexico. Wir kommen am Echo Amphitheater vorbei, welches ich gar nicht mehr richtig auf dem Radar habe. Zwar kenne ich diese Location von diversen Reiseberichten, aber dass wir uns in unmittelbarer Nähe befinden, ist mir gar nicht mehr bewusst.

Natürlich halten wir an. Keine Menschenseele ist hier. Da wir nur ganz kurz verweilen möchten, verzichten wir darauf die hier fälligen zwei Dollar an der self pay station zu entrichten. Blöde Knauserei - ich ärgere mich noch heute darüber! Warum macht man manchmal so etwas Bescheuertes?

Die gewaltige Felswand des Echo Amphitheaters ist sehr beeindruckend und der kurze Weg vom Parkplatz dorthin ist definitiv lohnend.

Als wir zurück zum Auto kommen, hängt an der Windschutzscheibe ein dezenter Hinweis des Park-Rangers. Wenn wir kein Ticket haben möchten, sollen wir schleunigst die zwei Dollar zahlen. Von wegen "mutterseelenallein". Geschieht uns ganz recht. Natürlich bezahlen wir umgehend.

Weiter geht´s Richtung Süden zur Plaza Blanca. Den Abzweig von der NM 84 finden wir sofort und fahren kurze Zeit später links auf eine unsäglich schlechte dirt road. Die Straße führt leicht bergan und wir werden kräftig durchgeschüttelt. Kann das denn richtig sein? Ich kann mich nicht daran erinnern im Internet gelesen zu haben, dass die Zufahrt so schwierig sein soll.

Bald kommen wir an ein geschlossenes Gatter. Private property. Hier geht es nicht mehr weiter. Wir sind definitiv falsch und quälen uns zurück bis wir wieder die Straße erreichen, von der wir abgebogen sind. Wir fahren ein Stück weiter und nehmen dann die nächste Abzweigung nach links. Hier fahren wir durch das Eingangstor der Dar al Islam Moschee und wissen, dass wir richtig sind.

Nach ein paar Metern geht es halbrechts auf den kleinen Parkplatz, von dem ein schmaler Pfad hinab zur Plaza Blanca führt. Wie gut, dass wir Mitte Oktober haben! Die Temperaturen sind recht angenehm. Es ist warm, aber nicht annähernd so heiß, wie in den Sommermonaten, wo das Klima hier geradezu furchterregend ist. Nur ein älteres amerikanisches Päarchen ist hier uns unterwegs, ansonsten herrscht totale Einsamkeit.

Die weißen Felsen, die der Plaza Blanca ihren Namen gegeben haben, kontrastieren herrlich mit dem gelben Herbstlaub der Bäume.

Die Gegend gefällt mir sehr gut, ich könnte noch viel länger durch den sandigen wash marschieren, der das Gebiet durchzieht und dem man eigentlich nur folgen muss, um die Plaza Blanca zu erkunden. Noch ganz viel gibt es hier zu entdecken und zu fotografieren und ich beschließe, dass der heutige Besuch nicht der letzte gewesen sein wird.

Leider können wir uns heute nicht allzu lange aufhalten und beenden nach einer guten halben Stunde die Erkundung dieser abgelegenen Location.

Nächstes Ziel ist das Kasha Katuwe Tent Rocks National Monument, das wir gegen Mittag erreichen. Einen viel sperrigeren Namen könnte dieses relativ junge National Monument kaum haben, aber der indianisch geprägte unverwechselbare Name passt gut zu der Einzigartigkeit der Felsformationen, die man hier findet. Das Kasha Katuwe NM ist offenbar trotz seines jungen Alters sehr beliebt, denn der gar nicht einmal kleine Parkplatz ist rappelvoll. Und das, obwohl es mitten in der Woche ist. Respekt.

Wie Zelte sehen die Felskegel aus, denen wir entlang des schönen Cave Loop Trails begegnen.

Der trail führt zu einer mächtigen Felswand, die sich schroff vor uns erhebt. Ich muss an den Herrn der Ringe denken - liegt dahinter Mordor?

Leider ist die Straße zum Veterans Memorial Overlook gesperrt. Schade - aber gleichzeitig auch ein Grund um wieder hierher zu fahren.

Uns steht noch eine lange eintönige Fahrt bevor und wir machen uns auf den Weg nach Süden Richtung Albuquerque. Nach vielen Meilen auf der Interstate 25 nähert sich die Tanknadel bedrohlich dem roten Bereich. Wir müssen dringend tanken und rätseln, ob es wohl ein Fehler war nicht den letzten gas exit genommen zu haben.

Auf dem beinahe letzten Tropfen erreichen wir eine Tankstelle und loggen uns kurz ins WLAN ein. Deutschland führt 3:0 gegen Schweden im EM-Qualispiel. Klasse.

An der Valley of Fires NRA machen wir den nächsten Halt. Es ist schon sehr spät und wir nutzen das letzte Sonnenlicht um auf dem schönen Rundweg durch das Lavagestein ein paar Fotos zu machen.

Als wir wieder am Auto sind, geht die Sonne schnell unter und färbt den Himmel rot.

In Carrizozo ist es schon stockdunkel und in Alamogordo machen wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Wir landen im Suburban Hotel, welches für 80 USD einen ganz ordentlichen Eindruck macht.

Um unseren stechenden Hunger zu bekämpfen fahren wir später noch mal los und finden mit Lotaburger ein Kettenrestaurant, welches wir noch nicht kennen. Wir gehen rein und postwendend wieder raus, denn der Laden macht einen versifften Eindruck und das möchten wir uns dann doch nicht antun.

Schlussendlich essen wir ein paar Burger bei Wendy´s, die zwar auch nicht den ganz großen kulinarischen Hervorbringungen der Menschheit zuzurechnen sind, aber besser als bei Lotaburger dürfte es allemal gewesen sein.

Noch ein ganz wichtiger Tagesordnungspunkt steht an: Angesichts der gigantischen Entfernungen haben wir beschlossen den Big Bend Nationalpark ebenso zu canceln wie San Antonio. Stattdessen werden wir auf direktem Weg nach Dallas fahren und uns das Spiel der Pre-Season zwischen den Mavs und den Phoenix Suns angucken. Dafür müssen wir noch Karten reservieren. Aus irgendeinem Grund will die Online-Reservierung nicht klappen und wir nehmen uns vor es morgen noch einmal zu versuchen.