honeymoon tour 1994
(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)
Big Bend Nationalpark (Teil 2)
Gegen 12.30 trafen wir uns wieder - Anja hatte in der Zwischenzeit ein wenig in der Sonne gebadet und meine Hose genäht, die der nun schon drei Monate dauernden Reise Tribut zollen musste.
Beim Visitor Center machte ich einen Anruf nach Hause, und danach fuhren wir nach Rio Grande Village ganz im Süden des Big Bend NP. Unterwegs tankten wir und kamen um ca. 13.30 Uhr beim Campingplatz an. Nach dem Einchecken sahen wir uns ein wenig in der näheren Umgebung um.
Wir waren direkt am Rio Grande.

Anschließend fuhren wir zum Campground Store, wo uns die Frau an der Kasse den Tipp gab, einen Abstecher nach Mexiko zu machen.
Kurz entschlossen fuhren wir zum "Grenzübergang" am Rio Grande quasi gegenüber des mexikanischen Dorfes Boquillas del Carmen. Für zwei US-Dollar fuhr uns ein junger Mexikaner über den Fluss und wir waren in Mexiko. Zwischendurch musste eindringendes Wasser aus dem halb-verfallenen Kahn geschöpft werden.
Am anderen Ufer angekommen wurde uns ein Eselritt nach Boquillas angeboten, was wir jedoch ablehnten. Das war ein Fehler, denn so mussten wir durch sengende Sonne und tiefen Sand laufen und waren ziemlich erschöpft, als wir angekommen waren. Kaum waren wir in Sicht, kamen uns arme Kinder entgegen, die uns Armbänder verkaufen wollten.
Die Häuser sahen armselig aus und das ganze Dorf machte einen heruntergekommenen Eindruck. Wir waren in einer anderen Welt.
Selbst die Haupt-Plaza des Dorfes vermittelte einen deprimierenden Eindruck.
Man versuchte uns alles Mögliche anzudrehen: angebliche Silbersäbel und weiteren Tand. Wenn wir es darauf angelegt hätten, hätten wir bestimmt auch noch ganz andere, illegale Sachen erwerben können. Gras jedenfalls wurde uns von diversen Leuten angeboten. Insgesamt alles ziemlich nervig.
Wir blieben nicht lange, denn, da wir nichts kaufen wollten, gab es für uns in Boquillas nicht viel zu tun. Also marschierten wir zurück zum Ufer des Rio Grande und warteten darauf, dass uns jemand abholen würde. Die Sonne brannte immer noch heftig vom Himmel, und das, obwohl es schon Mitte Oktober war. Fast 40° C und dabei auch noch hohe Luftfeuchtigkeit - besten Dank auch!
Als wir wieder zurück in Amerika waren, machten wir uns über unsere Trinkvorräte her. Dann fuhren wir zum General Store in Rio Grande Village, duschten und wuschen unsere Sachen in der laundry. Es war schon Abend, als wir alles erledigt hatten. Schließlich fuhren wir zum Campingplatz, bauten unser Zelt auf und kochten Spaghetti.
Den lauen Oktoberabend verbrachten wir draußen mit Lesen und Schachspielen.