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honeymoon tour 1994

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

South of Hanksville

Wir kamen durch Hanksville, ein Kaff von seltener Hässlichkeit, und folgten dem Highway 95 Richtung Süden. Eine einsame Ecke im Südosten Utahs. Die Weite der Landschaft war jedoch faszinierend.

In der Ferne zeichneten sich thunderstorms am Himmel ab, aber noch hatten wir bestes Wetter. Nur die Hitze war ziemlich belastend und machte weitere Aktivitäten außerhalb der klimatisierten Kühle unseres Autos wenig attraktiv.

In der Nähe des Hite Overlook gab es ein schönes Fotomotiv mit dem Asphaltband im Vordergrund und dem verlockenden Blau des Lake Powell sowie der Brücke über den Dirty Devil River im Hintergrund. (Leider ist dieses Bild eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten - im Jahr 2014 ist da, wo früher Blau war, nur noch Morast.)

Als wir in Hite ankamen, wo wir eigentlich campen wollten, gefiel uns zwar die Landschaft, nicht aber der Campingplatz. Es gab weder designierte campsites noch Bänke oder Tische. Fürs Zelten komplett ungeeignet. Da wir jedoch Steaks in der Kühltasche hatten, die wir heute braten wollten, fuhren wir noch ca. 1,5 Stunden weiter zum Natural Bridges National Monument, wo wir auf dem kleinen campground die letzte freie campsite ergattern konnten. Glück gehabt!

Der einzige Nachteil bestand darin, dass es auf dem Campingplatz kein Wasser gab, sondern wir zum ca. 300 m entfernten Visitor Center pilgern mussten. So erfrischten wir uns dort zunächst, gaben einer deutschen Familie auf dem Parkplatz noch Ratschläge über die besten Reiseziele in Utah, bauten das Zelt auf, kochten und saßen noch gemütlich auf unserer sehr schönen schattigen campsite.

Schon früh am Mittwochmorgen fuhren wir die Parkstraße, um die drei Natural Bridges zu bewundern, die durch Wassererosion entstanden sind. Es war herrlich ruhig auf der one-way road und wir waren die einzigen Menschen, die schon zu früher Stunde unterwegs waren.

Nach einen kurzen Besuch im Visitor Center fuhren wir dann ca. eine halbe Stunde lang nach Halls Crossing am Lake Powell. Die Landschaft war herrlich. Wir kamen zu einem schönen schattigen Campingplatz und suchten uns eine campsite mit Blick auf den See aus. Sogar Duschen waren vorhanden.

Bevor wir zum Strand gingen, kauften wir noch das Nötigste im weit und breit einzigen Laden ein. Danach stürzen wir uns von einem flachen Felsen, der gut von unserer campsite zu erreichen war, in die Fluten des Lake Powell. Es war sehr ruhig, da nur wenige Menschen diese schöne Bucht entdeckt hatten.

Am Nachmittag mussten wir der immer heftiger werdenden Hitze Tribut zollen und gingen zurück zum Campingplatz, wo wir uns eine Weile ausruhten. Später kam ein Sturm auf, der unser Zelt weggeweht hätte, wenn wir es nicht mit Mühe und Not abgebaut hätten. Zu allem Überfluss konnte ich den blöden Autoschlüssel zunächst nicht finden.

Gut, dass das Teil dann doch wieder auftauchte und wir im Auto den heranziehenden thunderstorm abwarten konnten. Es fielen aber nur ein paar Tropfen, doch in der Ferne zuckten die Blitze und es war ziemlich dunkel. Definitiv kein Badewetter mehr. Wir warteten noch eine Weile im Auto und fingen dann an Spaghetti zu kochen, wobei die Nudelsauce ein totaler Reinfalls war.

Müde von Hitze und Gewitter bauten wir das Zelt wieder auf und gingen schlafen.

Den Donnerstag begannen wir ganz gemütlich. Wir schliefen etwas länger, holten uns Kaffee und Muffins zum Frühstück und gingen danach wieder zu unserem netten "Privatstrand". Dort erholten wir uns beim Schwimmen und Lesen von den Strapazen des Vortags.

Am Nachmittag kehrten wir zum Campingplatz zurück, ruhten uns aus und schrieben Hochzeitsfeier-Danksagungen. Schließlich kochten wir, wobei wir anschließend noch Hunger auf ein Eis hatten. Während Anja aufspülte, fuhr ich zum Tante-Emma-Laden und holte zwei Snickers Icecream Bars und zwei Dosen Budweiser.

Später vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen und Schachspielen. Bevor wir schlafen gingen genossen wir noch den nächtlichen Anblick auf den Lake Powell. Der kleine Hafen war von Lichtern umrahmt, die abwechselnd aufblinkten, und die wenigen Motorboote, die noch fuhren, waren als kleine grüne Leuchtpunkte erkennbar.

Die Nacht war sehr unruhig. Zunächst war es viel zu heiß zum Schlafen, dann bellte ein Hund und im Morgengrauen grollte Donner am Himmel.