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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 11:52)

7. Tag: 30.07.2013

Das Alternativprogramm für die nächsten Tage steht in groben Zügen: Wir werden uns nach San Diego begeben, wobei ich auf dem Weg einen kurzen Abstecher zum Palomar Mountain Observatorium machen möchte. Das stand schon lange auf meiner Liste und es hat aus zeitlichen und routentechnischen Gründen nie gepasst. Jetzt haben wir Zeit genug und die Gelegenheit möchte ich nutzen.

Ohne Frühstück fahren wir los und holen beim nächsten Denny´s das Versäumte nach. Lisa-Marie steht mit Denny´s ein wenig auf Kriegsfuß, hat aber Glück, das gleich nebenan ein Subway-Laden ist. Da leuchten die Augen: Subs liebt sie heiß und innig und kann sie offenbar zu jeder Tageszeit vertilgen.

Wir brauchen unbedingt Lebensmittel und kaufen die in einem Supermarkt ganz in der Nähe. Leider müssen wir auf eine Kühltasche verzichten, weil die definitiv nicht mehr in unser zu kleines, zu teures, im Prinzip unerwünschtes Auto reinpasst. Also sind die Getränke ab sofort nicht mehr kalt und verderbliche Sachen, wie z.B. Joghurt und manches Obst, können wir komplett vergessen. Alles, was wir kaufen, bleibt in den Tüten, von denen es in jedem amerikanischen Supermarkt reichlich an der Kasse gibt.

Den Palomar Mountain gebe ich als nächstes Ziel in der Ipad-Navi-App ein und wir verfolgen auf den nächsten zweieinhalb Stunden, wie der blaue Punkt (das sind wir) dem Ziel immer näher kommt. Ist schon praktisch.

Die Palomar Mountain Road führt in engen Windungen den Berg hoch. Wir lassen den Abstecher zum gleichnamigen State Park aus und fahren ein kurzes Stück weiter zum Observatorium, wo wir den großen Parkplatz fast für uns alleine haben. Hier ist offenbar wenig bis sehr wenig los.

Die Luft ist herrlich erfrischend, es riecht angenehm nach Nadelwald. Anjas Befürchtungen, dass es abseits der Küste sehr heiß sein könnte, bestätigt sich zum Glück nicht, was der Lage des Observatoriums auf ca. 1700 m Höhe geschuldet ist. Besonders wegen der Höhe ist Eincremen Pflicht, was wir gleich nach dem Aussteigen gründlich erledigen.

Ein kurzer Fußweg führt uns zu der Sternwarte, deren Haupt-Teleskop mit einem Durchmesser von über fünf Meter lange Zeit das größte der Welt war. Wir gehen die Treppen hoch und kommen an einer Büste zu Ehren von George Ellery Hale vorbei. Nach dem amerikanischen Astronom ist das berühmte Hale-Spiegelteleskop benannt.

Leider sieht man von dem Teleskop wenig bis nichts. Der Innenbereich der Sternwarte ist nicht zugänglich und liegt im Halbdunkel. Nur einige Info-Tafeln und Monitore klären den Besucher auf, was hier oben Thema ist. Um sich in die Materie wenigstens ein wenig reinzudenken, braucht man jedoch Zeit, die wir nicht haben bzw. nicht opfern wollen. Der Strand lockt.

Apropos Strand: Vom Observatorium kann man fast immer geradeaus fahren und kommt am Strand von Oceanside heraus. Wir fahren die South Grade Road bergab und machen unterwegs wenigstens ein paar (wenig spektakuläre) Fotos von der näheren Umgebung.

Bei einem unserer Stopps fängt meine Kamera an rumzuzicken. Scheinbar werden die Bilddaten nicht mehr auf die SD-Karte geschrieben. Card Error. Was soll das denn jetzt?

Ich wechsele die Speicherkarte und mache ein paar Probeaufnahmen. Wieder das gleiche Spiel: Card Error heißt es unerbittlich im Display der Kamera. Hmm. Ich nehme das Objektiv ab und den Akku raus. Meistens hilft das, aber dieses Mal leider nicht. Die Kamera löst korrekt aus und belichtet einwandfrei, aber der Schreibvorgang ist irgendwie gestört. Dass gleich zwei Karten von heute auf morgen defekt sind, kann ich nicht glauben. Aber gut, ich habe ja noch eine dritte dabei. Wieder nichts, es ist zum Verzweifeln.

Ich komme auf die Idee das Innere des Karten-Slots genauer zu inspizieren, kann jedoch nichts Verdächtiges feststellen. Aber Reinpusten kann vielleicht nicht Schaden. Also: Pusten, Karte wieder rein, Testfoto und siehe da - das Bild wird brav auf die Speicherkarte geschrieben. Offenbar saß da irgendetwas quer, was den Schreib-Lesevorgang blockierte.

Erleichtert packe ich meine Siebensachen zusammen und wir setzen die Fahrt fort. Immer den Berg runter, den Interstate 15 kreuzen und dann straight ahead nach Oceanside. Nach einer guten Stunde sind wir da. Der Pazifik lockt.

Ganz in der Nähe des Oceanside Piers finden wir einen kostenpflichtigen Parkplatz. Lange rumsuchen nach kostenlosen Alternativen möchten wir überhaupt nicht und so wird nicht lange gefackelt. Schnell machen wir uns strandfertig und schon geht´s los mit Badetaschen und Picknickdecke.

Der Pier von Oceanside ist mit einer Länge von fast 600 m der längste an der Westküste der USA und ein sehr gutes Ziel für eine Fotopirsch. DIe Aussichten auf die Küste und das blaue Meer sind wunderschön und die lockere südamerikanische Atmosphäre kommt gut rüber.

Natürlich ist der weit ins Meer hinausreichende Pier auch ein guter Platz um das Abendessen "einzukaufen".

Da ich langen geraden Sandstränden tendenziell ein wenig skeptisch gegenüberstehe - man sieht sich, finde ich, schnell satt daran - widme ich mich mehr dem traumhaften Wasser. Die Wellen sind klasse und wenn sie mit einem lauten Donnern in der Nähe des Strandes brechen fliegt die Gischt in hohem Bogen umher.

Bei meinen Videoaufnahmen muss ich gut aufpassen, dass nicht die Frontlinse des Objektivs mit unzähligen salzhaltigen Wassertröpfchen eingesaut wird.

Der Strand von Oceanside ist ein typischer südkalifornischer Baywatch-Beach. Dementsprechend voll ist es und zwar auch unter der Woche. Nicht nur Touristen verbringen hier ihren Sommerurlaub, sondern auch viele Einheimische gehen nach der Arbeit noch schnell zum Sonnenbaden oder Wellenreiten. Nicht die schlechteste After-Work Aktivität, würde ich sagen.

Am späten Nachmittag, gegen 17.00 Uhr, fahren wir weiter Richtung Süden. Unser Ziel ist El Cajon, ein typischer Suburb von San Diego im Landesinneren gelegen (da, wo die Baugrundstücke noch günstig sind). Anja hat wieder Bedenken, weil es im äußersten Süden Kaliforniens ruckzuck knallheiß ist, sobald man die Küste verlässt. Diese Erfahrung haben wir schon oft machen dürfen.

Andererseits haben wir in El Cajon mit Coupon ein Zimmer im Howard Johnson Motel zu einem erschwinglichen Preis auftreiben können. Außerdem möchte ich morgen der Mojave Desert meine Aufwartung machen und zum Anza Borrego Desert SP fahren. Dafür liegt El Cajon perfekt. Ich muss mich dann nicht mehr durch den Berufsverkehr in San Diego quälen und bin relativ schnell da, wo ich hin will.

Auf der I 405 ist die Hölle los - wie so oft. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass in Süd-Kalifornien die Verkehrsdichte in der Nähe der Großstädte und insbesondere an der Küste immer weiter zunimmt. Vielleicht bin ich auch einfach nur empfindlicher geworden.

In zäh fließendem Verkehr zuckeln wir langsam dahin.

Das Howard Johnson ist sein Geld wert. Das Zimmer ist ebenso hochwertig, wie die sehr schöne Poolanlage. Hier fühlen wir uns auf Anhieb wohl.

Am späteren Abend, es ist schon stockdunkel, fahre ich rüber zur benachbarten Tankstelle und tanke den Wagen voll. Außerdem besorge ich noch einige Getränkte. Damit will ich mich morgen früh nicht aufhalten. Ich möchte einen Frühstart hinlegen, um der extremen Nachmittagshitze im Anza Borrego Desert SP zu entgehen.

Aus diesem Grund lege ich mir auch schon meine Ausrüstung zurecht und packe sie z.T. ins Auto: Trinkflaschengürtel, High Energy Snacks, Sonnenschutz, Wanderschuhe etc. werden verpackt. Auch das Ipad und mein Handy werden vorsichtshalber voll geladen, schließlich will ich nach Navi fahren.

Letzter Tagesordnungspunkt ist das Herunterladen von einigen Karten für die Navi-App des Ipads. Jetzt bin ich eigentlich startklar.

Halt - schlafen sollte ich vorher noch. Gute Nacht.