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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 11:52)

4. Tag: 27.07.2013

Wieder wachen wir mitten in der Nacht auf, aber es ist nicht mehr ganz so früh wie die Nächte zuvor. Mit Unterbrechungen kommen Anja und ich auf ca. sechs Stunden Schlaf. Das geht ja schon einigermaßen. Die Kinder haben den Jet-Lag schon aus den Kleidern geschüttelt und schlafen durch.

Frühstück im Days Inn ziehen wir nicht einmal mehr in Erwägung sondern fahren gleich zu Denny´s. Anja bestellt French Slam, ihr geliebtes Traditions-Essen. Ich bleibe bei meinem geliebten Traditions-Essen: Moons over my Hammy. Die Kinder essen gar nichts und werden dafür mit Schoko-Croissants versorgt, die sie schon vorher genüsslich aufgemampft haben. So sind am Ende alle satt und zufrieden und der Tag kann beginnen.

Wir kaufen noch ein paar Getränke und machen dann noch einen Einkauf in den Premium Outlets. Bei Timberland kaufe ich eine Regenjacke und Wanderschuhe und auch Anja wird fündig.

Zugegeben: Wir trödeln heute morgen ein wenig rum, was aber auch einen triftigen Grund hat. Gleich wird das Supercup-Finale zwischen Bayern und dem BVB übertragen. Zwar nicht im amerikanischen TV, aber ich zapfe die Disk-Station von meinem Freund Ralf an, der zuhause ebenfalls vor dem Fernseher sitzt.

Die Bildqualität ist zwar zwischen schlecht und grausam, aber mit ein bisschen Abstand kann man auf dem Ipad die Spielzüge ganz gut erkennen. Nahaufnahmen mit eher langsamen Bildwechseln sehen manchmal sogar richtig gut aus.

Mist. Bayern verliert 4:2 und Lisa-Marie und ich sind ein bisschen enttäuscht. Als das Spiel zu Ende ist, holen uns Anja und Annalena, die noch länger eingekauft haben, wieder am Motel ab. Wir fahren zur Sycamore Cove im Point Mugu State Park, wo sich die Damen häuslich niederlassen wollen.

Für mich ist das heute nicht das Richtig. Lieber möchte ich eine Wanderung machen und das Hinterland des Point Mugu SP erkunden. Im Internet habe ich mir zuvor eine Route ausgesucht, die ich jetzt in Angriff nehme. Anja setzt mich auf der anderen Straßenseite der Sycamore Cove am gleichnamigen Campingplatz ab und geht dann mit den jungen Damen an den Strand.

Ich gehe quer über den Campingplatz zum anderen Ende und biege dann links ab auf den Scenic Trail. Schon hier fällt mir auf, dass die Vegetation fast vollständig einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen ist, der Anfang Mai 2013 hier gewütet hat. An manchen Stellen zeigt die Natur aber auch bereits erste Erholungszeichen.

Der Scenic Trail ist wirklich scenic und führt durch das rauhe backcountry des Point Mugu SP.

Ich mache noch einen Abstecher zu einem overlook, von wo aus man einen exzellenten Ausblick auf den blauen Pazifik hat. Noch immer ziehen einige Reste der marine layers durch, die üblicherweise die Küste in morgendlichen Nebel hüllen. Unten sieht man den Pacific Coast Highway, wie er sich entlang der Santa Monica Bay an steilen Klippen vorbei schlängelt. Aus der Höhe sieht der Ozean türkis-blau aus.

Kann Hawai'i - unser Hauptreiseziel - schöner sein? Diese Frage geistert mir durch den Kopf und ich kann sie nicht aus meinen Gedanken verbannen.

Auch die Sycamore Cove (linke Seite des Panorama-Schwenks) sieht sehr verlockend von oben aus. Da liegen jetzt meine Mädels und sieben Sand.

Eigentlich wollte ich nun dem Overlook Trail zum Big Sycamore Canyon Trail folgen und zurück zum Campingplatz wandern. Die Kombination aus Sonne, herrlich frischer Ozeanbrise und grotesk verbrannter Landschaft sorgt jedoch dafür, dass ich die eigentlich auf ca. 3,5 Meilen geplante Wanderung ausdehne.

Ich steige eine moderat ansteigende fire road (Fireline Trail) hoch und mache am höchsten Punkt der Straße eine kurze Pause, um die Landschaft zu betrachten.

Von hier geht es steil bergab in den Sycamore Canyon. Unterwegs halte ich immer wieder an um die Vegetation zu bewundern. Manche Pflanzen sind regelrechte Überlebenskünstler oder haben zumindest schnell wieder Fuß gefasst. Von anderen sind nur noch verkohlte Überreste vorhanden.

Ich folge dem Big Sycamore Canyon Trail bis zum Campingplatz und überquere dann den Küstenhighway um zur Sycamore Cove zu kommen. Wo sind bloß Anja und die Kinder?

Ich gehe extra ganz dicht am Wasser entlang, damit man mich schon von Weitem sehen und mir ein Zeichen geben kann. Doch nichts ist zu sehen. Endlich, ganz am nördlichen Ende, sehe ich Annalena winken. Sie kommt auf mich zu gerannt um mich zu begrüßen.

Nun ruhe ich mich noch ein wenig aus - ungefähr fünf Minuten lang. Dann habe ich schon wieder Hummeln im Hinter und mache ein paar Fotos. Für ein Bad im Ozean ist mir das Wasser zu kalt. Das hole ich lieber auf Hawai'i nach.

Am frühen Abend fahren wir zurück nach Camarillo. Gestern war Applebee´s für uns wegen Überfüllung geschlossen und wir haben den Kindern hoch und heilig versprochen, dass wir heute einen erneuten Anlauf nehmen würden. Also fahren wir hin und müssen, obwohl wir wesentlich früher dran sind als gestern, noch eine Weile im Eingangsbereich warten, bis wir einen Tisch zugewiesen bekommen.

Mein Essen ist eine interessante Mischung aus Krabben-Tagliatelle und einem Salat. Anja bekommt einen großen Caesar´s Salad und beides ist hervorragend. Auch Lisa-Maries geliebte Mac & Cheese sind ok, nur Annalena hat Pech. Ihr Corn Dog ist innen eiskalt und noch halb gefroren, was sie allerdings erst berichtet, als es für eine Reklamation definitiv zu spät ist.

Wir fahren zurück zum Motel und gegen 21.00 Uhr gehen im Zimmer und bei uns die Lichter aus.