Zion National Park (UT)
(Letzte Änderung: 26.01.2023 @ 13:17)Zion ist einer der schönsten Nationalparks überhaupt. Nicht nur die abwechslungsreiche Landschaft ist faszinierend, sondern auch die vielfältigen Aktivitäten, die man dort unternehmen kann, machen den Park zu einem der Top-Highlights des amerikanischen Südwestens.
Da lasse ich mich nicht lumpen und vergebe satte fünf Sterne, so viel verrate ich ausnahmsweise schon an dieser Stelle.
Die erste Reise dorthin haben wir im Jahr 1991 unternommen. Damals stand der Zion National Park- zumindest bei Europäern - noch ein wenig im Schatten des benachbarten Bryce Canyon National Parks. So war zumindest mein Eindruck bei der Reisevorbereitung. Unser Besuch fiel entsprechend kurz aus, eigentlich sind wir nur durch den Park gefahren auf der Durchreise von Las Vegas Richtung Bryce.
Schon damals reifte allerdings die Erkenntnis, dass solch eine Stippvisite dem Zion NP in keiner Weise gerecht wird und deshalb stand der Park bei späteren Reisen in den Südwesten noch öfters auf der Agenda. Mittlerweile ist der Zion National Park mit ca. 2,7 Mio. Besuchern pro Jahr einer der am stärksten frequentierten Nationalparks der USA (s. dazu unten mehr).
Die meisten Touristen zieht es ins Tal des Virgin Rivers, den eigentlichen Zion Canyon, bzw. die angrenzenden Felswände hinauf. Dort liegen die Hauptsehenswürdigkeiten, wie z.B. The Narrows, Observation Point und Angel´s Landing.
Hier der Blick vom Observation Point, einem der schönsten Aussichtspunkte im Park (anstrengende Wanderung!):
Ein besonderer Tipp ist die Kolob Section des Nationalparks. Dieses erst im Jahr 1937 dem Zion National Park zugeschlagene Gebiet ist touristenmäßig deutlich weniger frequentiert als der Hauptteil des Parks.
1 Absolute Besucherzahlen sowie Rangplatz unter allen erhobenen 368 National Park Sites (Jahr 2015)
Climate
Hiking
Lassen Sie sich nicht die großartigen Aussichtspunkte Observation Point und Angel´s Landing entgehen. Die Wege dorthin sind zwar anstrengend aber oben angekommen entschädigt die Aussicht für alle Mühen. Angel´s Landing ist allerdings nichts für Leute mit Höhenangst, denn der Trail führt zum Schluss über einen relativ schmalen und sehr steilen Felsgrat. Eine ganz schöne Kraxelei.
Nicht minder anstrengend und ebenso faszinierend ist die Wanderung durch die Narrows. Wer es lieber etwas gemütlicher mag, kommt mit dem Trail zum Canyon Overlook auf seine Kosten.
Hier ist eine Übersicht vom National Park Service über die Trails im Park und die dazugehörigen Shuttle Stops (zum Shuttle System s. unten).
Camping
Im Nationalpark gibt es drei campgrounds, von denen zwei im Zion Canyon (South & Watchman; beide in der Nähe des Südeingangs) und einer an der Kolob Terrace Road (Lava Point) liegt. In der Kolob Section selbst gibt es keinen Campingplatz.
Speziell in den Sommermonaten sind zumindest die Canyon-Campgrounds immer ausgebucht. Rechtzeitiges Erscheinen am Vormittag ist also Pflicht, wenn man keine Reservierung hat.
Directions
Der Zion Nationalpark liegt ca. 250 km (Fahrzeit 3 Stunden) nordöstlich von Las Vegas. In Sommermonaten können die Parkstraßen nur im Sinne der Durchreise mit dem eigenen PKW befahren werden. Ein perfekt funktionierendes Shuttle-System sorgt aber dafür, dass alle Sehenswürdigkeiten bestens erreichbar sind.
Hier finden Sie die offizielle Park Map.
GPS-Koordinaten Zion NP
(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier):
GPS Visitor Center: 37.209683, -112.979317
GPS Watchman Campground: 37.19861, -112.98639
Good to know
In den Sommermonaten kann es im Zion Nationalpark extrem heiß sein. Mehrere "Dreistellige" Tage am Stück mit Temperaturen jenseits 100° F sind keine Seltenheit. Wanderungen frühmorgens beginnen.
Wenn man in den Zion Canyon fahren möchte (ab Zion Junction), muss (!) man in der meisten Zeit des Jahres einen kostenlosen Shuttle-Service in Anspruch nehmen. Alle wichtigen Haltestellen werden in kurzen Abständen angefahren. Das System funktioniert vorbildlich. Verstöße gegen Fahr- und Parkregularien können teuer werden. Der Zion-Mt. Carmel Highway darf hingegen in beiden Richtungen mit dem eigenen PKW befahren werden.
Es bietet sich an, den Wagen in Springdale stehen zu lassen. Bereits von dort fahren die Shuttle-Busse. Karte mit den Shuttle Stops in Springdale.
Der Park hat unter den immer stärker zunehmenden Touristenzahlen - auch zu den eigentlichen off season Zeiten - zu kämpfen, daher gibt es ja auch seit 2000 den Shuttle. "Visitation to Zion National Park in 2010 was 2.68 million, rose to 3.66 million in 2015, and may exceed 4 million visitors for 2016. This increased visitation has resulted in over-capacity issues on park shuttle buses, on frontcountry trails, and at key destinations and facilities, particularly in the narrow Zion Canyon corridor." (Quelle: National Park Service) Man arbeitet mit Hochdruck an einem umfassenden Visitor Use Management Plan, um das Problem nachhaltig in den Griff zu bekommen. Dazu gab es öffentliche Anhörungen (listening sessions), wo entsprechende Vorschläge, auch von Anwohnern, unterbreitet werden konnten. Einen Einblick in die Diskussion bietet dieser Thread im Discover America Forum. Noch eine (beängstigende) Zahl: 2017 wurden alleine 6,3 Millionen Passagiere mit den Shuttle-Bussen befördert. Man stelle sich mal vor, die wären alle im eigenen PKW unterwegs gewesen.
Noch eine erschreckende Zahl zu dem Thema: Im Zion Canyon gibt es 13 Meilen official trails. Besucher habe weitere 30 Meilen social trails kreiert. Will heißen: die Natur plattgetrampelt, wo sie nicht plattgetrampelt werden sollte. (Quelle, in der es primär um den Arches NP geht, der mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat: www.nationalparkstraveler.org)
Um mit einem Wohnmobil durch den Tunnel Richtung East Entrance zu kommen, ist eine kostenpflichtige tunnel escort erforderlich. Man fährt bis zum Tunneleingang und wird dann durchgewunken.
In Orderville, in der Nähe des Zion-Osteingangs, zwischen Glendale und Mt. Carmel Junction, gibt es eine deutsche Bäckerei: Forscher Bakery. Da bekommt man sogar Schwarzbrot.
My Rating
Am Zion NP sollte kein Weg vorbeigehen. Einer der besten Parks des gesamten Kontinents und einer der ganz wenigen mit fünf Sternen auf meiner sehr subjektiven Rating-Liste.