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Pinnacles National Park (CA)

(Letzte Änderung: 5.06.2023 @ 14:53)

John Muir war ein bemerkenswerter Mann. Nicht ohne Grund wurden zwei Fernwanderwege, ein National Monument, zahlreiche andere Natursehenswürdigkeiten, diverse Bildungseinrichtungen, eine Stiftung u.a.m. nach dem großen Schotten benannt.

Im Jahr 1838 wanderte Muir, im zarten Alter von elf Jahren, mit seiner Familie nach Amerika aus. Dort lebte er auf einer Farm in Wisconsin und studierte später an der University of Wisconsin in Madison.

Muirs tief verwurzelte Naturverbundenheit befeuerte seine Arbeit als Wildnisforscher, Natur-Schriftsteller und einer der ersten Umweltlobbyisten Amerikas.

In dieser Funktion setzte er sich mit großem Engagement für eine ökologisch-ethische Bewusstseinsbildung ein. Im Jahr 1892 gründete Muir den Sierra Club, dessen langjähriger Vorsitzender er war. Der Sierra Club ist noch heute einer der größten und einflussreichsten Umweltschutzorganisationen Amerikas.

Damals gab es zwar schon drei Nationalparks (Yellowstone, Sequoia, Yosemite), dennoch war der Ökologiegedanke stark unterrepräsentiert. Der große Goldrausch war vorbei, die Besiedelung des amerikanischen Kontinents im Westen aber noch nicht abgeschlossen. Es dominierte noch immer die Sichtweise, dass die Natur zum Zwecke der landwirtschaftlichen Nutzung und Urbanisierung zu unterwerfen sei.

(Wenn man weiß, wie amerikanische Air Conditioning-Systeme im Sommer auf arktische Kälte und im Winter auf tropische Hitze eingestellt werden, kann man Zweifel hegen, dass diese Mentalität jemals überwunden wurde.)

Muirs Gedankengut wurde von weiteren Protagonisten der damaligen Zeit unterstützt. Präsident Theodore Roosevelt und John D. Rockefeller sind nur zwei Mitstreiter, bei denen John Muir ein offenes Ohr sowie politische und finanzielle Unterstützung für seine Ideen fand. Roosevelt forcierte in seiner Amtszeit nicht weniger als achtzehn Nationalparks.

Was formal mit der Gründung des Yellowstone Nationalparks (1872) begann und mit der Arbeit von Muir und Gleichgesinnten fortgesetzt wurde, nahm am 10. Januar 2013 ein (hoffentlich vorläufiges) Ende. An diesem Tag wurde der 59. und bis dato jüngste amerikanische Nationalpark ins Leben gerufen: Pinnacles National Park.

Damit sind wir beim Thema dieser Seite.

Der Pinnacles National Park schützt abgelegenes kalifornisches Hinterland der Gabilan Mountains. Die Gegend ist vulkanischen Ursprungs. Seinen Namen verdankt der Park den spires, markanten Felsformationen, die an manchen Stellen wie Nadeln oder Zacken aus dem Boden wachsen.

Die Landschaft ist hügelig, relativ trocken und macht einen schwer zugänglichen Eindruck. Ein wenig erinnert das Bild an eine Kombination aus dem Chiricahua NM im Südosten Arizonas und dem El Malpais NM in New Mexico. Buschwerk durchsetzt mit Felsen, vorwiegend aus Lavagestein, wohin man auch blickt.

Pinnacles National Park

Eine Bewertung des Parks fällt schwer. Flüchtig betrachtet erwartet den Besucher/die Besucherin wenig Spektakuläres. Wer jedoch die Wanderstiefel schnürt, wird mit einzigartigen Einblicken in das felsige Hinterland belohnt. Dann erst erlebt man die Abgeschiedenheit, Unwegsamkeit und den spröden Charme der Landschaft hautnah.

Und die unten beschriebene Bear Gulch Caves/High Peaks/Condor Gulch Loop alleine ist einen Stern wert.

Mindestens.

 

Fact Sheet

Location: Western California
Established: 2013
Visitation: 206.533(2015; 181/368) 1
Size: 107 km²
Elevation: lowest 824 ft (251 m)
highest 3.304 ft (1.007 m)
Information:official NPS site
Wikipedia
My Visits: 1996, 2009, 2022
My Rating:
Highlights: Bear Gulch/High Peaks Loop
High Peaks Overlooks
Quelle: NPS Reports

1 Absolute Besucherzahlen sowie Rangplatz unter allen erhobenen 368 National Park Sites (Jahr 2015)

Hiking

Im Pinnacles National Park gibt es, wie in fast jedem US-Nationalpark, sehr gute Wandermöglichkeiten. Eine gute Übersicht findet sich auf der offiziellen Park-Website.

Eine längere loop im Ostteil des Parks kenne ich, und ich kann sie nur wärmstens empfehlen.

Bear Gulch Cave Trail/High Peaks Trail/Condor Gulch Trail Loop

Diese Rundweg-Kombination aus drei trails (je nachdem, ob man das kurze Stück Rim Trail hinzuzählt oder nicht, sogar vier). Sie beginnt bei der Moses Spring Parking Area und steigt gleich an. Sie führt zunächst zu den Bear Gulch Caves (von Mitte Mai bis Mitte Juli wegen der Welpenzeit der Fledermäuse geschlossen).

Es handelt sich um eine Talushöhle, die entstand, als Schluchten mit Felsbrocken gefüllt wurden, wobei Ritzen freiblieben.

Pinnacles National Park Pinnacles National Park Pinnacles National Park

Am Ende der Höhlen liegt das Bear Gulch Reservoir.

Pinnacles National Park

Hier geht es rechts ab und in vielen steilen Windungen hinauf. Man befindet sich für ein kurzes Stück auf dem Rim Trail.

Pinnacles National Park

Es schließt sich der High Peaks Trail an, dieser gewinnt noch einmal deutlich an Höhe bis auf ca. 800 m. Insgesamt hat man knapp 500 Höhenmeter überwunden, darunter etliche kraftraubende switchbacks.

Pinnacles National Park Pinnacles National Park

Der transpirierende Wanderer befindet sich nun quasi im Herzen des Pinnacles Nationalparks und versteht, warum dieser Park so heißt, wie er heißt. Belohnt wird er/sie mit grandiosen Ausblicken auf die Gabilan Mountains.

Pinnacles National Park Pinnacles National Park Pinnacles National Park

Hier oben gibt es einige Stellen, wo man sich an in den Fels gehauenen Steigeisen festhält. So dramatisch, wie es an manchen Stellen im Internet beschrieben wird, ist das aber nicht. Wer es bis hierher geschafft und nicht große Angst vor Höhen hat, sollte auch das bewältigen.

Hier ein (naturgemäß total verwackeltes) Video von einer der Passagen.

Hier noch eins:

Der steil abfallende Condor Gulch Trail führt zurück zu Bear Gulch und zur Moses Spring Parking Area.

Gesamtlänge: 9 Kilometer (die sich deutlich länger anfühlen wegen der vielen Anstiege und einiger Kraxelpassagen).

Camping

Auf der Ostseite des Parks (s. Erläuterung unten) gibt es einen Campingplatz: Pinnacles Campground. Reservierungen sind möglich. Weitere Infos: hier.

Directions

Der Pinnacles National Park liegt ca. 80 Meilen südlich von San Francisco und ebenso weit südöstlich von San Jose.

Er besteht aus einem Ost- und einem Westteil. Zwischen beiden gibt es keine direkte Straßenverbindung (Wandern geht :-) Um mit dem PKW von einem Teil in den anderen zu gelangen, muss als kürzeste Route eine 100 km-Strecke über King City im Süden einkalkuliert werden (Fahrtzeit ca. 90 Minuten).

GPS-Koordinaten Pinnacles NP

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)

GPS Bear Moses Spring Parking Area: 36.478522, -121.183824
GPS Pinnacles Campground: 36.490795,-121.147764

Die folgende Karte erleichtert die Orientierung. Hier sieht man auch den Verlauf der oben beschriebenen Wanderung.

(Quelle: www.nps.gov)

Good to know

Es handelt sich um einen der jüngsten Nationalparks der USA. Bei meinem ersten Besuch 2009 war er noch ein National Monument und wurde erst 2013 von Präsident Obama zu einem Nationalpark aufgewertet. Hauptgrund: Schutzgebiet für den kalifornischen Kondor, für den die von menschlichen Ansiedlungen weit entferten Klippen ein ideales Rückzugsgebiet sind. Der Vogel war von 1987 - 1992 in freier Wildbahn ausgestorben.

Es gibt zwei durch Bergstürze entstandene Höhlen, sog. talus caves: Bear Gluch Cave und Balconies Cave. Diese können begangen werden. Nähere Infos: hier. Man beachte jedoch, dass diese im Sommer in der Regel geschlossen sind wegen der Welpenzeit der darin lebenden Fledermäuse.

Achtung: Im Pinnacles Nationalpark brütet nicht nur der amerikanische Kondor, sondern in den Sommermonaten auch die Hitze. Temperaturen um die 40 Grad C sind keine Seltenheit.

In den Bear Gulch Caves ist es so dunkel, dass man eine Taschenlampe braucht. Handy-Taschenlampe war für mich ausreichend, aber ganz ohne Licht sieht es zappenduster aus - buchstäblich.

My Rating

Eigentlich kann ich den Park nicht bewerten. Dafür war der einzige Aufenthalt zu kurz (und er liegt auch noch lange zurück). Schwer beeindruckt war ich damals nicht.