headerbildmobil1 headerbildmobil2 headerbildmobil3 headerbildmobil4 headerbildmobil1
Logo
Buchpromotion on


deep south 2014

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

10. Tag: 21.04.2014 (Fortsetzung)

Ich mache einen kleinen Spaziergang zum fishing pier, der etwa 300 m rechts von unserem Liegeplatz liegt. Natürlich ist auch hier wieder eine Gebühr von einem Dollar fällig, aber der Blick auf den Strand entschädigt wäre sogar mehr wert gewesen.

Ich habe es gut und kann mich auf´s Fotografieren konzentrieren. Andere müssen das Abendessen organisieren:

Da es sich immer mehr bewölkt und wir auch noch ein paar Meilen machen wollen, verabschieden wir uns nach den üblichen zwei Stunden von Santa Rosa Island. Die Idee Fort Pickens zu besuchen, legen wir schnell ad acta. Das historische Fort liegt genau am anderen (westlichen) Ende der Insel und bis dorthin sind es schlappe 60 Meilen.

Wir fahren an Pensacola vorbei und nehmen Kurs auf Alabama. Kurz vor der Grenze wird noch ein Tankstopp fällig. Wie häufig im Süden erlebt, funktioniert auch hier das Tanken an der Zapfsäule nicht, weil mein deutscher Zip-Code nicht akzeptiert wird. Also muss ich rein ins Gebäude, wo eine super-unmotivierte Aushilfe mit meiner deutschen ID (Führerschein) nichts anfangen kann. Dass eine ID auch anders aussehen kann als in Amerika üblich, scheint ihr Vorstellungsvermögen zu übersteigen.

Die Fahrt zieht sich ganz schön und es ist schon früher Abend, als wir die Perdido Bay überqueren und in Alabama ankommen.

Der Süden von Alabama gefällt uns gut. Die in das weiche Licht der tiefstehenden Sonne getauchte Landschaft ist sehr grün und gar nicht langweilig. Immer wieder kommen wir an weiten plantagenartigen Feldern und vielen Wiesen und Weiden mit in der Blüte stehenden Bäumen vorbei. In Alberta zweigen wir nach Süden zur Küste ab und kommen nach Orange Beach.

Der Bürgermeister von Orange Beach scheint pfiffig zu sein. Wer über den Foley Beach Expressway in die Stadt möchte, muss die Brücke über den Portage Creek nehmen und da ist Maut fällig. Moderner Wege- oder Städtezoll in meinen Augen.

Wir suchen das im Navi angezeigte Days Inn, finden es aber trotz mehrfacher Anläufe nicht. Entweder gab es das hier noch nie, oder es ist weg. Rauf und runter fahren wir den Perdido Beach Boulevard, der direkt hinter den großen Apartmenthäusern verläuft, die den Strand säumen.

Zufällig sehe ich das Eingangsschild zum Gulf SP und mache einen zehnminütigen Fotostopp. Im Hintergrund sieht man den langen fishing pier, der der längste seiner Art im Golf von Mexico ist.

Nachdem sich die Suche nach dem Days Inn weiter erfolglos gestaltet, müssen wir umdisponieren. Sollte das heute etwa einer dieser übernachtungstechnisch chaotischen Tage werden, die man immer mal in so einem Vagabundenurlaub drin hat, wie wir ihn Jahr für Jahr führen?

Wir fragen bei einem schick aussehenden Hotel direkt am Strand nach und bekommen mit 160 USD plus Tax eine herbe Abfuhr. Am Ende landen wir im Fairfield Inn & Suites für 89 USD plus Tax. Das Hotel macht einen hervorragenden Eindruck und als wir unser modern und stilvoll eingerichtetes behindertengerechtes Zimmer betreten, freuen wir uns über unsere Geduld bei der Übernachtungssuche (s. Bild unten links).

Die lange Suche nach einer Unterkunft hat hungertechnisch ihren Tribut gefordert. Wir müssen unbedingt noch etwas essen. Ganz in der Nähe liegt ein Shopping Center und laut Navi gibt es dort eine Pizzeria, einen Mexikaner und einen Chinesen. Da es schon 20.30 ist, sind die Restaurants wie leergefegt. Amerikaner gehen ja gerne früher essen.

Wir entscheiden uns für Mama Lotti`s Pizza und liegen damit komplett falsch. Eigentlich behaupte ich ja immer, dass man in den USA überall gut Pizza essen kann, aber heute werde ich eines Besseren belehrt. Die Pizza ist schlecht, der Teig ist nicht mal richtig aufgegangen und hat im Inneren die Konsistenz von Kleister.

Da wir todmüde sind (s. Bild rechts), und ins Bett wollen, lassen wir das Essen durchgehen. Außerdem ist die überarbeitet aussehende und offensichtlich schwangere Bedienung sehr nett und wir wollen der Armen nicht kurz vor Toreschluss noch Ärger machen. Sie hat die Pizza ja auch nicht verbrochen.