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June Lake Loop (CA)

(Letzte Änderung: 17.09.2022 @ 9:20)

Aufgepasst - jetzt kommt ein echter Geheimtipp!

Während dirt road locations, wie z.B. The Wave, Alstrom Point, Little Finnland usw. gerne in einschlägigen Blogs, Foren und auf Liebhaber-Websites (vollkommen zu Recht) gepriesen werden, findet man über den June Lake kaum etwas. Ich kann mich an keinen nicht-kommerziellen deutschsprachigen Beitrag erinnern, in dem es speziell um diese Location geht. In meinem Bekannten- und Freundeskreis kennt auch niemand dieses Kleinod.

Objektiv betrachtet ist der June Lake einer von vielen Seen der Region. An der relativ niederschlagsarmen Ostflanke der Sierra Nevada gelegen ist er an die June Lake Loop angeschlossen, die vor allem den zahlreichen Amerikanern, die in der Gegend ihren Jahresurlaub verbringen, ein Begriff sein dürfte.

Die Loop, offiziell der Highway CA 158, zweigt von der berühmten CA 395 (eine der schönsten Straßen der USA) ab und führt an verschiedenen Bergseen der Sierra Nevada vorbei, bevor sie wieder auf die CA 395 trifft. Gleich am Anfang - von Süden aus im Uhrzeigersinn gesehen - geht es mit besagtem June Lake los.

Diesen haben wir 1991 zufällig entdeckt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der bizarren Backofenhitze des Death Valleys überdrüssig flohen wir über öde Nevada-Highways und schließlich die grandiose Dip-Bump-Achterbahnstrecke CA 120 nach Westen in die Sierra-Region.

Endlich wieder nennenswerte Vegetation. Und sogar ein See - doch es war leider nur der Mono Lake, dessen extrem salz- und alkalihaltiges Wasser nicht für eine Abkühlung taugt. Wir suchten einen Campingplatz und der Rand McNally wies nur Oh Ridge! mit einem grünen Zelt-Symbol aus. Welch seltsamer Name, aber wir durften angesichts der vorgerückten Stunde nicht wählerisch sein.

Als wir ankamen war es schon dunkel. Erst am nächsten Morgen sahen wir, wo wir gelandet waren. Oh Paradise! Trotz klarer Gebirgsluft angenehme Wärme weckte die Lebensgeister. Unterhalb des zwar einfachen, aber hübsch angelegten campgrounds lag ein wunderschöner See, dessen Wasser in der Morgensonne glitzerte. Im Hintergrund ein fantastisches Bergpanorama mit Schneeresten auf den höchsten Gipfeln.

Ehrlich, wir kamen uns vor wie im Paradies!

June Lake

Der June Lake ist ein herrlicher Badesee. Es gib sogar einen kleinen Felsen im Wasser, auf dem sie sich in der Sonne wärmen können. Das glasklare Wasser ist nämlich ganz schön frisch, aber nicht so kalt wie z.B. das des Lake Tahoes. Der See hat einen hübschen Kiesstrand, ideal für Familien mit Kindern.

Der See ist für mich wie ein kleines Refugium. Auch heute noch bauen wir ihn regelmäßig in unsere Reiseplanung ein. Ich kann mich noch gut an 2007 erinnern. Wir hatten die Wahnsinnsidee in Las Vegas eine Nacht im Wohnmobil zu verbringen. Es war wegen der Motorabwärme und 30 Grad Außentemperatur unfassbar heiß und am nächsten Morgen waren wir kurz vor dem Hitzekollaps. Die Aussicht auf das kühle Nass des June Lakes riss uns aus unserer Apathie und wir fuhren die lange Strecke trotz heftiger Seitenwinde in Rekordtempo. Augen zu und durch. Einfach nur ankommen. (Am nächsten Morgen hatte ich Muskelkater im rechten Arm vom ewigen Gegensteuern.)

Weitere Seen der June Lake Loop sind Gull Lake (oberes Bild), Silver Lake und der wesentlich größere Grant Lake (unteres Bild), dessen im Juli 2015 extrem niedriger Wasserstand ein Bild der Tristesse abgab. Der Südteil des Sees war beinahe komplett versandet.

Gull Lake Grant Lake

Update II 2017:

Am 07.04.2017 geschah etwas Bemerkenswertes. Nach sechsjähriger Dürre und eines mehr als dreijährigen offiziellen drought emergency erklärte Kaliforniens Gouvernor Jerry Brown selbigen für beendet (zumindest für den weitaus überwiegenden Teil des Golden State).

Gleichzeitig war diese Proklamation das Ende der formalen Wasserkürzungsmaßnahmen in Kalifornien.

Überblick über die aktuellen (Stand: 07/2017) Dürreregionen in Kalifornien.

Update I 2017:

Im Westen der USA hat es im Winter 2016/17 massig Niederschläge gegeben und die Füllstände diverser Gewässer sind relativ hoch.

Lake Tahoe beispielsweise "...received 8.7 billion gallons of water in 48 hours", d.h. vom 9. bis 10. Dezember 2016 (Quelle: www.sfgate.com; Artikel vom 10.02.2017). Weiter heißt es dort: "The height of the lake reached 6,222.97 feet by Dec. 11, just short of its natural rim of 6,223 feet. This year [2017; Anm. d. Verf.] is looking just as good. While it's not 8.6 billion gallons over two days, Lake Tahoe did add about 33.6 billion gallons of water from Jan. 1 to 9, raising the water level of the lake by about one foot. Meanwhile, the Sierra snowpack is also seeing great numbers, which showed 173 percent of normal for this point in the year."

Interessant ist auch ein Blick auf den offziellen U.S. Drought Monitor für Kalifornien. Die Karte für den 07.02.2017 zeigt, dass es südlich der San Francisco Bay Area noch immer (viel) zu trocken ist. Allerdings offenbart ein Blick in die tabellarische Übersicht, dass noch immer fast 60% von Kalifornien mindestens abnormally dry sind und in 47% des Staates Dürre (drought) unterschiedlichen Schweregrades herrscht. Von einer vollständigen Entspannung kann also noch keine Rede sein. Im Vergleich zu den korrespondierenden Daten aus dem Vorjahr z.B. ist jedoch eine spürbare Besserung eingetreten, was ein wenig optimistisch stimmt.

In der Bay/Sacramento Area hat es Anfang Februar 2017 so stark geregnet, dass es zu Überschwemmungen gekommen ist und viele Häuser evakuiert werden mussten. Der Oroville-Staudamm nördlich von Sacramento, die höchste Talsperre der USA überhaupt, drohte wegen heftiger Regenfälle zeitweilig zu brechen, was vermutlich in einer größeren Katastrophe geendet hätte.


Update 2015:

Die seit Jahren andauernde Dürre im Westen der USA, über die ich an anderer Stelle etwas ausführlicher geschrieben habe, hat auch den June Lake heimgesucht. Viele der untenstehenden Infos und Bewertungen beziehen sich auf die wasserreichen (oder zumindest nicht extrem wasserarmen) Jahre zuvor. Im Sommer 2015 haben wir den June Lake zwar besucht, aber wo man früher schon wunderbar schwimmen und sogar von einem kleinen Felsen ins Wasser hüpfen konnte, stolperte man nun über spitze Steine durch ungefähr knöcheltiefes Wasser. Das hat keinen Spaß gemacht.

Die Bilder aus dem Jahr 2015 unten in der Gallery geben dieses nur ansatzweise wieder. Hoffentlich ist diese Naturkatastrophe bald vorbei und der June Lake erreicht wieder sein gewohntes Niveau.

Directions

GPS-Koordinaten June Lake

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)

GPS Oh Ridge! Campground: 37.79694, -119.06167

Anfahrt

My Visits

Gut, dass wir 1991 Oh Ridge! ausprobiert hatten (s.o.).

Weitere Besuche folgten 1994, 1999, 2005, 2007 und 2015.

My Rating

My Rating

Wenn Sie mal Urlaub vom Urlaub machen wollen: hier ist die Gelegenheit. Vor allem für Familien mit Kindern ist der June Lake ein idealer Ort. Allerdings sind die Hinweise zum Wasserpegel ganz oben auf dieser Seite unbedingt zu beachten.