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Off-the-beaten-Track 2012

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

12. Tag: 17.10.2012

Wo sind wir eigentlich?

Ich habe keine Ahnung, als ich morgens bei strahlendem Sonnenschein vor die Tür der Luxusherberge trete, die uns nächtliches Asyl gewährt hat. Einen richtigen Ort gibt es scheinbar nicht. Einigen wir uns auf in the middle of nowhere in Texas. Das passt ganz gut.

Viele todlangweilige Meilen auf der I 20 liegen vor uns. Welchen Grund man haben könnte in dieser Region Urlaub zu machen, erschließt sich mir nicht einmal im Ansatz. Wir möchten einfach nur nach Dallas und zwar so schnell wie möglich. Langsam reicht es mit dem Fahren und das damit heute Schluss ist, finde ich nicht wirklich schlimm.

Am späten Vormittag sind wir in Dallas und checken im Sheraton ein, welches wir bei Priceline geschossen haben. Das Hotel ist ein typisches Business-Hotel im Herzen von Downtown und hier finden viele Meetings statt, wie die zahlreichen Hinweisschilder auf blockierte Tagungsräume verraten. Die ausladend große Lobby macht einen sehr guten Eindruck und das Zimmer, welches wir zugewiesen bekommen ist verglichen mit dem, was wir in den letzten Tagen bzw. Nächten genießen durften, eine Steigerung um 2000%.

Wir gehen ein wenig an den Pool und registrieren, dass es in der Sonne sehr warm ist. Das Wasser ist jedoch ziemlich kalt, was vermuten lässt, dass es sich später doch sehr stark abkühlt.

Am frühen Abend machen wir uns auf den Weg zur American Airlines Arena. Die Mavs spielen und wir haben Tickets. Ralf ist großer Basketballfan und auch ich habe nichts dagegen den NBA-Korbjägern bei der Arbeit zuzusehen. Schade nur, dass Dirk Nowitzki verletzt ist. Vielleicht ist er ja wenigstens in der Halle.

Wir parken nicht auf den mit 20 USD sehr teuren teuren Parkplätzen in unmittelbarer Nähe der American Airlines Arena, sondern in einem Parkhaus, wo das Parken nur acht USD kostet. Von dort sind es etwa zehn Minuten zu Fuß zur Arena. Die Gegend ist absolut sicher, sodass man auch im Dunkeln nach dem Spiel sicher unterwegs ist.

Gegen 18.30 kommen wir dort an. Noch ist wenig los, denn das Spiel beginnt erst in einer Stunde. Also nutzen wir die Zeit für ein paar Fotos bei bestem Licht.

Wir sind voller Vorfreude auf das Spiel und stöbern noch ein wenig durch den Fanshop der Mavs. Ich bin perplex, dass das Angebot an Fanartikeln des vor Jahresfrist gekürten NBA-Champions verglichen mit dem, was man von Bundesligavereinen aus Deutschland kennt, ziemlich überschaubar ist. Ich dachte immer die Amis wären Merchandising-Weltmeister, aber in dieser Beziehung können sie z.B. vom FC Bayern noch einiges lernen.

Mindestens die Hälfte aller Trikots, Sweater usw. sind mit dem Schriftzug von Dirkules verziert. Dirk aus Würzburg ist DIE große Nummer in Dallas. Ralf kauft ein Trikot und wählt völlig überraschend eines von eben diesem Dirk Nowitzki. Wer hätte das für möglich gehalten?!

Vor dem Spiel gibt es ein wenig Rahmenprogramm und natürlich die obligatorische Nationalhymne. Leider ist die riesige Halle nur spärlich gefüllt, obwohl sie offiziell fast ausverkauft ist. Uns stand bei der Buchung nur ein Restkontingent zur Verfügung. Wahrscheinlich sind viele Dauerkartenbesitzer zu Hause geblieben. Es handelt sich ja nur um ein Vorbereitungsspiel.

Die Fangemeinde in Dallas ist offenbar typisches Operettenpublikum und nur durch die nimmermüden Aufforderungen des Hallensprechers und der obligatorischen Cheerleader zur Mitarbeit zu bewegen. Auch wundere ich mich darüber, wie wenig Leute hier ein Trikot tragen. Kein Vergleich zum Bundesliga-Fußball in Deutschland, wo Fanartikel quasi Pflicht im Stadion sind. Langweilig.

Wir haben Glück, denn wenigstens ist Dirk Nowitzki bei seinem Team. In den Timeouts nimmt er an den Besprechungen teil, zumindest ist er körperlich in der Nähe.

Wenn das Spiel auch keinen aus den Sitzen reißt, so haben wir doch wenigstens den deutschen Superstar mal live und in Farbe gesehen. Chris Kaman, gewiss kein Schlechter seines Fachs, spielt in der Starting Five als Center.

In der Halbzeitpause machen wir das, was alle machen. Wir futtern uns an den Hot Dog-Ständen durch. Hier funktioniert das Marketing, denn die Preise sind jenseits von Gut und Böse. Egal, so etwas muss man mitmachen. Wann sonst bekommt man die Gelegenheit überteuerte Hot Dogs bei einem mäßigen Basketballspiel, in dem es nicht mal um die goldene Ananas geht, zu verputzen?

Trotz der wenig begeisternden Atmosphäre in der Halle vergeht die Zeit recht schnell. Wir sind insgesamt zufrieden mit dem Verlauf des Abends und fahren nach Spielschluss zurück zum Hotel. Eigentlich wollen wir noch einen Absacker an der Bar nehmen, aber ich ziehe auch heute vor noch ein wenig zu lesen und dann das Licht auszumachen.