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Off-the-beaten-Track 2012

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

7. Tag: 12.10.2012

Als ich wach werde, gilt der erste Blick dem Wetter. Leider hat der Wetterfrosch alles richtig gemacht und mit seiner düsteren Prognose recht behalten. Es regnet Bindfäden. Am Himmel ist auch keine Besserung in Sicht - alles ist grau in grau. November in den schottischen Highlands sieht auch nicht anders aus.

Damit können wir die geplante Fahrt durch das Monument Valley, die ich allerdings schon zweimal gemacht haben, knicken. Das geht bei den Schlaglöchern und dem rutschigen Terrain definitiv auch mit unserem Jeep nicht. Jedenfalls haben wir keine Lust auf Schlammcatchen auf Rädern.

Also müssen wir umdisponieren. Zuvor jedoch gehen wir in das gleiche Restaurant zum Frühstück, in dem wir gestern abend die gewürzlosen Tacos bekamen. Unglaublich: Auch die Omeletts sind nach meiner Vermutung komplett ungesalzen. Die hashed browns sind noch schlimmer und jenseits von laff. Ist denen das Salz in der Küche ausgegangen?

Wir fahren zur nächsten Tanke und cruisen dann in gemächlichem Tempo auf der UT 261 nach Norden. Verpassen tut man bei dem Sauwetter und kühlen 12°C garantiert nichts, also können wir uns Zeit nehmen und überlegen, was wir mit dem Rest des Tages anzufangen gedenken.

Eigentlich erscheint es aussichtslos, aber wir möchten die Straßenverhältnisse der Valley of the Gods Road wenigstens mal etwas genauer inspizieren. Schon bei meiner letzten Reise fiel das Valley dem schlechten Wetter zum Opfer. (Allerdings bin ich 1994 schon mal bei gutem Wetter dort gewesen, aber das ist schon viel zu lange her.)

Als wir an die Abzweigung kommen, hat es aufgehört zu regnen. Hier und da zeigen sich sogar ein paar Wolkenlücken am Himmel. Sollten wir Glück haben? Das Problem ist der aufgeweichte Boden, der sich schnell in Schmierseife verwandelt und das Profil der Reifen zukleistert. Offenbar ist kurz vor uns jemand die Piste gefahren, es ist also nicht unmöglich, und außerdem haben wir einen Jeep mit 4WD.

Wir riskieren es trotz der dicken Wolken, die schon wieder als bedrohliche Kulisse heranziehen. Die Lichtverhältnisse wechseln zwischen düster und geradezu magisch schön.

Los geht´s: No risk no fun!

Die Strecke ist prinzipiell einfach zu fahren, auch die Bodenverhältnisse sind noch ok. Hoffentlich bleibt das so.

Auf Strecken wie dieser weiß man bei schlechtem Wetter nie, wie es ausgeht. Eigentlich stellen sie keine Schwierigkeit dar, aber bei Nässe? Im Valley of the Gods muss man zu allem Überfluss auch noch durch den einen oder anderen wash und wir können nur hoffen, dass diese passierbar sind. Notfalls müssen wir umkehren.

Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt kommt das:

Mit etwas Anlauf und in zügigem Tempo können wir dieses kleine Hindernis problemlos passieren. Wenn es nicht schlimmer wird, ist alles gut. Wir kommen an einen weiteren wash, der noch relativ trocken aussieht. Gerade als wir dabei sind einige Fotos zu machen, kommt das Wasser angeschossen und wir sind mitten drin. Gott sei Dank ist es keine richtige flash flood, der Wasserpegel ist vielleicht zehn Zentimeter hoch. Dennoch bekommen wir einen guten Eindruck davon, wie eine Springflut abläuft. Die Wassermassen kommen rasend schnell und ohne Vorwarnung quasi aus dem Nichts.

Im weiteren Verlauf bessern sich die Fahrtbedingungen. Weitere washs kommen nicht und die Strecke steigt jetzt ein wenig an. Sie führt auf einen relativ hoch gelegenen Aussichtspunkt. Hier oben ist es ziemlich frostig. Ein schneidend kalter Wind und bescheidene 9° C lassen uns nur kurz verweilen und schnell wieder ins warme Auto flüchten.

Wenigstens scheint das Wetter besser zu werden. Hier und da kommt schon wieder die Sonne raus. Wir fahren weiter und siehe da: Die Sonne kämpft sich immer mehr vor und bildet mit den noch immer dunklen Wolken ein ungleiches Paar. Das Valley of the Gods ist definitiv einen Abstecher wert. Eine klasse Location!