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Eastern Highlights 2011

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

20. Tag: 21.08.2011

Kaum zu glauben, aber ab heute befinden wir uns schon wieder auf der Rückreise nach New York. Die Outer Banks sind die südlichste Location unserer Tour. Von jetzt an geht es die Küste hinauf stramm nach Norden.

Nachdem ich den vagen Gedanken an eine Kayaktour im benachbarten Alligator River Wildlife Refuge wegen zu erwartender Mosquitoe-Schrecken aus meinen Überlegungen gestrichen habe, machen wir uns gemächlich auf Richtung Kill Devil Hills. Wir kommen an dem Jockey's Ridge SP vorbei, den ich bei meinen Planungen gar nicht auf der Rechnung hatte. Da das Auschecken und Kofferpacken heute morgen ruckzuck ging und es dementsprechend noch früh am Tag ist, beschließen wir einen kleinen Abstecher in den State Park zu machen.

Es gibt hier eine riesige Sanddüne, von der aus man einen guten Blick auf den Ozean und den Roanoke Sound haben soll. Der Aufstieg auf die Düne erfolgt nach dem Prinzip "Zwei Schritte vor einen zurück" und ist höllisch anstrengend. Der Sand glüht, obwohl die Sonne noch längst nicht im Zenit steht. Die jungen Damen halten tapfer durch und freuen sich schon darauf auf dem Rückweg den größten Teil der Strecke auf dem Hosenboden rutschend zu bewältigen.

Anja verzichtet auf den Marsch und liegt damit goldrichtig. Der Rundumblick von oben ist eher enttäuschend. Ich habe mir viel mehr davon versprochen. Sonnenauf- bzw. -untergänge kann man von hier wahrscheinlich sehr gut beobachten, ansonsten ist der Park eher etwas für Hang-Glider. Die finden hier perfekte Bedingungen für ihren Sport und können den Brüdern Wright nacheifern.

Wir machen einen schnellen Abflug und stellen fest, dass der Rückweg in der Tat viel einfacher ist. An manchen Stellen kann man wirklich runterrutschen.

Auf dem Parkplatz müssen wir erst einmal unsere arg gebeutelten Flüssigkeitsdepots auffüllen. Schon blöd, wenn man so etwas macht ohne Wasser mitzunehmen. Eigentlich ein totaler Anfängerfehler, wir sollten das besser wissen.

Ein paar Meilen nördlich, also direkt auf unserer Route, befindet sich das Wright Brothers Memorial. Ohne große Erwartungen fahren wir hin und wissen nur, dass hier die Brüder Wright ihre bahnbrechenden Flugexperimente gemacht haben, die für die moderne Fliegerei eine Initialzündung waren.

Wir betreten das große Visitor Center und platzen mitten in eine Präsentation. Ein schon etwas betagter Ranger erklärt einer relativ großen Besuchermenge technische Aspekte der ausgestellten Fluggeräte (z.B. die Kitty Hawk). Die Leute hängen an seinen Lippen. Keinen Mucks hört man im Auditorium. Der Mann ist voll in seinem Element und auch ich unterbreche meine Foto-Safari und höre aufmerksam zu. Da hat einer Spaß am Erklären. Klasse!

Wir machen uns auf den Weg zum Wright Brothers Denkmal, welches auf dem Hügel steht, von dem aus die tollkühnen Helden sich in ihren fliegenden Seifenkisten hinuntergestürzt haben.

Die Dame auf dem Bild ist übrigens keine Statue, sondern Annalena.

Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch den Flugzeug-Hangar und zu meiner inneren Befriedigung lese ich auf einer Info-Tafel, dass die gefräßigen Mosquitoes auch vor Helden wie den Wright-Brüdern nicht halt gemacht haben, sondern ein belastender Faktor waren. Nieder mit ihnen! (Den Viechern meine ich, nicht den Brüdern!)

Weiter geht´s nach Norden. Es wird immer heißer und in Virginia Beach kommen wir bei strammen 36° C im Schatten an. Die eigentlich auserkorene Travelodge sieht erstens schmuddelig aus und zweitens möchte man unseren Roomsaver-Coupon nicht akzeptieren. Tschüüüüüß. Wir suchen weiter und finden einen Knights Inn, der mit 2-Zimmer-Suiten für 59 USD wirbt. Das lassen wir uns nicht entgehen.

Hätten wir aber besser. Nach kurzer Zeit sind wir ungeteilt der Meinung, dass der Laden eine Absteige ist. Zwei Zimmer gibt es zwar, was hier aber gleichbedeutend mit abgewohnt zum Quadrat ist. Was tun? Bezahlt haben wir und Lust woanders zu suchen kein bisschen, also bleiben wir. Man muss das beste daraus machen und den Aufenthalt im Zimmer minimieren.

Also gehen wir zum Strand, der nur zwei Blocks entfernt ist. Es ist Sonntag und daher rappelvoll. Überwiegend Familien, die zum Picknick gekommen sind oder einfach nur im Sand relaxen möchten. Mir gefällt es hier nicht besonders. Das Wasser sieht ein wenig schmuddelig, was vielleicht auch daran liegt, dass sich die Sonne langsam hinter immer dichter werdenden Wolken verzieht. Außerdem sind wir mittlerweile total verwöhnt.

Nicht einmal die Kinder haben Lust ins Wasser zu gehen und so machen wir uns nach zwei Stunden auf den Rückweg. Abends gibt es ein heftiges Gewitter und wir gehen durch den strömenden Regen ein paar Minuten zu einer Sportsbar um dort eine Pizza zu essen. Der Laden ist brechend voll und eine typische Studenten-Kneipe. Das Bier fließt in Strömen (in Pitcher). Auch das Essen ist ok. Ich wäre gerne noch ein wenig geblieben, aber mit Rücksicht auf die Kinder machen wir uns gegen 21.00 Uhr auf den Weg zu unserer Schmuddel-Herberge.

Nachts bekomme ich kaum ein Auge zu. Die Klimaanlage im Nachbarzimmer läuft auf Hochtouren und veranstaltet einen unfassbaren Lärm.

Fazit: Virginia Beach ist eine Großstadt. Dementsprechend ist von Strand-Idylle á la Okracoke Island keine Spur. Muss man nicht gesehen haben.

(gefahrene Meilen: 107)