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Eastern Highlights 2011

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

19. Tag: 20.08.2011

Wir waren lange nicht beim Goldenen M, was sich heute ändern soll. Frühstück bei Mc Donald´s ist angesagt, was einen sehr konkreten Grund hat. Bei MCD gibt es freies WIFI und das kann ich heute morgen gut gebrauchen. In Deutschland ist es 15.00 und gleich spielt der große und ruhmreiche FCB.

Den Liveticker nicht zu verfolgen würde an Selbstverstümmelung grenzen. Von meiner - nach der Familie nächstgroßen - Liebe zum Fußball kann ich im Urlaub nicht loslassen. Das geht einfach nicht und meine Familie weiß und akzeptiert das. Abgesehen davon ist Lisa-Marie auch schon glühender FCB-Fan und will auch wissen, wie das Spiel ausgeht.

Mit einem Bacon-Egg Bagel in der Hand genieße ich, wie der FCB den HSV zerlegt. Beim Stand von 2:0 bin ich einverstanden, dass wir mit unserem Tagesprogramm weitermachen und raffe mich auf.

Wir fahren weiter und sind gespannt, ob die Outer Banks ihrem Ruf als Strand- und Badeparadies standhalten werden. So nett der Strand von Nags Head ja auch ist - wir haben in diesem Urlaub schon Besseres gesehen. (Man denke nur an Long Island oder Cape Cod.) Auch die Farbe des Wassers könnte etwas kräftiger sein.

Im Internet habe ich gelesen, dass es auf Ocracoke Island sehr gute Strände gibt. 2007 war einer davon sogar Amerikas Strand des Jahres. Da möchten wir hin.

Zunächst fahren wir zum Bodie Island Lighthouse.

Vor dem Leuchtturm befindet sich eine kurz gemähte Rasenfläche. Ein Schild warnt vor Schlangen, was ich natürlich wieder einmal für übertrieben halte und mir natürlich wieder einmal (zurecht) vorwurfsvolle Blicke meiner Damen einhandelt. Auf der Suche nach der optimalen Fotoperspektive stiefele ich quer rüber. Das sollte sich rächen.

Zwar wurde ich nicht von einer Schlange angefallen dafür aber von ca. 2.000.000.000 völlig außer Kontrolle geratenen Mücken. Korrektur! Mücken sind das nicht, sondern waschechte, blutrünstige, keine Verwandten kennenden Südstaaten-Mosquitoes. Ich flüchte und das im Laufschritt. Das Warnschild hat absolute Berechtigung, allerdings wird vor der falschen Gattung gewarnt.

Wir fahren über die Oregon Inlet Bridge, kommen nach Pea Island und biegen gleich auf einen kleinen Parkplatz ein. Ein kleiner Pfad (Oregon Inlet Path) führt zu einer kleinen Bucht, die schon von einigen Familien, überwiegend hispanischen Ursprungs, bevölkert ist. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Brücke.

Froh den gewissenlosen Bestien am Bodie Lighthouse entronnen zu sein, freuen wir uns auf einen längeren Strandaufenthalt. Bsssssssssss. Bssssssssssss. Das darf nicht wahr sein, auch hier herrscht Luftalarm und kleine Kamikaze-Jäger stürzen vom Himmel. Nichts wie weg hier! Wir packen unsere Sachen und rennen mit den Armen fuchtelnd los. Vielleicht war es unklug in den Süden zu fahren ohne Anti-Brumm mit Extra-DEET Ladung.

Marlo Beach ist ein vom Winde verwehter Ort. Völlig ungeschützt stehen links und rechts Häuser auf Stelzen, falls der mächtige Ozean seine böse Fratze zeigen sollte. Überall Sand, sogar auf den Straßen breitet er sich wie eine Schneeverwehung aus. Die Straßen heißen hier Seagull Street oder Blue Sea Street. Wir halten kurz an und stellen fest, dass der Strand fantastisch ist. Bei der Gelegenheit checke ich, wie Bayern gespielt hat. 5:0 - der Tag ist einfach perfekt.

Wir fahren in einem Rutsch durch bis zum südlichen Ende von Hatteras Island. Ocracoke Island erreicht man nur von hier mit der Autofähre (oder mit einem privaten bzw. gecharterten Boot). Wir haben Glück und können sofort an Bord rollen. Die Überfahrt dauert ca. 40 Minuten und ist in beide Richtungen kostenlos.

Keine fünf Minuten ist es her, dass wir von Bord der Fähre gerollt und wieder festen Boden unter den Füßen haben, da sind wir uns einig: Ocracoke Island ist wunderschön. Der Verkehr ist sehr dünn, nur wenige Autos begegnen uns. Linker Hand quasi ein einziger durchgängiger Traumstrand. Das Wasser ist türkis und der feine Sandstrand ist von hübschen Dünen umrandet. Keine Frage, Dr. Beach (aka Dr. Stephen Leatherman) versteht sein Handwerk und die 2007 erteilte Auszeichnung kommt nicht von ungefähr.

Nach ca. 13 Meilen erreichen wir den einzigen Ort der Insel und suchen uns ein uriges Restaurant. Die Preise sind zwar ganz schön gesalzen, aber die Lage von Jolly Rogers - so heißt der Laden - direkt am Hafen ist fantastisch. In lässigem Ambiente essen wir fangfrischen Fisch und ich genehmige mir ein Bier. Prost.

Nach dem Essen sollst du ruh´n oder tausend Schritte tun. Gesagt getan. Wir machen uns strandfertig. Angesichts der sehr intensiven Sonne hier in relativ südlichen Gefilden, holt man sich ruckzuck einen Sonnenbrand. Also cremen wir uns dick ein. Dann suchen wir uns ein schönes Plätzchen und strecken alle Viere von uns.

Tausend Schritte tun - da war doch noch etwas. Der Sand sieht ziemlich verlockend aus. Schön fest, so wie in Nags Head. Das ruft nach einem kleinen Läufchen am Strand. Allerdings ist es ganz schön heiß und die Sonne steht fast senkrecht am Himmel. Ich setze meine Badlands Cap auf (gekauft vor Jahren im Badlands NP) und laufe langsam los. Mal sehen, wie das klappt. Zwar ist es wegen der Hitze ziemlich anstrengend, aber ich genieße den Lauf dennoch. Der Sand ist auch hier fantastisch und man kann ganz hart an der Wasserlinie entlang laufen. Manchmal kommen größere Wellen und dann steht das Wasser knöcheltief aber man sinkt kaum ein. So macht das Spaß. Gut fünf Kilometer reichen angesichts des Wetters und ich komme zufrieden an unserem Strandlager an.

Gegen 17.00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Auf Hatteras Island machen wir noch einen kurzen Abstecher zur Cape Hatteras Light Station. Leider ist es schon zu spät für eine Besichtigung und so fahren wir nach ein paar Minuten weiter.

Auf der Rückfahrt sehen wir, wie die Sonne im Dunst untergeht. Mit dem letzten Licht des Tages kommen wir wieder bei unserem Cottage in Manns Harbour an.

What a fantastic day.

(gefahrene Meilen: 152)