headerbildmobil1 headerbildmobil2 headerbildmobil3 headerbildmobil4 headerbildmobil1
Logo
Buchpromotion on


Eastern Highlights 2011

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

18. Tag: 19.08.2011

Bevor wir weiterfahren müssen wir erst einmal tanken. Wir fragen die Angestellte, ob es in der Nähe einen Supermarkt gäbe und erhalten als Antwort, dass hier weit und breit nichts wäre. Also fahren wir weiter und fühlen uns ein wenig verkaspert, als wir nach nicht einmal 500 Metern einen großen Food Lion Supermarkt sehen. Tolle Ortskenntnis oder habe ich ein Schild auf der Stirn stehen "Bitte verar..."?

Wir fahren auf den Interstates 64 und 95 nach Süden und staunen über die vielen Verkehrskontrollen, die es hier gibt. Es sieht so aus, als wären die State Trooper in Virginia auf Kriegspfad. Kurz vor Richmond hätte es mich beinahe erwischt. Ich habe Glück, der Sheriff hat schon ein anderes Opfer auserkoren. Puuhhh.

Auf der langen Fahrt checkt Anja schon einmal diverse Motels in unserem Zielgebiet. Wir möchten heute bis zu den Outer Banks in North Carolina. Genauer gesagt haben wir die Gegend um Nags Head ins Visier genommen.

Da Freitag ist, schwant uns nichts Gutes. Und wir werden bestätigt, denn Anja handelt sich am Telefon eine Absage nach der anderen ein. Wir sind kurz davor aufzugeben und machen noch einen letzten Versuch in Manns Harbour. Das liegt zwar nicht direkt auf den Banks, aber man muss nur über eine Brücke fahren und ist schon auf Roanoke Island.

Yessssss! Wir haben Glück und bekommen bei White´s Shopping and Motel die Zusage für ein Cottage (125 USD plus Tax). Wir zögern nicht eine Sekunde. Anja diktiert die Nummer der Kreditkarte und schon haben wir eine gültige Reservierung und zwar gleich für zwei Nächste. Jetzt können wir ganz entspannt weiterfahren und uns auf´s Wochenende auf den Banks freuen. Zur Feier des Tages machen wir erst einmal Mittagspause bei Subway.

Nach den schlechten Erfahrungen auf Long Island sind unsere Erwartungen an das Cottage bei Null. Nichts weniger als eine Absteige wird das wohl sein. Aber weit gefehlt! Die ganze Anlage macht einen sehr einfachen aber gepflegten Eindruck. Das Cottage selbst ist für unsere Zwecke perfekt. Es gibt drei (!) Schlafzimmer und ein großes Wohnzimmer. Die Einrichtung ist zwar total altmodisch aber uns stört das nicht im Geringsten. Im Vergleich zu der Baracke auf Long Island ist es hier viel, viel, viel besser. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl.

Außerdem ist Manns Harbour ein hervorragender Ausgangspunkt. Man fährt nur sieben Minuten bis zum offiziellen Visitor Center der Outer Banks. Weil das so nah ist, fahren wir noch zum Strand. Etwas südlich vom Outer Banks Fishing Pier haben wir den Strand fast für uns alleine. Es ist zwar schon relativ spät, aber immerhin steht das Wochenende vor der Tür. Dass hier so wenig los ist, haben wir nicht erwartet.

Ich möchte noch ein wenig am Strand entlang bis zum Fishing Pier wandern und marschiere los. Ganz nahe am Wasser gehe ich und registriere die Großbaustelle, die zu meiner Linken liegt, kaum. Da wird der ganze Strand umgegraben, so scheint es. Sieht fast so aus, als würde da jemand nach Öl bohren. Große Ansaugstutzen schlucken massenweise Sand, Schlamm und Wasser.

Ich denke mir gar nichts dabei und wundere mich nur, wieso das Wasser, durch das ich jetzt wate, so viel kälter ist als eben noch. Plötzlich kommt ein ziemlich aufgeregter Mensch in Arbeitsmontur auf mich zu und bedeutet mir stehenzubleiben. Er ist sehr höflich aber offenbar wirklich im Stress und fragt mich sinngemäß, ob ich eigentlich noch alle Tassen im Schrank hätte.

Keine Ahnung, wo ist das Problem? Was ich machen würde wäre lebensgefährlich. "You are lucky that you didn´t die in there, it´s quicksand!" OK, Amerikaner übertreiben gerne und sind häufig übervorsichtig, aber ich habe von der Materie keine Ahnung und dann wird nicht diskutiert. Ich bedanke mich höflichst für die Hilfe und mache mich schleunigst vom Acker. Später finde ich heraus, dass hier eine Pipeline für die Offshore-Ölschlammförderung verlegt wurde.

Nach ein paar Fotos vom Pier kehre ich zurück. Keiner hat richtig Lust schon zum Cottage zurückzufahren. Ich habe aber heute von der langen Fahrt Hummeln im Hintern und beschließe spontan einen kleinen Jogging-Lauf am Sand einzustreuen. Das war eine klasse Idee. Laufen am Strand ist immer schön, aber hier besonders, weil der Sand so schön fest ist und man kaum einsinkt. Perfekter Lauf-Sand!

Jetzt geht es zurück zu unserem Cottage und ich hüpfe erst einmal unter die Dusche. Die Sonne steht schon sehr tief und es dauert nicht mehr lange, bis es dunkel wird. Ich möchte noch kurz auf Fotopirsch gehen und ein paar Aufnahmen von Manns Harbour und dem Croatan Sound machen. Letzterer trennt die Outer Banks (Roanoke Island) vom Festland.

Leider ist es schon ein bisschen zu dunkel, aber die abendliche friedliche Stimmung, die über der Wasser- und Inselwelt liegt, ist fantastisch.

(gefahrene Meilen: 375)