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Eastern Highlights 2011

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

9. Tag: 08.08.2011

Keiner hat heute Lust auf Donuts. Nicht einmal auf Mc Donald´s Capuccino. Was gestern noch undenkbar war, ist heute bittere Realität: Es hat sich im wahrsten Sinne des Wortes ein gewisses Sättigungsgefühl ausgebildet.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir heute bei strahlendem Sonnenschein aus den Federn und vor unsere Zimmertür kriechen. Sonne. Alles gut. Wir streben nach höheren kulinarischen Genüssen.

Wir nehmen uns vor dafür richtig Geld in die Hand zu nehmen. Also nix Kettenbude, wir suchen ein richtiges Frühstücks-Diner. Schnell steigen wir mit Strandklamotten bewaffnet in den Ford und fahren Richtung (Nord-)Osten. Unterwegs werden wir schon irgendetwas Passendes finden.

Nach ein paar Minuten liegt auf der rechten Seite ein hübsches Restaurant: O.C.´s (West Yarmouth). Wir gehen rein und bestellen richtiges amerikanisches full breakfast: Western Omelette, Pancakes mit Schoko, French Toast usw. Wir können draußen in der noch angenehm milden Sonne sitzen, zumal diese durch große Sonnenschirme teilweise verdeckt wird.

Verstehe einer die Amis: Vernünftige Milch findet man im ganzen Land kaum (zu fettig), das gleiche Drama bei Butter (zu viel Cholesterol). Aber morgens hauen sie sich 3000 Kalorien inklusive mehrerer Eier rein. Anja und mir sind derartig tiefsinnige Erwägungen heute aber schnurz, wir lassen es uns einfach schmecken.

Leider sind unsere Kinder alles andere als begeistert. Mit amerikanischen Frühstück kann man sie jagen. Nicht einmal einen harmlosen Blueberry-Muffin akzeptieren sie. Pancakes? - bääääh. French Toast? - igitt.

Also müssen wir doch noch mal zu Dunkin Donuts und ein Not-Frühstück besorgen. Außerdem werden die jungen Damen mit Weintrauben und anderem Obst versorgt.

Das schöne Wetter lockt viele Touristen auf die Straße und so zieht sich der Verkehr Richtung Nordosten wie Kaugummi. An manchen Stellen staut es sich richtig und unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Bis wir das Salt Pond Visitor Center erreichen, sind fast zwei Stunden vergangen. Wir vertreten uns ein wenig die Füße, betrachten das Visitor Center aber nur als Zwischenstation auf dem Weg zum Strand. Dahin zieht es uns mit Macht.

Also fahren wir rasch weiter nach Norden und steuern den White Crest Beach an. Der Strand liegt zu Füßen steil abfallender Klippen und macht von oben einen einladenden Eindruck. Allerdings gibt es hier viel Seetang und -gras, was zum Baden nicht so schön ist.

Der White Crest Beach steht unter kommunaler Verwaltung (town managed), was auf Cape Cod gesalzene Parkgebühren impliziert (15 USD). Für residents ist das Parken allerdings kostenlos.

Auch am White Crest Beach können wir uns nicht zum Bleiben durchringen. Wir sind heute ruhe- und rastlos und fahren weiter die Küste hoch. Bald kommen wir zum Head of the Meadow Beach. Dieser wird vom National Park Service verwaltet und das ist für uns von Vorteil. Wir kaufen gleich den annual pass für 80 USD und haben damit für ein Jahr kostenlosen Zugang zu allen National Parks und Monuments in den Vereinigten Staaten. Da für April 2012 ein Florida-Urlaub geplant ist, ist das Geld gut angelegt. Außerdem sparen wir so die auch hier hohen 15 USD Parkgebühr, die sind nämlich inklusive.

Der Parkplatz liegt ganz nahe am Strand und das ist natürlich sehr praktisch, wenn man zwei Kinder und entsprechend viel Strandgepäck schleppen muss.

Der Head of the Meadow Beach ist sensationell. Einer der schönsten Strände, die ich in Amerika kenne. Eigentlich sind es sogar zwei Strände in einem. Rechter Hand flach abfallendes Wasser mit schönen Wellen. Auf der linken Seite wird es sehr abrupt tief, sodass man quasi vom Strand kopfüber ins Wasser springen kann. Bei 26 ° C Luft- und 19° C Wassertemperatur ist das herrlich erfrischend.

Die Kinder sind in ihrem Element und auch wir chillen auf höchstem Niveau.

Kurze Zwischenfrage: Wo sind eigentlich die ganzen asiatischen Touristen, die den Westen der USA (und vor allem Hawaii) wie Bienen den Honig umschwirren? Auf unser bisherigen Reise durch den Osten haben wir (abgesehen von NYC) kaum welche gesehen. Und wann hört man eigentlich wieder mal ein deutsches Wort? Auch hier Fehlanzeige - alle Welt zieht es in den Westen, nach San Francisco, in den Yosemite NP, den Arches NP oder zum Grand Canyon.

Und wo sind die vielen Wohnmobile, denen man auf der anderen Seite des Landes regelmäßig begegnet? Die farbenfrohe Cruise America Werbung mit USA-Urlaubsmotiven sucht man beinahe vergeblich.

Am Head of the Meadow Strand lassen wir es uns ein paar Stunden gut gehen. Dann brechen wir auf, denn schließlich möchten wir auch den äußersten Norden von Cape Cod sehen. Wir fahren nach Provincetown und haben schnell den Eindruck, dass es sich hier um einen total überlaufenen Touri-Ort handelt. Das gefällt uns nicht so sehr und deshalb steigen wir erst gar nicht aus, sondern fahren zum Province Lands Visitor Center.

Hier kaufe ich mir eine Umhängetasche mit Cape Cod Motiv drauf. Eigentlich brauche ich so etwas gar nicht und eigentlich bin ich auch relativ immun gegen derartige Impulskäufe - aber heute versagen meine Instinkte. Nun habe ich eine schicke Tasche, die dekorativ in meinem Arbeitszimmer zuhause in Paderborn hängt aber nicht einmal benutzt wurde. Aber es ist eine schöne Erinnerung.

Beim Visitor Center gibt es eine schöne Aussichtsterasse, von der aus man einen guten Blick über die weite Dünenlandschaft der nördlichen Halbinsel (Nauset Marsh) hat.

Wir fahren noch kurz an den Race Point Beach. Das Licht ist aber nicht mehr besonders gut, es hat sich wieder stark bewölkt und sieht nach Regen aus. Die schönen Dünen mit dem Hochgras gefallen uns trotzdem.


Während der Rückfahrt beginnt es zu regnen. Gutes Timing - wäre schade um den schönen Strandtag gewesen, wenn Petrus früher zur Arbeit geschritten wäre. Der Verkehr ist wieder einmal dicht. Wie ist das bloß am Wochenende? Ich denke mit Grausen an das Chaos, welches sich dann vermutlich abspielt.

Zurück im Motel gehen die Kinder natürlich noch an den Pool. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ohje, Annalena hat sich einen (leichten) Sonnenbrand zugezogen, obwohl sie natürlich eingecremt wurde. Ist aber nicht so schlimm.

(gefahrene Meilen: 139)