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Eastern Highlights 2011

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

8. Tag: 07.08.2011

Es regnet nicht mehr!

Zwar tobte die ganze Nacht draußen der Bär im Kettenhemd, aber jetzt scheint Petrus langsam sein Pulver verschossen zu haben. Von Sonne jedoch keine Spur.

Wir fahren zu Dunkin Donuts und ich muss überprüfen, ob hier in unmittelbarer Nähe zu Boston die Boston Creme das halten, was sie anderswo im Land versprechen. Ich werde nicht enttäuscht und auch die quietschbunten Donuts für die Kinder sind lecker. Was das Jugendamt wohl dazu sagt, dass wir unsere Kinder in diesem Urlaub so gesund ernähren?

Dem Cappucino bei Dunkin Donuts wollen wir noch nicht so recht über den Weg trauen. Also fahren wir los um bei Mc Donald´s einen zu bekommen. Zwei Mc Donald´s Filialen haben defekte Heißgetränke-Maschinen und so sind wir schon auf halber Strecke nach Boston, bis wir endlich einen Mc Donald´s finden, der Cappucino servieren kann.

Es ist sehr neblig und der Verkehr stadteinwärts ziemlich dicht. Von Boston sieht man erst etwas, als man schon praktisch an die Stadttore klopfen kann. Aber wie bestellt klart es exakt in dem Moment auf, als wir ins Parkhaus mitten in Downtown fahren. Sehr gutes Timing!

Schnell machen wir uns auf den Weg und laufen den berühmten Freedom Trail entlang. Dieser Spazierweg ist etwa 2,5 Meilen lang und führt an den größten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt entlang. Das ist eine sehr praktische Sache, finde ich, und erinnert ein wenig an Venedig, wo Touristen auch ganz zielsicher über ausgetretene Pfade zum Dogen-Palast geführt werden. Wenn man nicht viel Zeit hat und trotzdem einiges sehen möchte, kann ich mit solchen Dingen gut leben.

Unsere ersten Stationen sind der Boston Common (großer öffentlicher Park) und das Massachusetts State House (State Capitol) auf dem Beacon Hill.

Weiter geht´s an den teilweise uralten Grabsteinen des Granary Friedhofs aus dem 18. oder frühen 19. Jahrhundert (Samuel Adams, einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, wurde hier 1803 beerdigt.) entlang zur School Street. Hier befand sich die erste öffentliche Schule Amerikas, die Boston Latin School hieß und im Jahr 1704 gegründet wurde.

Es gibt hier ein sehr schönes Straßenmosaik über die damalige Zeit (s. Bild links).

Wir kommen zum Old South Meeting House (s. Bild rechts oben), wo die Boston Tee Party geplant wurde. Am 16. Dezember 1773 verschafften sich als Indianer verkleidete Bostoner Bürger Zutritt zum Hafen von Boston und warfen als Zeichen der Auflehnung gegen die englische Krone Teeladungen der East India Trading Company über Bord der dort ankernden Schiffe.

Ein wahrhaft konspirativer historischer Ort also.

Kurz darauf stehen wir vor dem Eingang des Old State House Museums. Für eine Besichtigung haben wir nicht die richtige Muße. Die Kinder sind bei solchen Aktivitäten zwar durchaus interessiert, aber wir möchten den Stadtbesuch auch nicht endlos ausdehnen.

Also gehen wir weiter zum Quincy Market, wo der Bär los ist. Eine riesige Touristenschar steht versammelt um ein Performance Duo, die die Meute offenbar perfekt im Griff haben. Immer wieder dringt Gelächter und Gejohle zu uns herüber. Da müssen wir hin - meinen auch die Kinder.

Amerikaner sind manchmal echt putzig. Wie die bei derlei Darbietungen mitgehen! In Deutschland - vor allem im besonders reservierten Ostwestfalen (meine Heimat) - völlig undenkbar. Hier werden Aufforderungen der Künstler willfährig befolgt, man lässt sich einfach ein bisschen gehen.

Die Künstler strahlen allerdings auch eine gewisse professionelle Lässigkeit aus: "We don´t want your 6 USD, you earned it, we really don´t want it – WE WANT YOUR MOM´S 20 BUCKS!" Das hat schon was.

Als die Vorführung zu Ende ist, gehen wir weiter und überqueren die Brücke über das Charles River Basin. Unser nächstes Ziel ist die USS Constitution. Leider ist das Museum geschlossen. Schade, das hätten wir uns gerne angeschaut. Da sich die feuchte Luft mittlerweile stark erwärmt hat, beschließen wir nicht den ganzen Weg zu Fuß zurückzulaufen. Da gibt es eine richtig gute Möglichkeit der Abkürzung, die zudem noch einige interessante Fotomotive garantiert.

Für nur 1,70 USD kann man von Charlestown Navy Yard (in der Nähe der USS Constitution) durch den Hafen von Boston zur Long Wharf fahren. Das ist höchst praktisch und - wie gesagt - für Fotofreunde eigentlich ein Muss. Die Skyline von Boston kann man kaum besser vor die Linse bekommen.

Mittlerweile ist es sehr schwül und das Klima macht uns zu schaffen. Es sieht nach einem gewaltigen Gewitter aus, das in Kürze über uns hereinbrechen dürfte.

Die Laune meiner Mädels halte ich im grünen Bereich, indem ich sie mit frischen Vitaminen besteche.

Ja, ja, wir leben schon gesund!

Bald bricht wie erwartet ein gewaltiger Regenguss los. Wir flüchten in den Eingangsbereich eines Bürogebäudes und warten das Schlimmste im Trockenen ab. Gut, dass sich der Wolkenbruch bald legt und nur noch ein harmloses Stippeln übrigbleibt. Die Luft hat sich schön abgekühlt und es ist angenehm frisch.

Vom GPS-Gerät lassen wir uns zurück zu dem Parkhaus führen, in dem wir heute morgen unseren Ford Edge geparkt haben. Dann geht es auf direktem Weg zurück nach Cape Cod.

(gefahrene Meilen: 148)