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deep south 2014

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

11. Tag: 22.04.2014 (Fortsetzung)

Ich will jetzt endlich wissen, was hier eigentlich los ist und wende mich an einen lifeguard, der im Gespräch mit einem braungebrannten und muskelbepackten Einheimischen ist. Einer von den beiden wird doch wohl wissen, was Sache ist.

Man erzählt mir , dass das alles Sturmschäden sind. Diverse Hurricanes haben hier in der Vergangenheit gewütet und Katrina hat dem Ganzen 2005 dann die Krone aufgesetzt. Seitdem ist überhaupt kein Wasser mehr beim fishing pier. Früher muss es da wohl richtig klasse gewesen sein und alle hoffen, dass eines Tages das Wasser zurückkommt. Insgesamt ist Dauphin Island ein gutes Beispiel dafür, wie Stürme hier Grenzen neu ziehen und die Landmasse verändern.

Nachdenklich fahre ich zurück zum main beach. Der Highway ist links und rechts von Sand begrenzt und riesige Pfützen zeugen von den schweren Regenfälle in letzter Zeit (s. Bild oben rechts).

Ich hole meine Damen am Strand ab und wir kehren zum Auto zurück. Großes Tohuwabohu, als Annalenas Brille vermisst wird. Ich suche den Parkplatz ab und frage den Parkwächter, ob etwas abgegeben worden wäre. Alles negativ. Doch plötzlich sind die kostbaren Augengläser wieder da. In der Schwimmtasche sind sie vergraben. Wäre schade gewesen, denn die Teile sind fast nagelneu und haben über 200 EUR gekostet.

Wir verlassen Dauphin Island in nördlicher Richtung über die Dauphin Island Bridge und biegen dann nach Westen ab. Langsam nähern wir uns New Orleans, dem Endpunkt unserer Reise.

Die Fahrt führt durch kleine Dörfer mit unzähligen, tip-top gepflegten baptistischen Gotteshäusern. Man merkt, dass wir hier im bible belt Amerikas sind. Dort sind Baptisten die dominierende Glaubensrichtung und ihre Message bringen sie bisweilen recht offensiv rüber, wie z.B. in Bayou La Batre.

Skeptisch mustere ich meine Mitreisenden und überlege, ob ich sie als bad company einstufen und damit fürchten muss. Eher nicht, doch leichte Zweifel bleiben - man kann nie vorsichtig genug sein ...

Auf der Interstate 10 überqueren wir die Grenze zu Mississippi und statten dort erstmal dem Welcome Center einen Besuch ab. Dass sich das gerade im Süden lohnt, wissen wir noch von unserer Rundreise durch den deep south im Jahr 1994. Wir werden mit der sprichwörtlichen southern hospitality begrüßt und tragen uns ins Gästebuch ein. Im Gebäude sieht es aus wie in einem Museum. Das Interieur ist an eine Südstaaten-Mansion gutsituierter Leute angelehnt.

Unser nächster Ziel ist Biloxi. Die Stadt und das benachbarte Gulfport wurden von Hurricane Katrina im Jahr 2005 quasi dem Erdboden gleichgemacht. Seitdem dürfen bis 240 Meter von der Küstenlinie Kasinos betrieben werden, wovon in dem beliebten Urlaubsort an der Golfküste Mississippis auch reichlich Gebrauch gemacht wird.

Unsere erste Anlaufstelle ist das nicht zu übersehende Hard Rock Casino, wo wir nach dem Preis für eine Nacht fragen. Es ist fast alles ausgebucht und die verbliebenen fünf Zimmer sind uns mit 200 USD plus Tax viel zu teuer. Aber wenigstens ein paar Fotos mache ich.

Biloxi ist zwar heute in erster Linie eine Urlaubs- und Spielerstadt, aber traditionell war hier der Fischfang sehr bedeutsam. Direkt neben dem Hard Rock Casino liegt eine ganze Flotte von Fischkuttern vor Anker.