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Oregon Coast Scenic Spots (OR)

Erinnern Sie sich noch an Schneewittchen? Spieglein, Spieglein an der Wand...

So wie die Königin im Märchen gilt die kalifornische Küste als die schönste ihrer Art im ganzen Land. Man denke nur an den weltberühmten Pacific Highway #1 - vielleicht DEN Highway schlechthin (zumindest dem Ruf nach).

Dem halte ich frei nach den Gebrüdern Grimm entgegen: "Hoch oben im Norden, hinter den sieben Bergen, gibt es eine, die ist noch schöner als du."

Die Oregon Coast stellt ihr südliches Pendent in den Schatten. Das ist zwar eine kühne Behauptung, aber nicht wenige USA-Reisende teilen diese Einschätzung. Oregons knapp 600 Kilometer Küste sind ein Inbegriff für Wildromantik, gespickt mit fantastischen naturbelassenen Stränden, Steilküsten, Felsmonolithen und üppiger Vegetation, die stellenweise bis ans Wasser reicht.

Ecola State Park Ecola State Park

Hinzu kommen malerische Küstenstädtchen, in denen die Uhren langsamer zu ticken scheinen.

Falls Sie zum Baden kommen oder eine Sonnenscheingarantie haben möchten, muss ich Sie enttäuschen. Baden geht an der Westküste im Prinzip erst ab Santa Barbara (CA) südwärts. Und Sonne? Eher könnte man wohl eine morgendliche Nebelgarantie im Sommer geben.

600 Kilometer Küstenlinie können hier natürlich nicht erschöpfend abgearbeitet werden. Ich stelle im Folgenden einige scenic spots vor, die ich besucht habe und zu denen ich Bildmaterial anbieten kann. Ich beginne ganz oben im Norden mit dem Fort Stevens State Park und höre im äußersten Süden mit dem Harris Beach State Park auf.

Fort Stevens State Park

Wie es sich für ein Fort gehört, liegt Fort Stevens strategisch äußerst günstig. Der ehemalige Posten der US-Armee überblickt die Mündung des Columbia River in den Pazifik. Das Fort diente bis 1952 militärischen Zwecken. Heute kann man die Überreste der Befestigungsanlagen (Bunker und Geschütze) auf eigene Faust besichtigen. Militärfans werden zudem das angegliederte Museum in der Fort Stevens Historic Area lieben.

Hier zwei Aufnahmen von der Battery Russell:

Fort Stevens SP Fort Stevens SP

Wer militärischen Errungenschaften distanzierter gegenübersteht, erfreut sich eher an den übrigen facilities des drittgrößten State Parks Oregons. Dazu gehören Sandstrände, Dünen, Feuchtgebiete (wetlands), Wälder und Süßwasserseen (sogar mit ausgewiesenen swimming areas).

Fort Stevens SP

Die Jetty Lagoon:

Fort Stevens SP

Am Strand liegt das Wrack der Peter Iredale, die am 25. Oktober 1906 bei der Einfahrt in den Columbia River gestrandet ist. Die verrosteten, skelettartig aus dem Sandboden aufragenden, Überreste sind ziemlich spärlich, geben aber dennoch gute Fotomotive ab.

Fort Stevens SP

Ganz im Norden stößt der Park auf den Columbia River, den viertmächtigsten Strom der Vereinigten Staaten.

Fort Stevens SP

Wir haben Fort Stevens State Park drei Mal besucht (1999, 2009 und 2023). Bei den ersten beiden Besuchen konnten wir davon profitieren, dass auf dem größten Campingplatz Oregons (über 600 sites) fast immer vacancy ist. Nach meinem Eindruck gibt es nicht wenige amerikanische Familien, die hier ihren Jahresurlaub verbringen.

Ecola State Park

Der schönste coastal state park in Oregon?

Wenn Sie mich fragen, ist es der Ecola State Park. Jede Küste hat ihre Highlights, die California Coast z.B. rund um Big Sur, die Oregon Coast hier.

Nicht nur der 72 Meter hohe Haystack Rock, der von Mutter Natur äußerst fotogen im Wasser platziert wurde, gibt ein tolles Motiv ab. Die grün bewachsene Steilküste reicht stellenweise bis an die Wasserlinie, die Wellen brechen sich in strahlendem Weiß und kontrastieren mit dem türkisen Wasser. Klasse.

Als ich 1999 das erste Mal den Ecola State Park besucht habe, war ich erschlagen von den atemberaubenden views. Wir kamen von Norden und hatten überall schlechtes bis katastrophales Wetter. Vancouver, Seattle, Olympic National Park, Mt. St. Helens National Monument - alles in Wolken bzw. Regen.

Wärme suchend strebten wir gen Süden und endlich: In Höhe des Ecola State Park vertrieb die Sonne langsam die tief hängenden Wolken. Wir haben dieses grandiose Ereignis damals stilecht mit deutschen Würstchen und Kartoffelsalat gefeiert. Unvergesslich.

Hier ein Blick vom Ecola Point auf den Crescent Beach (2022):

Ecola SP

Wenn man die schmale, kurvige Ecola Park Road weiterfährt, kommt man zum Indian Beach, einem El Dorado für Wellenreiter. Auch dieses Bild ist aus dem Jahr 2022:

Ecola SP

Acadia Beach State Recreation Site

Ein fantastischer Strand etwa acht Meilen südlich von Cannon Beach.

Acadia Beach

Oswald West State Park

Der Park bietet grandiose Ausblicke auf den Pazifischen Ozean. Hinzu kommen diverse trails, von denen der Cape Falcon Trail der spektakulärste sein dürfte. Hin und zurück fünf Meilen, aber definitiv kein Spaziergang, sondern durch dichten Regenwald, teilweise unwegsam.

Oswald West State Park Cape Falcon Trail Oswald West State Park Cape Falcon Trail Oswald West State Park Cape Falcon Trail Oswald West State Park Cape Falcon Trail Oswald West State Park Cape Falcon Trail

Eine Alternative zu diesem anstrengenden Weg wäre der kurze trail zum Short Sand Beach.

Neahkahnie Viewpoint

Zwischen den Three Capes (s.o.) und dem Oswald West State Park (s.u.) liegt ein fantastischer viewpoint.

Neahkahnie Viewpoint Neahkahnie Viewpoint Neahkahnie Viewpoint Cape Lookout & Cape Kiwanda & Cape Meares

Diese drei Locations fasse ich zusammen, weil sie über einen populären scenic drive verbunden sind und oftmals in Kombination besucht werden.

Der 40 Meilen lange Three Capes Scenic Drive beginnt in Pacific City mit dem Cape Kiwanda. Haystock Rock, den man vom Ecola State Park aus nach Süden blickend sieht (s.o.), hat man hier frontal vor der Linse. Bei meinem Besuch 2009 war dieser Monolith so gut wie gar nicht zu sehen, so neblig war es. Dabei befindet sich der Fels in absoluter Strandnähe. Unglaublich.

Viel besser sah es 2022 aus:

Cape Kiwanda

Toll ist auch die riesige Sanddüne beim Cape Kiwanda. Wenn man sie besteigt bzw. auf die andere Seite klettert, tun sich ganz andere Eindrücke Richtung Norden auf:

Cape Kiwanda

Die Route geht weiter durch´s Landesinnere zum Cape Lookout. Die Ausblicke, besonders nach Norden, sind extrem gut.

Cape Lookout

Zudem gibt es einen tollen Strand, Wellen, Wind und Nebel (nicht immer, aber ziemlich oft).

Cape Lookout

Der Cape Lookout State Park hat auch einen sehr schönen trail im Angebot: Cape Trail. ca. 7,2 km lang, durch dichten Regenwald, immer mal wieder bergauf und bergab, stellenweise glitschig oder über dicke Baumwurzeln, die zum Stolpern verleiten - kein walk in the park. Der Weg führt weit auf das eigentlich Cape Lookout hinaus.

Cape Lookout Cape Lookout Cape Lookout

Cape Meares, das dritte Kap der Region, haben wir 2022 morgens in dichtem Nebel erlebt - was der Location einen einzigartigen Reiz verlieh.

Cape Meares Cape Meares

Sand Lake Recreation Area

Sanddünen, die sich gleich neben der Straße auftun. Gespickt mit Wäldern. Auf der anderen Seite der Straße der Ozean.

Cape Foulweather

150 über dem Meer blickt man auf grandiose Küstenlandschaft. Den schönen Ausblick verdankt man einem Kap, welches einen bezeichnenden Namen trägt.

Cape Foulweather Cape Foulweather Cape Foulweather

Diesen bekam es von keinem Geringeren als dem legendären Captain James Cook verpasst, den es im Jahre des Herrn 1778 in die damals noch völlig unerschlossene Gegend verschlug:

"The land appeared to be of moderate height, diversified with hill and Valley and almost everywhere covered with wood. There was nothing remarkable about it except one hill…At the northern extreme the land formed a point which I called Cape Foulweather from the very bad weather we soon after met with." (Quelle: Tagebucheintrag James Cook; zit. nach Wikipedia)

Devils`s Punchbowl State Natural Area

Die eigentliche Hauptattraktion sind die in den Felsen durch Erosion geschnittenen Becken, in denen die Brandung Gischtfontänen entstehen lässt.

Devils´s Puchbowl

Noch schöner finde ich allerdings die Steilklippen.

Devils´s Puchbowl Devils´s Puchbowl Seal Rock State Recreation Site

Die Seal Rock Wayside ist vor allem wegen der bizarren Felsen im Meer, an denen sich die Wellen brechen, einen Stopp wert. Das garantiert gute Fotomotive.

Seal Rock SRS Seal Rock SRS

Die Felsen, vor allem der markante Elephant Rock, sind ein beliebter Tummelplatz für Seehunde, Seelöwen und Seevögel. Für entsprechende Fotos braucht man aber ein langes Tele.

Interessant sind auch die tidepools am Strand.

Rocky Creek State Scenic Viewpoint

Felsenküste. Wildromantisch.

Rocky Creek Cape Perpetua Scenic Area

Der 7. März 1778 war offenbar ein arbeitsreicher Tag für Captain James Cook. Nicht nur Cape Foulweather wurde an diesem Tag benannt (s.o.), sondern auch Cape Perpetua. Cook war eigentlich auf der Suche nach einer Nord-West-Passage, entdeckte nebenbei aber die zentrale Oregon Coast.

Der Name ist ein Gedenken an Perpetua, eine der ersten Märtyrerinnen des frühen Christentums. Sie starb zusammen mit ihrer Sklavin Felicitas exakt an einem 7. März im Jahr 203 in Kathargo.

Heute ist Cape Perpetua eine state scenic area mit Visitor Center und verschiedenen Wanderwegen. Empfehlenswert ist die Overlook Road. Von oben haben Sie einen grandiosen Blick nach Süden. Man befindet sich am höchst gelegenen viewpoint der gesamten Oregon Coast, den man übrigens auch zu Fuß vom Visitor Center aus erreicht.

1999 hatten wir Traumwetter, 10 Jahre später war alles im dichten Nebel und man sah nicht die Hand vor Augen. Rechnen Sie am besten mit beidem.

Cape Perpetua Heceta Head

Heceta Head ist eine nach dem spanischen Entdecker Bruno de Heceta benannte Landzunge, die 300 Meter über dem Wasser in den Pazifik reicht. Die schroffen Klippen alleine garantieren schon tolle Fotomotive.

Nimmt man das berühmte Heceta Head Lighthouse hinzu, hat man eines der typischen Oregon Coast Postkartenmotive vor der Linse. Das Lighthouse wurde in den Jahren 1892-1893 gebaut. Heute ist es Teil des Heceta Head State Parks und eine der bekanntesten touristischen Anlaufstelle an der Oregon Coast.

Heceta Head Lighthouse Heceta Head Lighthouse

Zum Heceta Head State Park gehört der Devils Elbow State Park im Süden. Im Gegensatz zum Leuchtturm, der bei unserem Besuch geschlossen war, haben wir den Strand von Devils Elbow ausführlich genossen. Sehr schöne Fotomotive!

Devils Elbow SP Sea Lion Caves

Diese Location ist für mich aus zwei Gründen wertvoll. Erstens hätten mich meine Kinder gelyncht, wenn ich ihnen den Anblick der vor sich hin lümmelnden Seelöwen vorenthalten hätte. Das wäre wohl so etwas wie ein Fall für´s Jugendamt gewesen (aus ihrer Sicht).

Zweitens hat man von hier aus einen schönen Blick auf das knapp nördlich gelegene Heceta Head Lighthouse.

Cape Sebastian

Cape Sebastian beeindruckt mich jedes Mal. Felsmonolithen noch und nöcher, im Meer und auch am Strand. Dazu jede Menge Treibholz. Die Kombination, ergänzt um sich brechende Wellen mit weißen Schaumkronen und blaues Wasser, garantiert gute Fotomotive.

Besonders schön ist der Meyers Creek Beach.

Cape Sebastian Meyers Creek Beach Cape Sebastian Meyers Creek Beach

Bei www.americansouthwest.net wird ein interessanter trail beschrieben:

"A short, steep, paved side road forks off US 101 and climbs to a parking area at the summit of Cape Sebastian, formed by a narrow ridge that continues westwards towards the ocean. A trail follows the ridge, through low, dense, wind-shaped bushes typical of such exposed locations, initially giving views to the south, towards distant rocks of Crook Point and Mack Reef, before the path runs right along the rim of a steeply sloping hillside overlooking land to the north."

Harris Beach State Park

Für mich ist Harris Beach nach dem Ecola State Park (s.o.) der zweitschönste State Park an der Oregon Küste. Große Fels-Monolithen säumen den Strand und den größten kann man sogar besteigen. Hoch oben winken einige der besten Fotomotive, die man überhaupt an der Oregon Coast bekommen kann.

Harris Beach SP Harris Beach SP

Als wir 2005 da waren, herrschte dichter Nebel. Morgens war die Atmosphäre unwirklich - man sah die Hand vor Augen nicht und musste die Felsen erahnen. Ab mittags klarte es dann auf - plötzlich herrschte Sonne pur.

So ist es oft entlang der Küsten in Washington, Oregon und Kalifornien: Wenn sich der patchy morning fog zurück auf´s Meer verzogen hat, kommt die Sonne raus und taucht alles in strahlendes Licht. Abends kehren dann Nebel und Feuchtigkeit zurück.

Benannt ist der State Park nach dem schottischen Pionier George Harris, der sich in den späten 1880er Jahren in der Gegend nieder ließ.

Directions

Auf der Karte sind einige der Spots markiert, die ich oben beschrieben habe:

GPS-Koordinaten Oregon Coast Scenic Spots

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)

GPS Fort Stevens SP: 46.183639, -123.973167
GPS Ecola SP: 45.9275, -123.973056
GPS Cape Kiwanda: 45.216389, -123.971944
GPS Cape Lookout: 45.339, -124.000
GPS Cape Foulweather: 44.772222, -124.075833
GPS Devil´s Punchbowl State Park: 44.746944, -124.064722
GPS Seal Rock State Wayside: 44.497222, -124.083056
GPS Cape Perpetua: 44.2870647, -124.1151199
GPS Heceta Head Lighthouse: 44.13737, -124.127835
GPS Sea Lion Caves: 44.1224, -124.1276
GPS Cape Sebastian: 42.328, -124.425
GPS Harris Beach SP: 42.066944, -124.306944

My Visits

Die Oregon Küste habe ich mehrfach bereist. Das erste Mal war 1994, dann 1996, 1999, 2005, 2009 und zuletzt 2022. Immer wieder schön.

My Rating

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Zurück zum Model-Contest zwischen Schneewittchen und der Königin: Die Siegerin ist für mich eindeutig Schneewittchen aka die Oregon Coast.