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North-of-Kapalua Sights (Maui)

(Letzte Änderung: 26.08.2023 @ 19:06)

Viele Urlauber, viel zu viele Urlauber um genau zu sein, beenden in Kapalua die Entdeckungstour West Mauis und kehren zu ihren Feriendomizilen weiter südlich zurück. What a shame!

Aber wer will es den Leuten verdenken, wenn doch einschlägige Touristenpublikationen Blitz und Donner heraufbeschwören, wenn man es wagen sollte den diabolischen Kahekili Highway (Highway 340) zu befahren. Mietwagenfirmen verbieten in der Regel den Kahekili Highway komplett zu befahren.

Die Warnungen kommen nicht von ungefähr, sind aber total veraltet. Vor einigen Jahren noch war die Umrundung West Mauis tatsächlich ein Abenteuer erster Güte und selbst für wenig zart besaitete Fahrer ein gar heftiger Schluck aus der Adrenalin-Pulle. Alles vorbei. Mittlerweile ist der Kahekili Highway deutlich entschärft worden, doch dazu später mehr.

Beginnen wir unsere Rundreise in Kapalua.

Kapalua ist im Wesentlichen eine Ansammlung eines riesigen Appartment-Resorts und mehrerer weiterer Hotels. Keine richtige Stadt nach europäischem Verständnis. Dass gerade hier eine unglaubliche Dichte an z.T. sagenhaften teuren Ferienhäusern und -wohnungen herrscht, ist kein Zufall. Der nördliche Teil von West-Maui hat einen ganz besonderen Touch von Exklusivität und außerdem sind die Strände in der näheren Umgebung klasse.

Bei unserem Aufenthalt im Jahr 2013 habe ich von den Bergen hinter Kapalua nur so viel gesehen: Finstere, dunkle Wolken, Nebelschwaden und etwas tiefer die zarte Andeutung grüner Hänge. Das war´s und man muss kein ausgesprochenes Pech haben, damit es einem wir mir ergeht. Die West Maui Mountains sind wahre Regenfänger.

Die Strände nördlich von Kapalua sind schön aber nicht überragend. Gleich der erste ist Oneloa Beach an der gleichnamigen Bucht. Leider war es hier 2013 ziemlich windig. Vor allem am Nachmittag ist der Strand ziemlich exponiert, wenn die trade winds (Passatwinde) auffrischen. Abgesehen davon finde ich die etwas geschütztere Kapalua Bay, die unmittelbar südlich von Oneloa Beach liegt, auch optisch hübscher. Allerdings kann man auf der linken Seite der Oneloa Bay ziemlich gut schnorcheln, aber nur, wenn der Ozean ruhig ist.

Der D.T. Fleming Beach Park war 2008 America´s Beach des Jahres. Hmm, hübsch ist er, aber muss man gleich in die höchste Kategorie greifen? Ich halte das für übertrieben.

D.T. Fleming Beach Park

Vom D.T. Fleming Beach Park kann man über den Coastal Trail bis zur Kapalua Bay wandern. Das ist ein herrlicher, 1,76 Meilen langer Spazierweg, der über das Gelände des Ritz Carlton führt, dann an der Onoloa Bay vorbeiführt bis man schließlich bei der Kapalua Bay rauskommt.

Noch ein paar Meilen weiter nach Norden kommt Slaughterhouse Beach, den man wegen seiner Lage an einer Steilklippe nur über eine Treppe erreicht.

Slaughterhouse Beach

Den Strand hat mir vor allem wegen seiner schönen Unterwasserwelt gefallen. Bei meinen Recherchen ist er mir nicht als ausgesprochen gutes Schnorchelrevier angepriesen worden, aber als ich dann entlang der rechts gelegenen felsigen Küste unterwegs war, war ich positiv überrascht von der prima Sicht unter Wasser.

Apropos Unterwasserwelt. Slaughterhouse Beach liegt an der Mokuleia Bay und direkt daneben, eine Bucht weiter, befindet sich die Honolua Bay. Diese gilt als eine der besten Schnorchelreviere auf Maui.

Vor allem die rechte Seite ist sehr zu empfehlen, wobei man allerdings ein wenig weiter rausschwimmen sollte um die schönen Korallen bewundern zu können. In der Nähe des "Strandes", der eher ein jämmerlich schmales Band größerer Steine bis hin zu ausgewachsenen Felsbrocken ist, sieht man hingegen nicht viel.

Die Honolua Bay ist Teil des Mokuleia Marine Life Conservation District. Man erreicht sie von der Straße über einen kurzen Fußweg, der durch dichten Dschungel führt. Mit Lianen und allem Drum und Dran.

Honolua Bay

Hinter der Honolua Bay hört der zivilisierte Teil West Mauis im Prinzip auf und es wird immer einsamer. Zahlreiche großartige Aussichtspunkte zwingen geradezu zum Aussteigen, Staunen und Fotografieren. Ich stelle nur eine Auswahl vor: Papanalahoa Point (s. Bild oben) und Punalau Beach (s. Bild unten).

Papanalahoa Point Punalau Beach

Die Olivine Pools könnten ein nächster willkommener Anlass sein um sich die Beine zu vertreten. Um dorthin zu kommen, muss man den Abstieg über einen Hang bis zum Wasser in Kauf nehmen. Belohnt wird man mit natürlichen Pools, in denen man baden kann. Die Pools erinnern sehr an Queen`s Bath auf Kaua'i.

Die Kahakuloa Bay wird von dem markanten Kahakuloa Head bewacht.

Nachdem man das kleine Dorf Kahakuloa passiert hat, wird der Highway (der nun nicht mehr State Route 30 bzw. Honoapiilani Highway, sondern County Route 340 bzw. Kahekili heißt) immer schmaler. Richtig schmal im Sinne von ganz schmal. Einspurig schmal. Die Beschaffenheit der Straße ist und bleibt jedoch hervorragend, man sollte nur ganz langsam um die scharfen Kurven fahren und sich nicht scheuen hin und wieder mal auf die Hupe zu hauen. Rechts geht´s übrigens steil in die Höhe und links ebenso steil runter.

Ich kann verstehen, dass Mietwagenfirmen nicht begeistert davon sind, dass im Urlaubsfeeling befindliche leichtsinnige Touris in ihren Mustangs hier einen Blechschaden nach dem anderen verursachen. Insofern ist das oftmals vertraglich geregelte Verbot den Kahekili Highway zu befahren nachvollziehbar. Andererseits sollte auch nicht der Eindruck entstehen, dass diese Straße so schlecht sei, dass es besonderes fahrerisches Können oder gar 4WD-Erfahrung erfordert sie unbeschadet zu überstehen. Unter dem Strich muss jeder selbst entscheiden, ob er bereit ist das Risiko einzugehen ggf. ohne Versicherungsschutz hier zu fahren.

Kurz bevor man das Ende des 16,5 Meilen langen Kahekili Highways erreicht, kommt die weitgezogene Kahului Bay in Sicht. Die famose Landschaft erinnert ein wenig an ein Irland versetzt mit tropischer Vegetation.

Kahului Bay

Wenige Zeit später kommt man nach Waihhe'e und das Abenteuer ist vorbei.

Noch ein abschließendes Zitat zum Kahekili Highway, das ich nicht schlecht finde. Man beachte auch die Streckentipps auf der gleichen Seite.

"Yes, it is a scenic drive with beautiful views of Maui’s rugged undeveloped northeastern shore, but it is definitely not for the faint of heart, not for aggressive or impatient drivers or for those afraid of heights or steep drop-offs. Also, it’ll be to your benefit if you feel comfortable having to back up your car under these road conditions or drive within an inch of a cliff wall to let an oncoming car squeeze by." (Quelle: www.to-hawaii.com)

Eigentlich war ich schon am Ende mit meinem Bericht, da stoße ich auf folgende Tripadvisor-Zitate über den Kahekili Highway (zit. nach weekendroady.com; die Seite stammt von Januar 2013, die Darstellung bezieht sich also nicht auf den schlechten Kahekili Highway früherer Tage):

Beautiful views but you cannot enjoy them because your heart is in your throat!” “Spectacular views, but the scariest and most dangerous drive you will likely ever do. Think VERY seriously before you subject yourself and family to this terrifying drive” “The U.S. version of the Bolivian Highway to Hell…once you are in, it is almost impossible to change your minds and head back, as there is simply no space to do so.” “While the road to Hana is certainly an experience with the one lane bridges (that have warning signs) and many sharp turns, it is no where near as intense as a journey around Maui’s West coast on the Kahekili Hwy.”

Was für ein Unsinn doch alles im Internet verbreitet wird.

Directions

Nachfolgend die o.g. POIs in der Übersicht:

Good to know

Planen Sie reichlich Zeit für die Umrundung West Mauis ein. Wenn man den Rückweg einrechnet, der wohl von Wailuku über Ma'alea und Lahaina führt, ist das alleine eine halbtägige Tour. Weitere Aktivitäten nicht eingerechnet.

Slaughterhouse Beach ist ein exzellenter Schnorchelstrand. Die Honolaua Bay ist eine der besten Schnorchelreviere auf Maui überhaupt, aber sie hat strandmäßig wenig bis nichts zu bieten.

In Kahakuloa bietet sich ein Stopp bei einem der zahlreichen fruit oder banana bread stands an. Julia`s banana bread ist sehr lecker, aber es gibt auch gute Alternativen.

Der Honoapiilani Highway, der später in den Kahekili Highway übergeht, ist so einfach zu befahren, dass man schnell leichtsinnig wird, wenn die Straße wirklich schmal wird. Dann ist langsames defensives Fahren oberste Bürgerpflicht.

Kann es eine bessere Cabrio-Strecke geben als den Kahekili Highway? Ich meine, nein. Ich drücke die Daumen, dass die Sonne scheint. Zu beachten sind allerdings die warnenden Worte von Hawai'i-Expertin "Angie": "Vorsicht! Es gibt immer wieder Steinschläge. Aus meiner Sicht ist der Kahekili Hwy. daher nur sehr bedingt (bzw. gar nicht) für Cabrios zu empfehlen. Man kann nur hoffen, dass bei einem Steinschlag ein normales Autodach halbwegs seinen Dienst tut."

My Visits

1996 sind wir den damals noch sehr schlechten Kahekili Highway nicht gefahren. Mittlerweile ist die Straße gravierend verbessert worden, sodass 2013 einer Befahrung nichts mehr im Wege stand (außer das offizielle Verbot im rental contract).

My Rating

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Hawai'i mal abseits von palmenbestandenen Stränden. Der nördliche Teil von West Maui ist für Sonnenanbeter auf der Suche nach der perfekten Bräune nicht unbedingt das Richtige.

Wer den Touristenmassen entfliehen möchte, und das ursprüngliche Maui wenigstens ansatzweise erleben möchte, wird die Gegend jedoch lieben.