Fisher Towers (UT)
(Letzte Änderung: 17.09.2022 @ 9:20)
Die Fisher Towers waren eine der ersten offroad destinations, die ich in den USA besucht habe. Dabei ist das mit dem offroad hier kaum der Rede wert, denn die mit normalen Straßen PKWs bei Trockenheit problemlos befahrbare Sand-/Staubstraße ist nur etwa fünf Kilometer lang.
Trotzdem: Ein Anfang war gemacht und viele weitere anspruchsvollere dirt roads folgten und werden noch folgen. Das driving off the beaten track Virus schlummert in mir und bricht regelmäßig im Urlaub in voller Stärke aus. Dann gibt es kein Halten mehr. Limitierender Faktor ist der Mietwagen, den man gerade ergattern konnte. Leider werden diese bei den großen Vermietern (Stand: 2019) immer weichgespülter. Vorbei die Zeiten, als es noch regelmäßig Jeep Wranglers oder Commanders als Standard-SUV gab. Nicht einmal der praktische Trailblazer - einst ein beliebter Midsize-SUV - ist noch vorhanden. Stattdessen haben heutige SUVs kaum mehr Bodenfreiheit als stinknormale Straßen-Limousinen und sind fürs Gelände tendenziell unbrauchbar.
Zurück zu den Fisher Towers:
Die Fisher Towers selbst sind Sandstein-Monolithen, die nach dem Deutschen Gustav Fischer benannt sind, der sich im Jahr 1882 des Herrn als Bergarbeiter (miner) in der Region niederließ.
Die Felsen versprühen typische Wildwest-Atmosphäre. Hier macht Cowboy & Indianer Spielen richtig Spaß, die Kulisse ist perfekt, vor allem zur golden hour. Dann schlägt das Herz eines jeden Fotografen höher, was wohl auch den Filmregisseuren ging, die hier ihre Western drehten.
Beliebt sind die Fisher Towers auch bei Freunden des Freestyle Klettersports, es gib hier einige hochkarätige climbing routes. Zum Beispiel auf den Gipfel des Titans, dem höchsten (274 m) von drei nebeneinander stehenden Felstürmen.
Hiking
Es gibt einen sehr schönen Trail, der fast schon Pflicht ist. Er führt auf einer Länge von 2,2 Meilen (one way) vom (häufig überfüllten) Parkplatz ins Herz der Felslandschaft und weiter auf ein Felsplateau, von wo aus man einen herrlichen Rundumblick hat. Im Westen liegt das malerische Castle Valley.
Es gilt ein kleines Hindernis zu überwinden: eine ca. 1,5 m hohe Felsstufe, die mit einer Leiter versehen ist und so leicht bezwungen werden kann. Ich habe dort allerdings Hundefreunde gesehen, die mit ihrem Vierbeiner nicht weiterkamen und umkehren mussten.
Directions
Moab ist den meisten ein Begriff. Der Arches National Park und der Canyonlands National Park ebenfalls, doch dann hört es meistens schon auf.
Dabei gibt es doch die zauberhafte UT 128, eine der schönsten Straßen überhaupt in der näheren und weiteren Umgebung. Von Norden kommend geht diese gleich nach Überquerung der Brücke über den Colorado River links ab und folgt dem Laufe des Colorados.
Direkt am Colorado-Ufer kann man wunderschön idyllisch gelegen campen. Das hatten wir schon einmal vor, mussten uns jedoch Amok laufenden Mosquitoes beugen und das Weite suchen.
Bei Milemarker 21 geht es rechts ab auf die Zufahrtpiste zu den Fisher Towers. Nach 2,2 Meilen ist man am Parkplatz.
GPS-Koordinaten Fisher Towers
(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)
Fisher Towers: 38.724, -109.3083
Anfahrt
Good to know
Die Fisher Towers sind definitiv eine Nachmittags-Location. Später Nachmittag wohlgemerkt. Dann Färben sich die ansonsten eher bräunlichen Felsen in ein intensives Rostrot.
Wie oben erwähnt ist der Parkplatz schnell überfüllt. Man muss dann weiter unten an der Zufahrtstraße parken, was eine Wanderung entsprechend verlängert.
Weite Teile des Trails liegen in der prallen Sonne! Unbedingt an Sonnenschutz und vor allem Wasser denken.
Die Zufahrtstraße ist bei Trockenheit problemlos mit jedem Mietwagen befahrbar. Der Belag ist graded gravel.
My Visits
Ich habe die Fisher Towers drei Mal besucht: 2007, 2009 und 2018.
Die Fisher Towers sind eine gute Gelegenheit, um dem Rummel rund um Moab zu entfliehen.
Totale Einsamkeit sollte man hier allerdings genau so wenig erwarten wie die ultimative jaw-dropping experience.