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Craters of the Moon National Monument (ID)

(Letzte Änderung: 19.06.2023 @ 15:02)

Was haben der Yellowstone Nationalpark in Wyoming und das Craters of the Moon National Monument in Idaho gemeinsam? Irgendetwas mit Vulkan, Lava, grauer Urzeit usw.? Ziemlich verkürzt, aber nicht ganz falsch. Bei genauerer Betrachtung ist die Sache ganz schön kompliziert (nähere Infos z.B. bei www.planet-wissen.de oder Wikipedia).

Bekannt ist, dass die Erde aus mehreren großen kontinentalen und ozeanischen Platten besteht. Diese Platten sind nicht starr, sondern sie reiben sich aneinander, driften voneinander weg oder schieben sich übereinander. Mehr als 90% aller Vulkane befinden sich an den Grenzen dieser sog. Lithosphärenplatten.

Neben den Vulkanen an den Plattengrenzen gibt es feuerspeiende Berge, die mitten auf einer Platte liegen. An diesen Stellen ist die unterirdische Wärme (in ca. 30-100 km Tiefe) besonders hoch und deshalb werden sie von Geologen auch als Hot Spots bezeichnet. Wo ein Hot Spot ist, hat die Erdkruste eine Schwachstelle und es kann in einem sog. Plume heißes Gesteinsmaterial aus dem tieferen Erdmantel aufsteigen und die Kruste langsam aufschmelzen. Wenn das aufsteigende Gestein die Erdoberfläche erreicht hat, entsteht ein neuer Vulkan.

Während Hot Spots ihre Lage nicht verändern, sind die tektonischen Platten in Bewegung (s.o.), wodurch sich der Hot Spot quasi in die Erdkruste einfräst und auf diese Weise ganze Vulkanketten (z.B. Hawai'i, die Kanaren oder die Kapverden) entstehen können.

Unter dem Gebiet des heutigen Craters of the Moon National Monuments befand sich vor ca. 11 Mio. Jahren so ein Hot Spot, aus dem Magma aufstieg. Dadurch kam es zu einem Schmelzen des Granitgesteins der Erdkruste und in der weiteren Folge zu zahlreichen Eruptionen und wegen der Bewegung der tektonischen Platten zu sich überlappenden Calderen (Vulkankratern). Der Hot Spot hinterließ in einer Tiefe von mindestens 10 Kilometern eine ca. 10-15 km dicke Schicht aus basaltischer Schlacke, die die Energie für die noch gegebene vulkanische Aktivität der Region liefert. Mittlerweile ist der Hot Spot (nur scheinbar) nach Nordosten gewandert und liegt nunmehr unter dem heutigen Yellowstone National Park, womit die Eingangsfrage geklärt und die Ursache für das allgegenwärtige Zischen und Brodeln im Yellowstone Nationalpark gefunden wäre.

So viel in aller Kürze und Vereinfachung zum geologischen Hintergrund.

Sichtbares Resultat der zwischen 15000 und 2000 Jahre alten Eruptionsphasen im Craters of the Moon National Monument sind diverse Lavafelder und -ströme, Schlacken- und Aschekegel sowie Lavaröhren (lava tubes), die in der Snake River Ebene über ein riesiges Gebiet von der Größe des US-Bundesstaats Rhode Island verstreut liegen.

Der jüngste Lavastrom ist der North Lava Flow, der vor ca. 2000 Jahren entstand.

North Lava Flow Craters of the Moon

Auch im Obstgarten des Teufels (Devil´s Orchard) ragen Lavamonolithen wie Inseln aus einem Meer aus Asche und Geröll. Auf dem kargen Boden besteht die Vegetation hauptsächlich aus dem unverwüstlichen sagebrush, Kiefern (pines) und Wacholderbüschen (junipers).

North Lava Flow Craters of the Moon

Inferno Cone ist ein Schlackenkegel, dessen Aufstieg nicht ganz ohne ist, aber es lohnt sich. Von oben hat man einen tollen Ausblick über die trockene, arachaische Lavalandschaft. Am Horizont sieht man den Coyote Butte.

North Lava Flow Craters of the Moon

Eine Sache wäre da noch: Im Durschschnitt kommt es in der Region alle 2000 Jahre zu Eruptionen. Die letzte dieser Art ist jetzt schon über 2000 Jahre her, also ...

Hiking

Ein Muss ist der 0,5 km lange North Crater Flow Trail. Auch Devil´s Orchard ist ein hübscher Spaziergang. Das sind die beiden Wanderwege durch die Lavafelder, die ich kenne. Empfehlenswert ist zudem derAufstieg zum Gipfel der Inferno Cone.

Ausführlichere Infos finden sich auf der offiziellen NPS-Website.

Camping

Der Lava Flow Campground ist schön in die Lavalandschaft eingebettet.

Directions

Das Craters of the Moon National Monument liegt ziemlich weit weg vom Schuss. Größere Städte gibt es weit und breit nicht, aber in Arco (ca. 18 km) finden sich Möglichkeiten zum Tanken, Einkaufen und auch ein gut ausgestattetes Krankenhaus.

Durch das National Monument führt eine Loop Road zu den wichtigsten POIs.

GPS-Koordinaten Craters of the Moon NM

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier):

GPS Lava Flow Campground: 43.46183, -113.56307

Good to know

Der ganz in der Nähe des Visitor Center gelegene Lava Flow Campground wurde am 4. Juli 2016 wegen Renovierungsarbeiten bis auf Weiteres geschlossen.

Vor allem am Nachmittag ist es oftmals sehr windig. Außerdem kann es im Sommer sehr heiß werden, wobei das dunkle Lavgestein die Hitze auch noch reflektiert. Unbedingt auf Sonnenschutz und reichlich Trinkwasser achten!

My Visits

Das Craters of the Moon National Monument ist so abgelegen, dass es bis zu meinem 17. USA-Besuch im Jahr 2015 dauerte, bis es uns dorthin verschlagen hat.

My Rating

My Rating

Zwei Sterne für eine sehenswerte Lavalandschaft, die aber nicht zu den ganz gewaltigen Ahs und Ohs verleitet.