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Reno (NV)

(Letzte Änderung: 26.01.2023 @ 8:04)

Wie eine in die Jahre gekommene, verlebte Kneipensängerin mit brüchiger Stimme, der es nicht gelingt ihre vielen Falten zu überschminken, präsentiert sich Reno anno 2015. Glanz und Glamour versprüht die Stadt (so wie übrigens auch Atlantic City in New Jersey) nicht mehr; höchstens verblassende Erinnerungen an bessere Zeiten.

Weniger prätentiös formuliert: Reno ist auf dem absteigenden Ast und das kann man sehen.

Viele Casinos zwischen Sierra und Virginia Street wirken altbacken, abgewohnt und verströmen eine muffige 70er-Jahre Atmosphäre. Der Charme und die kühne Eleganz der Themenhotels am Strip in Las Vegas fehlen. Das gilt zwar tendenziell auch für Downtown Las Vegas, aber dort gibt es die spektakuläre Fremont Street Experience und außerdem ist Las Vegas Las Vegas, also per se mega-hip, und wer das nicht glaubt, muss sich nur mal an einem beliebigen Sommerabend ins Getümmel auf dem Las Vegas Boulevard ("Strip") stürzen. Reno ist im Vergleich dazu die "poor, sinful sister of Las Vegas" (Quelle: www.mandatory.com).

In der oben zitierten Quelle ist auch von einem "consistent economic decline since the '50s when it lost its seat as the gambling capital" die Rede, womit man zum wirtschaftlichen Kern der Probleme vordringt. Andere Quelle, analoge Aussage: "Often referred to as Las Vegas’ poorer cousin, the 'biggest little city in the world' suffers some BIG issues when it comes to violent crime and unemployment. With a populous of 227,509, despite the luck, lights, and glamour promised to gambling tourists, Reno residents have suffered drops in housing prices, drastic cuts in public services, and layoffs." (Quelle: www.escapehere.com)

Dieses Zitat stammt aus einem viel beachteten (aber nicht unumstrittenen) Ranking der schlechtesten Städte Amerikas, wobei Reno nur geschlagen von St. Louis und Detroit auf einem indiskutablen dritten Platz landet. Allerdings scheinen die Stadtväter das Problem erkannt und mit dem River Walk zwischen Arlington Ave. und Lake St. eine schicke und familienfreundliche Flaniermeile als Gegenpol zu den schäbigen Casinos kreiert zu haben. Am Ufer des Truckee Rivers gibt es viele Restaurants, Gallerien und Boutiquen und zahlungskräftiges Publikum ist aufgefordert hier ihre Dollars zu lassen. Ein letztes Aufbäumen oder ein Durchbruch in bessere Zeiten?

Vielleicht sind solche neuen, vom einstigen Gambling-Kerngeschäft losgelösten, Projekte der richtige Weg um der "Biggest Little City In The World" neues Leben einzuhauchen, denn an der Casinofront ist die Konkurrenz mit Las Vegas übermächtig und scheint die Schlacht längst verloren zu sein. Während Las Vegas immer neue Attraktionen am Strip auffährt, entstand in Reno seit den 1990er Jahren mit dem Silver Legacy Reno nur ein einziges nennenswertes Casino.

Reno

Nicht nur Las Vegas, für amerikanisches Verhältnisse eine zwar stramme, aber nicht zu lange, siebenstündige Autofahrt entfernt, gräbt den Reno-Casinos das Wasser ab. Konkurrenzdruck entsteht auch durch die United Auburn Indian Community, die im Jahr 2003 das Thunder Valley Casino Resort aus dem Boden von Mutter Erde gestampft hat. Der mit 25.550 m² riesige Casino-Komplex liegt nordwestlich von Sacramento (in Lincoln) und damit deutlich näher zu den großen kalifornischen Metropolen, aus denen die meisten (Wochenend-)Kunden rekrutiert werden.

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Reno: 1994 und 2015 und kein weiteres Mal.

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Nein, es gibt keinen einzigen Stern. Man nehme Las Vegas, subtrahiere sämtlichen Charme, Eleganz und Rafinesse und auf der anderen Seite der Gleichung steht: Reno.