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USA A-Z

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

Rauchen

Na, Glimmstengel-Junkie? Dann ist Amerika aber eher nicht das gelobte Land.

Als in Deutschland nikotingeschwängerte Luft in Restaurants noch normal war, war öffentliches Rauchen in den USA schon ziemlich verpönt. Während unserer ersten USA-Reisen wurden wir zwar noch mit "Smoking or non-smoking?" begrüßt, aber Rauchertische gab es nur ganz wenige und zwar in der Nähe der Toiletten.

Während in Deutschland kleinkariert um Rauchereckkneipen, abgetrennte Räume, Festzeltregelungen und länderspezifische Ausnahmeregelungen gerungen wurden, gab es in den USA schon längst kategorische Rauchverbote in öffentlichen Räumen. Kalifornien war Vorreiter und setzte im Januar 2006 Zigarettenrauch, der Passivraucher (second-hand smoker) gefährdet, auf die Liste giftiger Luftschadstoffe (toxic air contaminant). Das war die Vorstufe für folgende, knallharte Anti-Raucher-Gesetze im Schwarzenegger-Staat.

Arnie terminierte 2006 auch das Rauchen im Auto, das kalifornische Eltern 100 Dollar Strafe kostet, wenn ein unter sechs Jahre altes Kind auf der Rückbank sitzt. 2010 zündete die nächste Stufe: 278 Strände und Naturparks im Westküstenstaat wurden zur rauchfreien Zone erklärt.

Das eigentlich Interessante daran ist, dass sich die Leute daran halten. Ist verboten, also Kippe weg. Diese Einstellung traut man Amerikanern vielleicht nicht so zu, und sie mag Europäern vielleicht ein wenig zu obrigkeitshörig erscheinen, aber in den USA genießen Polizei und Gesetz generell höheres Ansehen und werden im Allgemeinen respektiert. Da wird nicht alles in Frage gestellt und jede Vorschrift ewig diskutiert: It´s the law und damit hat es sich. Muss man nicht gut finden, aber befolgen - in dieser verbreiteten Sichtweise zeigt sich auch ein gewisser Mentalitätsunterschied.

Rauchen am Strand? Habe ich bewusst noch nie wahrgenommen. Rauchen in Warteschlangen, z.B. beim Ticketverkauf, Einlass zu öffentlichen Veranstaltungen oder Bushaltestellen? In der Nähe von Spielplätzen und Schulen? Vor öffentlichen Gebäuden oder auf öffentlichen Plätzen? All das würde ziemlich sicher zu Ärger führen.

Die Anti-Raucher-Gesetze (smoke-free laws) kann man in den USA nicht über einen Kamm scheren, da Unterschiede zwischen den US-Bundesstaaten bestehen, doch tendenziell ist Rauchen in der Öffentlichkeit in Amerika schon seit langer Zeit ein No-Go und wird wesentlich rigider geahndet als z.B. in Deutschland. Für Raucher mag das schon in die Richtung von Diskriminierung und Ausgrenzung gehen.