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USA A-Z

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

Geschichte

Natürlich kann ich hier nicht die wechselhafte Geschichte einer so großen Nation, wie den USA, in allen Facetten schildern. Das wäre ein hoffnungsloses Unterfangen.

Da meine Faszination für das Land aber stark in den historischen Gegebenheiten begründet ist, möchte ich wenigstens einen kurzen geschichtlichen Abriss versuchen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Gründung der Vereinigten Staaten und der sich anschließenden Besiedelung des amerikanischen Kontinents. Cowboys und Indianer haben mich schon als kleines Kind begeistert - die Romane von Karl May verschlang ich - und waren sogar der Grund dafür, dass ich mir als kleiner Dötz vorgenommen habe eines Tages "die Indianer zu besuchen" und den Wilden Westen zu bereisen. So wie einst Old Shatterhand!

Vor der Erschließung des Kontinents stand aber zunächst einmal seine Entdeckung. Damit beginne ich meine kleine Zeitleiste.

1492: Im Auftrag von Ferdinand V., König von Kastilien, und seiner Frau Isabella bricht der Genueser Seemann und Abenteurer Christoph Columbus auf, um einen Seeweg nach Asien in westlicher Richtung zu finden. Dieses Unterfangen misslingt, aber als Nebenprodukt fällt die Entdeckung Amerikas ab. Vermutlich muss man historisch korrekt von der "Wiederentdeckung" Amerikas sprechen, denn schon um das Jahr 1000 herum setzen die Grænlendingar ("Grönländer") ihren Fuß auf amerikanischen Boden.

1565: Unter der Leitung von Don Pedro Menéndez de Avilés gründen die Spanier anno 1565 die Siedlung San Augustin. Das heutige St. Augustine ist die älteste durchgehend besiedelte und von Europäern gegründete Stadt in Amerika.

1607: John Smith gründet die erste britische Kolonie auf amerikanischem Boden: Jamestown in Virginia.

1620: Eine Gruppe von 101 Auswanderern, macht sich an Bord des dreimastigen Frachtschiffs Mayflower auf den Weg nach Amerika. 65 Tage später, am 09. November 1620, landen sie an der Küste von Cape Cod (MA).

1682: Am 7. April 1682 erreicht der Franzose Robert Cavelier de La Salle als erster Europäer die Mündung des Mississippi. Am 9. April nimmt La Salle alle Gebiete am Mississippi für die französische Krone in Besitz und nennt das Territorium zu Ehren von König Ludwig XIV. "La Louisiane".

1763: Beginn der Amerikanischen Revolution gegen Großbritannien, das nach seinem Sieg im Franzosen- und Indianerkrieg die Kontrolle über die französisch beherrschten Gebiete östlich des Mississippi übernimmt und die Besteuerung und Verwaltung der Kolonien reformiert.

1770: Boston Massacre. Fünf Zivilisten werden von britischen Soldaten getötet. Das Ereignis befeuert die latent schwelenden Unabhänigkeitsambitionen der britischen Kolonien.

1773: Boston Tea Party. In Boston kommt es zu offenem Widerstand gegen die britische Krone. Als Indianer verkleidete Aktivisten aus der Bostoner Bevölkerung dringen in den Hafen ein und werfen drei Ladungen Tee der britischen East India Trading Company über Bord.

1775: Zwischen den 13 britischen Kolonien, die sich 1776 vom Mutterland Großbritannien lossagen, und der britischen Krone bricht offener Krieg (Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg) aus.

1776: Am 4. Juli (heute Nationalfeiertag) wird in der Independence Hall in Philadelphia die maßgeblich von Thomas Jefferson verfasste Declaration of Independence besprochen und verkündet. Die 13 Kolonien Connecticut, Delaware, Georgia, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Pennsylvania, Rhode Island, South Carolina und Virginia sagen sich endgültig und offiziell von der britischen Kolonialmacht los.

1783: Im Frieden von Versailles ("Zweiter Frieden von Paris") wird die Unabhängigkeit der 13 amerikanischen Kolonien von den Briten anerkannt. Ein Jahr später erfolgt die offizielle Ratifizierung des entsprechenden Vertrags.

1788: Die amerikanische Verfassung (Constitution) tritt in Kraft.

1789: Das junge Amerika bekommt am 04. Februar seinen ersten Präsidenten: George Washington. Am 24. September wird der Supreme Court als oberste gerichtliche Instanz des Landes ins Leben gerufen.

1791: Die Ratifizierung der Bill of Rights wird abgeschlossen. Diese zehn Zusatzartikel zur Verfassung verbriefen bestimmte Grundrechte, wie z.B. das Verbot überhöhter Kautionen und Geldstrafen sowie grausamer und ungewöhnlicher Strafen.

1803: Louisiana Purchase. Für 'nen Appel und 'nen Ei kaufen die USA Frankreich dessen riesiges Territorialgebiet westlich des Mississippi ab und verdoppeln mit einem Schlag die Gesamtfläche der Vereinigten Staaten. 2.144.476 km² (die Landfläche des heutigen Arkansas, Missouri, Iowa, Oklahoma, Kansas, Nebraska, South Dakota sowie weite Teile des heutigen North Dakota, Montana, Wyoming, Minnesota, Colorado, Louisiana und ein schmaler Abschnitt von Nord-Texas) wechseln für schlappe 15 Mio. USD den Besitzer. Kein schlechter Deal.

1804: Go West! Die Lewis & Clark Expedition startet im Auftrag von Thomas Jefferson nach Westen, um die neu gewonnenen Gebiete zu studieren und einen Landweg zum Pazifik zu finden.

1835: Beginn des texanischen Unabhängigkeitskriegs zwischen US-amerikanischen Siedlern in Texas und Mexiko. Ausgelöst wird der Krieg dadurch, dass General Antonio López de Santa Anna Pérez de Lebrón die Verfassung von 1824 abschaffte und durch antiföderalistische Sieben Gesetze ersetzte.

1836: Unter dem Kommando von William Barret Travis und Jim Bowie verteidigen ca. 250 Texaner die Mission Alamo bei San Antonio. Angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit des Feindes unter Region von Santa Anna verlieren die Verteidiger nach zähem Kampf und hohen Verlusten auf mexikanischer Seite ihr Leben. Dabei werden sie zu Legenden und einem noch heute verehrten Symbol für amerikanischen Unabhängigkeitsstreben, Mut und Tapferkeit.

1841: Die ersten Siedler kommen auf dem Oregon Trail die Rocky Mountains. Ein Meilenstein der Erschließung des Kontinents von Ost nach West. Die Route führt auf einer Länge von 3500 km von Independence (MO) nach Oregon City (OR).

1848: Gold! James W. Marshall entdeckt das erste Nugget Kaliforniens. Die Kunde davon macht wie ein Lauffeuer die Runde und ist die Initialzündung für den ersten großen Goldrausch in Amerika.

1860: Abraham Lincoln wird zum 16. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt. Wegen Lincolns, gegen die Interessen der auf Plantagenwirtschaft basierenden Südstaaten gerichteten, Position in der Sklavenfrage ist seine Wahl der wichtigste Anlass für die spätere Sezession. Noch im gleichen Jahr verlässt South Carolina als erster Bundesstaat die Union.

1861: Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana, Texas, Virginia, Arkansas, North Carolina und Tennessee folgen dem Beispiel South Carolinas und schließen sich als Confederate States of America zusammen. An der Sklavenfrage entzündet sich der Amerikanische Sezessionskrieg, der mit dem Angriff der Konföderierten auf Fort Sumter seinen operativen Anfang findet.

1862: Am 22. September erklärt Lincoln in seiner Emancipation Proclamation die Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten.

1863: Vom 01. Juli bis zum 03. Juli tobt in Gettysburg eine der erbittertesten Schlachten zwischen Union und Konföderierten, die einen der Wendepunkte im Amerikanischen Bürgerkrieg darstellt. Der Norden geht aus diesem Gemetzel als Sieger hervor - wenn man bei einer Gesamtzahl von fast 6000 Toten und zigtausend Schwerverwundeten überhaupt von einem Sieger sprechen kann.

1865: Das Ende des Bürgerkriegs. Gesamtbilanz: 385000 Tote und ein nach der bedingungslosen Kapitulation (unconditional surrender )ökonomisch und moralisch zerrütteter Süden, der in den Folgejahren wieder eingegliedert aufgebaut werden muss (Reconstruction). Am 14. April wird Abraham Lincoln bei einem Theaterbesuch in Washington von einem fanatischen Anhänger der Konföderation erschossen.

1867: Für 7,2 Mio. USD kauft Amerika Alaska von den Russen (Alaska Purchase). 1,6 Millionen km² zum Spottpreis.

1869: Während die Eisenbahngesellschaft Union Pacific Railroad Schienen von Omaha (NE) Richtung Westen verlegt, macht dies die Central Pacific Railroad von Sacramento (CA) aus nach Osten. Was 1863 beginnt, wird sechs Jahre später vollendet. Am Promontory Summit in Utah treffen beide Schienenstränge aufeinander und vereinigen sich zur ersten transkontinentalen Eisenbahnverbindung Amerikas. Damit ist mainland USA im Wesentlichen erschlossen.

1876: Am Little Bighorn (MT) findet eine der größten Schlachten zwischen (Prärie-)Indianern und der U.S. Army statt. General Custer wird von den Verbänden unter Leitung von Sitting Bull vernichtend geschlagen. Rückblickend betrachtet ist dieser Sieg nicht mehr als ein verzweifeltes Aufbäumen gegen die Übermacht weißer Eindringlinge.

1890: Die Indian Wars finden mit dem Massaker am Wounded Knee ihr blutiges Ende.

1906: Ein gewaltiges Erdbeben (8,4 auf der Richter-Skala) zerstört San Francisco. 3000 Menschen kommen bei der Katastrophe ums Leben.

1917: Die USA erklären Deutschland nach langem Zögern den Krieg und nehmen damit maßgeblich Einfluss auf den Ausgang des Ersten Weltkriegs.

1920: Die Prohibition (The Noble Experiment) wird eingeführt, d.h. Herstellung und Genuss von Alkohol werden verboten. Die illegale Produktion und Verbreitung von Alkohol breiten sich rasch aus. Das organisierte Verbrechen (z.B. Al Capone in Chicago) gewinnt schnell Macht und Einfluss.

1929: Am 29. Oktober stürzt die Börse in New York ab. Black Friday wird zum Auftakt der Weltwirtschaftskrise.

1941: Am 7. Dezember traumatisiert der Angriff der Japaner auf Pearl Harbour eine ganze Nation. Amerika wird auf eigenem Boden geschlagen.

1944: 6. Juni: D-Day. Alliierte Truppen landen in der Normandie und erobern in den kommenden Monaten von Nazi-Deutschland besetzte Gebiete zurück. Auch im Zweiten Weltkrieg wird Amerika kriegsentscheidend.

1945: Am 06. und 09. August werden die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen und zwingen Japan zur baldigen Kapitulation. 92000 Menschen sterben sofort - fast ausschließlich Zivilisten bzw. koreanische oder chinesische Zwangsarbeiter. Weitere 130000 Menschen sterben innerhalb weniger Monate an Folgeschäden.

1948: Zum Wiederaufbau des vom Krieg völlig zerstörten Deutschlands und um die Bevölkerung vorm Verhungern zu bewahren, wird der Marshall-Plan verabschiedet. "Rosinenbomber" versorgen das von den Russen abgeriegelte Berlin über die Luftbrücke.

1949: Nicht zuletzt als Reaktion auf die Berlin-Blockade durch die zunehmend als Aggressor wahrgenommene Sowjetunion wird unter Führung der USA die NATO gegründet.

1950: Am 25. Juni 1950 greifen nordkoreanische Truppen Südkorea an, das durch amerikanische Truppen unterstützt wird. Der nationale Konflikt weitet sich zu einem Stellvertreterkrieg zwischen den USA und China aus.

1953: Waffenstillstand im Korea-Krieg am 27. Juli. Bilanz des Schreckens: 940.000 Soldaten (darunter 36.914 Amerikaner) und etwa drei Millionen Zivilisten sind tot. Die Industrie Koreas liegt in Schutt und Asche.

1959: Die Vereinigten Staaten bekommen Zuwachs: Alaska und Hawai'i sind die Staaten #49 und #50.

1962: Im Oktober eskaliert der Kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR. Unter Führung von Chruschtschow stationiert die Sowjetunion Truppen und Raketen auf Kuba. Die Kubakrise führt beinahe zum Dritten Weltkrieg. Als Präsident John F. Kennedy mit einem atomaren Gegenschlag droht, werden die sowjetischen Truppen abgezogen.

1963: Rassengleichheit besteht nur auf dem Papier - die Realität sieht im Süden der USA noch ganz anders aus. Martin Luther King Jr. hält seine berühmte Rede I have a dream vor 250.000 Menschen in Washington D.C. Am 22. November gleichen Jahres wird John F. Kennedy in Dallas von Lee Harvey Oswald (mutmaßlich) erschossen. Um das Attentat, das auch in Deutschland und vielen anderen Ländern für Entsetzen sorgt, rankten sich bis heute Gerüchte und Verschwörungstheorien.

1964: Die USA greifen in den Vietnamkrieg ein - das zweite große amerikanische Trauma beginnt. Der Krieg zwischen dem kommunistischen Nordvietnam und dem von den Amerikanern unterstützten Süden entwickelt sich zum Stellvertreterkonflikt zwischen Ost und West im Kalten Krieg.

1965: Am 07. März marschieren ca. 600 Bürgerrechtler in Selma (AL) Richtung Montgomery, der Hauptstadt von Alabama, los. Der Protestmarsch gegen Rassendiskriminierung wird zum "Blutigen Sonntag" bei dem die Polizei mit äußerster Brutalität gegen die Demonstranten vorgeht. Die Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement) unter Führung von Martin Luther King gewinnt in der Folge Auftrieb durch verschiedene Solidaritätsbekundungen im ganzen Land.

1968: Tödliches Attentat auf Martin Luther King in Memphis (TN). Rassenunruhen in vielen amerikanischen Städten folgen. Im gleichen Jahr führt das zunächst vertuschte und später von dem Journalisten Seymour Hersh aufgedeckte Massaker von My Lai im Vietnamkrieg zu einem Wandel in der öffentlichen Meinung zu diesem Krieg.

1969: Beginn des Abzugs amerikanischer Truppen aus Vietnam als Reaktion auf den zunehmenden öffentlichen und politischen Druck.

1971: Die New York Times veröffentlicht Geheimdokumente des US-Verteidigungsministeriums. Die gezielte Irreführung der Öffentlichkeit unter allen Präsidenten von Truman bis Nixon in Bezug auf den Zweck und die Planung des Vietnamkriegs wird aufgedeckt. Dieses ist ein wichtiger Beitrag zur Beendigung des Kriegs.

1972: Abzug der letzten Truppen aus Vietnam. Der verlorene Krieg kostet 56000 Amerikaner das Leben. Insgesamt fordert der Krieg mehr als drei Millionen Opfer.

1974: Präsident Nixon wird in einem Amtenthebungsverfahren zurückgetreten. Nixon stürzt über die Watergate-Affäre, bei der es um die missbräuchliche Ausübung von Amtsmacht durch Regierungsvertreter in verschiedenen Punkten geht (u.a. der Einbruch in das Hauptquartier der Demokratischen Partei im Watergate Hotel in Washington).

1990: Nach dem Überfall Kuwaits durch irakische Truppen werden amerikanische Einheiten nach Saudi-Arabien verlegt.

1991: Mit UN-Mandat greifen amerikanische, französische und britische Truppen den Irak an und befreien Kuwait.

1995: In Oklahoma City kommt es am 19. April zu einem Bombenattentat auf das Murrah Federal Building, in dem mehrere amerikanische Regierungsbehörden untergebracht sind. Bei dem Terroranschlag kommen 168 Menschen ums Leben. Die Täter sind Timothy McVeigh, ein damals 26-jähriger Veteran aus dem Zweiten Golfkrieg, sowie seine beiden Mittätern Terry Nichols und Michael Fortier. Bis heute ist das Tatmotiv nicht restlos aufgeklärt.

2001: 9/11 - das dritte große amerikanische Trauma. Ein Trauma für die ganze zivilisierte Welt. Ein Angriff auf Grundsätze von Freiheit, Recht und Ordnung. Die NATO ruft erstmals den Bündnisfall aus. Präsident Bush ruft den Kampf gegen den Terror aus. America in War! Die ganze freiheitsliebende Welt ist in Angst.

2003: Am 20. März beginnt der Irakkrieg (Zweiter Irakkrieg oder Dritter Golfkrieg) mit der Bombardierung ausgewählter Ziele in Bagdad. Es folgt der Sturz der irakischen Diktators Saddam Hussein. Präsident George W. Bush erklärt den Krieg am 01. Mai 2003 für beendet.

2005: Das vierte nationale amerikanische Trauma wird durch eine Naturkatastrophe ausgelöst. Hurrikan Katrina legt weite Teile von New Orleans und der amerikanischen Golfküste in Trümmer. In New Orleans werden 80% des Stadtgebiets bis zu 7,60 m überschwemmt. Über 1800 Menschen verlieren ihr Leben. Monetäre Schadensbilanz: 108 Milliarden US-Dollar.

2007: Die Lehman-Krise beginnt als US-Immobilienkrise (auch Subprime-Krise) und weitet sich in den folgenden Monaten und Jahren zu einer globalen Finanzkrise aus.