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Off-the-beaten-Track 2012

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

13. Tag: 18.10.2012 (Fortsetzung)

Gegen 18.00 machen wir uns auf zum Fair Park. Vom Sheraton sind es nur drei Stationen mit der S-Bahn. Dort findet die State Fair of Texas statt, und nachdem wir in den letzten beiden Wochen so lange in der Einsamkeit unterwegs waren, ist ein wenig Trubel durchaus willkommen. Viel kann man in Dallas sowieso nicht machen.

Früher waren die State Fairs, die es in vielen US-Bundesstaaten gibt, reine Landwirtschaftsmessen. Heute haben sie eher den Charakter eines Volksfestes, aber die landwirtschaftliche Prägung dieser Veranstaltungen schimmert hier und da immer noch durch.

In Dallas wird die State Fair durch eine große Autoausstellung aufgewertet. Vom Lamborghini bis zum Monstertruck ist alles im Angebot, was als fahrbarer Untersatz Rang und Namen hat.

Für dieses bescheidene Vehikel könnte ich mich z.B. als Dienstfahrzeug der Angestellten erwärmen.

Irgendwie schaffen es die Amerikaner auch die unspektakulärste öffentliche Veranstaltung mit einer Extra-Portion Patriotismus zu würzen. Ein makellos arrangierter Fahnenappell mit dem Texas Lone Star darf da nicht fehlen.

Es ist jetzt richtig voll und geht zu wie auf dem Jahrmarkt. Da darf eines nicht fehlen: Zu jeder guten Kirmes gehört ein Riesenrad. Ich liebe Riesenräder, da sich diese sehr gut für Fotos aus interessanter Perspektive eignen. Die State Fair of Texas wartet sogar mit einem besonderen Exemplar dieser Spezies auf und alleine deswegen lohnt sich der Besuch.

Der Texas Star war von 1985 bis 2013 das größte amerikanische Riesenrad überhaupt. Logisch, da müssen wir rein.

Die Aussicht von oben auf die Skyline von Dallas und das flache Umland ist sehr schön, wird aber durch ein Drahtgitter erschwert, mit dem vermutlich das manchmal übertriebene Sicherheitsbedürfnis der Amerikaner befriedigt werden soll.

Noch mal kurz zurück zum landwirtschaftlichen Urcharakter der State Fairs. Ein absoluter Höhepunkt ist das pig race, also ein Schweinerennen. Wer wissen möchte, wie Amerikaner ticken, sollte sich so etwas angucken. Dann ist man im Bilde.

Das Schweinerennen findet in einem regelrechten Stadion statt. Es ist rappelvoll und zwar immer wieder. Die Rennen werden fortlaufend wiederholt und jedes Mal steht man in der Schlange um reinzukommen.

Eine Animateurin in bäuerlicher Kluft heizt die Stimmung auf und das Publikum wird in vier Teams aufgeteilt, die ihr jeweiliges Ferkel anfeuern sollen. In Deutschland, vor allem in Ostwestfalen, müsste man damit rechnen, dass solche Bemühungen mit distanziertem Nichtstun quittiert werden. Nicht aber in Amerika. Die Leute toben und geben alles um ihr Schwein in Führung zu schreien. Die Stimmung ist grandios.

Nach dem Schweinerennen schlendern wir noch ein wenig an den vielen Ständen vorbei. Später machen wir einen Abstecher zum Chinese Lantern Festival, welches aber separaten Eintritt kostet, den wir nicht zahlen möchten.

Ich mache mich anschließend auf den Weg zurück zum Hotel und bin froh in der überfüllten S-Bahn noch einen Platz zu finden. Ralf möchte noch eine Laser-Show angucken und kommt später nach.

In der Sportsbar vom Sheraton essen wir noch eine Kleinigkeit.