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USA ErsttÄtertour 1991

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:15)

Südwest-Nationalparks (Teil 3)

Schon um 5.45 Uhr krochen wir aus den Federn. Wir frühstückten schnell und fuhren dann zum South Rim, wo wir beim Bright Angel Trailhead parkten. Wir begaben uns auf den steilen Abstieg Richtung Colorado River. Wegen der Morgenfrische fielen uns die endlosen Serpentinen nicht sonderlich schwer - es war richtig angenehm zu laufen.

Als wir nach gut 1000 Höhenmetern Abstieg die malerische Oase Indian Gardens gegen 10.00 Uhr erreichten, warnte ein Ranger alle Wanderer davor weiterzugehen und die letzten 400 Höhenmeter in Angriff zu nehmen. Es sei der heißeste Tag des Jahres und definitiv nicht empfehlenswert bis zum Colorado River und am gleichen Tag wieder zurück zu gehen.

Wir befolgten diesen gutgemeinten Rat und kehrten ein wenig wehmütig um, aber nicht ohne vorher von einem etwas tiefer gelegenen Aussichtspunkt ein Foto zu machen vom braunen Band des in der Tiefe dahin schießenden Flusses, der erst dieses Naturwunder ermöglicht hat.

Von hier sah der Colorado River so nah aus und war doch heute unerreichbar für uns.

Der Rückweg hatte es dann in sich. Bereits der Anstieg zurück zu Indian Gardens war hart, und wir mussten dort erst einmal eine Trink- und Abkühlpause einlegen.

Was danach kam, war bei der Hitze richtig heftig. Zu allem Überfluss überholten uns noch zahlreiche Reitergruppen auf ihren Mulis. Gerne hätten wir mit den Glücklichen getauscht. Glücklicherweise verschwand die Sonne irgendwann hinter den Wolken, sodass es einigermaßen erträglich, allerdings auch sehr schwül, wurde. Jörg und ich gingen vor und Petra und Anja kämpften sich hinterher.

Als wir alle wieder oben waren, musste ich erst einmal eine Standpauke von Anja über mich ergehen lassen. SIe hatte ja Recht, ich hätte besser warten sollen, obwohl es umso schwerer ist, wenn man nicht sein eigenes Tempo gehen kann. Schnell kühlten sich die erhitzten Gemüter aber ab und es herrschte wieder Frieden.

Ziemlich erschossen fuhren wir ins Grand Canyon Village zum Duschen. Endlich waren wir wieder sauber. Einigermaßen erfrischt kauften wir ein, wobei ich Anja zur Wiedergutmachung ein T-Shirt mit dem Aufdruck "I crawled the Canyon ..." schenkte. Dann fuhren wir zum Campingplatz um zu essen. Anschließend spielten wir Kniffel, bis wir todmüde in unsere Schlafsäcke krochen.

Auch am nächsten Morgen erwachten wir schon bei Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück fuhren wir los Richtung Osten. Das Fernziel lautete Rocky Mountains! Anja und ich machten noch einige Stopps an diversen Aussichtspunkten im Grand Canyon NP.

Wir verließen den Nationalpark und kamen am Monument Valley vorbei. In Cortez (CO) machten wir eine Mittagspause bei Mc Donald`s, ehe wir über Durango weiter zum Campground Lower Piedra fuhren. Auch hier war die Landschaft herrlich. Sie stand mit ihren Bergen und grünen Wiesen in völligem Kontrast zum eher trockenen Monument Valley.

Wir hatten Lower Piedra eigentlich nur als Zwischenstation auf dem langen Weg in die Rockies gesehen, und waren überrascht, wie schön es hier doch war. Zwar bestanden die sanitären Anlagen nur aus einem Plumpsklo und einem rauschenden Bach, aber wir waren froh hier zu sein. Schade nur, dass das Wetter etwas unbeständig war.

Nach dem Zeltaufbau trafen wir uns auf der campsite von Petra und Jörg zum Abendessen. Nach dem Essen spielten wir noch etwas Kniffel, lasen ein wenig und gingen dann schlafen.

Auch am Montag (12.08.1991) waren wir wieder früh auf den Beinen und fuhren gleich nach dem Frühstück weiter in die Rocky Mountains hinein. Die Landschaft mit ihren grünen Wiesen, Bergen und Seen war herrlich. Zwischendurch kauften wir in Pagosa Springs ein und gingen zur Bank und zur Post.

Gegen Mittag kamen Anja und ich am Campingplatz Parry Creek in der Nähe von dem Ort Twin Lakes an und schlugen unser Zelt auf. Nachdem wir einen Schauer abgewartet hatten, aßen wir und bald darauf kamen auch Jörg und Petra an. Nachdem wir uns mit Lesen beschäftigt hatten, fuhren wir am späten Nachmittag zurück nach Twin Lakes und kehrten in eine Gaststube ein, wo es Bratwurst, Sauerkraut und Apfelstrudel gab.

Das ganze Haus war altdeutsch eingerichtet und es wurden Zimmer mit German featherbeds vermietet, die wie aus dem vorherigen Jahrhundert aussahen. Hoffentlich glaubt niemand, dass wir Deutschen wirklich in solchen Betten schlafen.

Dieses deutsche Restaurant (Nordic Inn) war gut und auch nicht teuer. Wir wurden von einem österreichischen Mädchen bedient, das für ein Jahr in Amerika arbeitete, und trafen noch zwei junge Männer aus Österreich, die schon eine große Tour hinter sich hatten.

Nachdem wir uns richtig satt gegessen hatten, fuhren wir zurück zum Campingplatz und lasen noch ein wenig, bis es dunkel wurde und wir schlafen gingen.