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USA ErsttÄtertour 1991

(Letzte Änderung: 20.12.2016 @ 8:24)

Los Angeles

Nachdem wir unser Gepäck am Flughafen eingecheckt hatten, lasen wir noch ein wenig, bis unser Flug um 11.45 Uhr Ortszeit losging. Gegen Ende des Fluges unterhielten wir uns noch ein wenig mit einer Stewardess, die uns sogar Decken und Kissen anbot. nachdem wir ihr erzählt hatten, dass wir auf dem Flughafen LAX übernachten wollten. Sie war von unserer Tour ganz begeistert und wünschte uns viel Glück.

Als wir in Los Angeles unser Gepäck an der Baggage Claim Area erhalten hatten, suchten wir den KLM-Schalter, um eventuell einen Tag früher nach Amsterdam fliegen zu können. Es war jedoch niemand mehr an dem Schalter, denn wir hatten schon ca. 20.30 Uhr Ortszeit (drei Stunden Zeitverschiebung).

Am KLM-Schalter trafen wir dann zufällig einen netten Südafrikaner, der - wie sich später herausstellte - Paul hieß und auch studierte, so wie wir. Nachdem wir keinen Erfolg am KLM-Schalter hatten, gingen wir erstmal zu Burger King und danach zu den Wartestühlen in der International Departure Hall zurück. Wir spielten einige Runden Kniffel, um uns die Zeit zu vertreiben. Wir trafen auch Paul wieder, der wie wir am Flughafen schlafen wollte. So kam es, dass wir uns bis mitten in der Nacht über alles Mögliche unterhielten und dabei feststellten, dass wir die gleichen Interessen und Ansichten hatten. Wir tauschten unsere Adressen aus um wenigstens Briefkontakt aufnehmen zu können

Wir versuchten dann ein wenig zu schlafen, was allerdings nicht möglich war, da es taghell und unbequem zum Quadrat war und außerdem permanent irgendwelche Lautsprecherdurchsagen kamen. Morgens schwatzten wir noch ein wenig mit Paul, und vor dem Frühstück, das aus Donuts bestand, ließ ich uns auf die Warteliste für einen Flug am Freitagnachmittag setzen. Leider hätte aber die Umbuchung mit zusätzlichen 60 USD zu Buche geschlagen, was wir uns nicht leisten konnten.

Das Problem war nur, dass wir die Reservierung für das Auto bei Rocket-Rent-A-Car schon rückgängig gemacht hatten, und diese kein kleines Auto mehr vorrätig hatten. So ein Mist! Wir mussten also wohl oder übel einen Wagen bei Avon mieten, der zwar besser, aber leider auch teurer war.

Wir ließen uns vom Flughafen abholen, nahmen den Wagen in Empfang und fuhren schließlich nach Downtown L.A., um uns die Olvera Street anzusehen. Daraus wurde jedoch nichts, denn zunächt fanden wir keinen Parplatz und als wir endlich einen hatten, stellten wir fest, dass wir wohl in einem etwas unsicheren Viertel gelandet waren. Wir parkten direkt gegenüber einer Bar, und als ich mich nach ein paar Minuten umsah, schnüffelten schon ein paar zwielichtige Gestalten um unser Auto rum. Wir gingen zurück, würdigten die Typen keines Blickes und zischten ab.

Wir fuhren durch den Financial District nach Santa Monica. Bis auf ein Gebäude, das aus mehreren sich spiegelnden Zylindern bestand, hatten wir nichts Schönes an Downtown L.A. entdecken können. Kein Wunder, dass L.A. von den Amerikanern nicht besonders geliebt wird. Außerdem waren wir von der durchwachten Nacht sehr müde und hungrig sowieso.

Nachdem Anja noch einmal bei KLM angerufen hatte, um den Rückflug auf Samstagabend sicherzustellen, und ich in einer Bank Geld geholt hatte, gingen wir in Malibu in eine Pizzeria und kauften Getränke für die restliche Zeit ein. Dann fuhren wir zum Leo Carrillo Beach Park, den wir ja schon gut kannten. Dort schlugen wir unser Zelt auf und konnten uns endlich ausstrecken. Welch eine Wohltat nach den vergangenen Anstrengungen!

Anja schlief schon im Hellen ein udn wachte erst am nächsten Morgen auf. Sie hatte mindestens elf Stunden gepennt und ich nicht viel weniger. Wir konnten uns mit Waschen und Packen viel Zeit lassen, da wir das Auto erst um 11.00 Uhr abgeben mussten. Um kurz nach 9.00 Uhr waren wir startklar und fuhren zur Autovermietung. Ein Shuttle brachte uns schnell zum Flughafen.

Als wir in die Departure Hall kamen, trafen wir sofort Paul wieder. Das war ein schönes Wiedersehen und wir unterhielten uns noch sehr lange an diesem Tag, da unser Flug nach Amsterdam est um 19.35 Uhr losging. Paul hatte mittlerweile noch zwei Deutsche - Michael und Alex - aus Düsseldorf kennengelernt, die richtig arm dran waren. Ihr Auto war in Malibu aufgebrochen worden und Geld, Kreditkarte und Pässe waren weg. Sogar die Lederjacken der beiden wurden gestohlen. So versuchten sie einen früheren Flug nach Deutschland zu bekommen, da sie kein Geld mehr hatten.

Anja und ich gingen mit den Beiden in der Angestellen-Cafeteria des Flughafens essen. Dort war das Essen besser und preiswerter als bei Burger King. Alex und Michael hatten Not-Essensmarken bekommen, damit sie sich wenigstens etwas verpflegen konnten. Schließlich bekamen sie doch noch einen Flug um 15.15 Uhr, und wir verabschiedeten uns herzlich.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Paul, mit dem wir uns wieder sehr gut unterhielten. Ich hatte für ihn noch 20 DM getauscht, und wir gaben ihm noch unser Restgeld, das wir doch nicht mehr braucthen. sodass er wenigstens in den nächsten beiden Tagen etwas zum Essen hatte. Paul war sehr gerührt und schenkte uns eine große praktische Brieftasche mit vielen Fächern. Als wir zu unserem Abfluggate gingen, fiel uns der Abschied doch etwas schwer.

Der Flug war insgesamt recht angenehm und das Essen sehr gut, wenngleich die Nacht sozusagen schlaflos war. Um ca. 14.15 Uhr Ortszeit landeten wir in Amsterdam und um 17.50 Uhr flogen wir weiter nach Hannover, wo wir um ca. 19.00 Uhr ankamen. Es war jedoch leider noch niemand da, der uns abholte. Um etwa 19.45 Uhr rief ich zuhause an und erfuhr, dass die Eltern von Anja unterwegs einen Auffahrunfall hatten. Das war erst einmal ein Schreck, aber glücklicherweise ist keinem etwas passiert.

Mein Vater sammelte Anjas Mutter an der Autobahnraststätte auf und so wurden wir mit etwas Verspätung doch noch abgeholt. Um ca. 22.00 Uhr am Sonntag, den 22.09.1991, waren wir wieder zuhause und die Reise zu Ende.