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USA ErsttÄtertour 1991

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

Anreise und Niagara-Fälle

Am Abend vor dem Abflug zu unserem ersten USA-Abenteuer war ich noch in der Altentagesstätte in Bünde beim Schachabend. Voller Vorfreude und Aufregung. Bald sollte das große Abenteuer starten. Ich konnte es kaum erwarten.

Am nächsten Morgen ging es dann endlich los. Mit British Airways von Frankfurt über London Heathrow nach New York (JFK). Immer noch kann ich mich an die Aufregung erinnern, die der erste Transatlantikflug auslöste. Alles war spannend, Adrenalin ohne Ende. Das allgegenwärtige Englisch faszinierte mich schon am Flughafen, dann die ungewohnten Bezeichnungen: Lavatory für Toilette, flight attendant für Stewardess usw.

Bei der Immigration wurde ich nach unserer ersten Adresse gefragt. Treuen Herzens erwiderte ich, dass wir die nicht wüssten, da wir ja irgendwo zwischen New York City und den Niagara-Fällen (unserem ersten Reiseziel) campen würden. Diese Antwort befriedigte den immigration officer nicht im Geringsten und er fragte hartnäckig weiter nach einer Adresse. Ohne Adresse keine Einreise - basta. Ich gab dann resignierend Holiday Inn Niagara Falls an, was zwar kompletter Unsinn aber offenbar die richtige Antwort war. Welcome to America!

Am Flughafen JFK haben wir - ohne Vorbuchung aus Deutschland - einen Mietwagen übernommen und sind gegen 18.30 Uhr Richtung Niagara-Fälle aus der Stadt rausgefahren.

Beim Überqueren der Whitestone Bridge, die über den East River führt, passierte das erste Malheur, über das wir noch heute lachen müssen. Wir mussten toll bezahlen. Was das war, wussten wir nicht. Dass man dafür cash braucht, auch nicht.

Da wir noch gar keine amerikanischen Münzen hatten, sprang Jörg (Anjas Bruder) aus dem Auto, rannte zum Nachbarschalter und wechselte ein paar Dollarscheine in Münzen. Hinter uns ein lautes Hupkonzert! Da wir die Münzen noch nicht voneinander unterscheiden konnten, nahm ich in einem Akt der Verzweiflung einfach eine Handvoll Münzen und schmiss sie in den dafür vorgesehenen Korb. Nach dem Motto: Wird schon passen. Natürlich haben wir gnadenlos überbezahlt, aber wenigstens öffnete sich die verdammte Schranke und die Gemüter der gestressten New Yorker hinter uns kühlten ab.

Nach einem kurzen Einkauf - der erste in einem amerikanischen Supermarkt überhaupt - kamen wir am Swan Lake in der Nähe von Liberty (NY) auf einem privaten campground an. Das Zelt mussten wir im Dunkeln aufbauen. Wir hatten keine Ahnung, wie Campen geht, und hatten das auch in Deutschland noch nie ausprobiert. Vorsichtshalber haben wir uns in unseren Schlafsäcken warm angezogen. Man will ja nicht frieren.

Stolz über den geglückten Zeltaufbau im Dunkeln lagen wir auf unseren dünnen Iso-Matten. Da mir viel zu warm war und wegen der allgemeinen Adrenalinübersättigung, bekam ich kaum ein Auge zu. Außerdem war es ziemlich hell, und dann wurde es auch noch laut. Plitsch - Platsch. Schlaftrunken versuchte ich die Geräusche einzuordnen, bis mir dämmerte, dass es wohl regnete. Gleich in der ersten Nacht musste unser Zelt, dessen Nähte ich zuvor in Deutschland mit Silikon abgedichtet hatte, beweisen, dass es uns trocken hielt.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter Richtung Niagara Falls und konnten uns dabei ein Bild von der Schönheit des zu einem großen Teil ländlichen Upstate New York machen. Wir staunten über die vielen USA-Flaggen, die in den Vorgärten der Häuser standen. Einfach so ohne besonderen Anlass. Das kannten wir von Deutschland nicht. Wer hisste denn damals - lange vor dem Sommermärchen 2006 - schon eine schwarz-rot-goldene Flagge im Garten? Auch die direkt an der Straße stehenden Briefkästen waren für uns ein ungewohnter Anblick.

Gegen 15.00 Uhr kamen wir bei den Niagara Falls an und fuhren gleich über die Grenze nach Kanada, da sie Fälle von dieser Seite noch eindrucksvoller sind. So viel wussten wir aus diversen Reiseführern. Links ein Porträt von Anja, meiner damaligen Freundin und heutigen Frau, und meinem Schwager Jörg. Rechts ein Blick auf die Maid of the Mist, mit der wir damals aus Budgetgründen nicht gefahren sind.

Nach Besichtigung der Niagara-Fälle fuhren wir nach Youngstown und checkten auf einem Campingplatz am Lake Ontario ein.

Am nächsten Morgen versorgten wir uns zunächst mit Donuts, Croissants und Muffins und traten dann die Rückfahrt nach NYC an. Während der Fahrt kämpfte ich mit der ungewohnten Klimaanlage im Auto. Im Autoradio moderierte der legendäre Casey Kasem seine American Top 40 Sendung. Daran erinnere ich mich ganz genau.

Leider gerieten wir kurz vor der Stadt auf die falsche Fahrbahn und überquerten die Washington Bridge nach Westen, was natürlich total verkehrt war. So kamen wir nach New Jersey und nach langem Suchen und dank einer netten Amerikanerin fanden wir den Weg zurück, sodass wir doch noch pünktlich um 18.00 das Auto am JFK abliefern konnten.

Nun versuchten Anja und ich telefonisch Hotelzimmer in Manhattan zu reservieren. Problem: Die meisten Hotels schieden, da für uns viel zu teuer, von vornherein kategorisch aus. Schließlich fanden wir eine einigermaßen erschwingliche Unterkunft in East Midtown an der 51th St. zwischen 2nd und 3rd Ave.

Dorthin fuhren wir - schon jetzt um einige Amerika-Eindrücke reicher - mit dem Taxi.