Eastern Highlights 2011
(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)
24. Tag: 25.08.2011
Shop till you drop! So heißt heute unser Motto.
Ganz in der Nähe von unserem Hotel befindet sich eine Tanger Outlet Mall und da müssen wir erst einmal nach dem Rechten sehen. Wir kaufen aber nur ein paar Kleinigkeiten, z.B. eine neue Sonnenbrille für Anja.
Anschließend machen wir einen Spaziergang über den Boardwalk, der heute bei dem diesigem Wetter ziemlich unprätentiös daherkommt. An manchen Stellen sieht man, dass der Zahn der Zeit an den Fassaden nagt und es verfestigt sich der Eindruck, dass Atlantic City schon bessere Zeiten gesehen hat. Atlantic City fehlen der Glamour, die üppige Dekadenz und auch die kühne Extravaganz von Las Vegas. Hier ist alles etwas volkstümlicher und hemdsärmliger aber eben auch "billiger". Atlantic City vs. Las Vegas ist wie der Kampf zwischen einem Kirmesboxer in der Provinz und einem Schwergewichtsweltmeister im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit.
Mittagessen gibt es wieder einmal bei Applebee´s und danach nehmen wir uns vor einfach mal wieder nichts zu tun. Relaxen am Pool, auch wenn der nicht besonders toll ist, kann auch ganz schön sein. Wir haben Zeit uns mit den wichtigen Dingen des Lebens zu beschäftigen, z.B. mit dem Wetter.
Beim Surfen stelle ich fest, dass das Wetter ein ziemlich heißes - besser gesagt stürmisches - Thema der letzten Tage ist. Wir haben wenig davon mitbekommen, dass offenbar ein Tropensturm namens Irene Kurs auf die Ostküste der USA nimmt und dieser in den letzten Tag so bedrohlich nahe gekommen ist, dass bereits übermorgen mit einem Aufprall in Höhe der Outer Banks zu rechnen ist.
Das Erdbeben in Washington ist vergessen. Irene ist jetzt DAS Thema. Sogar eine Evakuierung zahlreicher Orte an der mittleren Ostküste wird angekündigt. Darunter: Atlantic City.
Ach so, ja klar. Ein Erdbeben reicht natürlich nicht, wir haben das volle Programm gebucht und müssen auch noch einen Hurricane mitnehmen, der den Medien zufolge gigantische Ausmaße annimmt und möglicherweise verheerende Schäden anrichten wird.
Zwar wollen wir Atlantic City sowieso morgen früh verlassen, aber die sich geradezu dramatisch zuspitzende Nachrichtenlage bringt uns doch ins Grübeln. Vielleicht sollten wir mal langsam eine Übernachtung in Philadelphia klarmachen, denn wenn an der Küste alles evakuiert wird, könnten einige auf den Gedanken kommen sich nach Philly zu flüchten und dort vorübergehend einzuquartieren. Mit Glück finden wir ein Zimmer im Holiday Inn in Philadelphia und können den Dingen, die da kommen fortan relativ gelassen entgegensehen.
Passend zu dem weather forecast wird es draußen sehr windig und es beginnt zu regnen. Das sind offenbar schon die ersten Vorboten der unheilvollen Irene. Ich möchte dennoch am Abend noch einen kleinen Bummel über den Boardwalk machen um Atlantic City wenigstens einmal gesehen zu haben, wenn die Lichter an sind.
Das hätte ich mir getrost sparen können. Es liegt wohl nicht nur am schlechten Wetter, dass die night views von Atlantic City nicht einmal ansatzweise mit Las Vegas mithalten können. Im Gegenteil: Hier werden offenbar um 21.00 die Bürgersteige hochgeklappt. Viele Beleuchtungen sind aus und es scheint so, als würde hier an allen Ecken und Enden gespart. Wie gesagt: Atlantic City ist längst über den Zenit und es würde mich nicht wundern, wenn hier in nicht allzu ferner Zukunft die Lichter ganz aus bleiben.
Ein paar Aufnahmen versuche ich wenigstens aber es ist insgesamt sehr enttäuschend.
Das Wetter ist jetzt richtig mies. Immer wieder gehen thundershowers runter. Sogar ein Wagen von Fox News ist schon vor Ort um morgen Irene persönlich mit Handschlag zu begrüßen.
(gefahrene Meilen: 0)