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Eastern Highlights 2011

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

4. Tag: 03.08.2011

Mit frischen Kräften kriechen wir aus den Federn. 6.00 Uhr ist es. Immer noch verdammt früh und das auch noch mit ein wenig Hinauszögern. Länger geht einfach noch nicht.

Super-pünktlich sitzen wir in der Hotel-Lobby und warten darauf, dass das Frühstücksbuffet, wenn man denn ein complimentary continental breakfast in den USA so nennen möchte, eröffnet wird. Annalena bewaffnet sich mit einer ihrer geliebten Bananen, während ich mich erbarme und selbstlos zwei Boston Creme auf Ex vernichte.

Das erste Ziel soll heute das UN-Gebäude am East River sein. Hier waren wir vor 20 Jahren nur ganz kurz und wir möchten unsere Eindrücke ein wenig auffrischen. Vielleicht kann man ja sogar den Sitzungssaal besichtigen.

Also geht es los Richtung Queensboro Plaza und wir fahren mit der Subway zum Grand Central Terminal. Von dort aus ist es ein Katzensprung bis zur UN Plaza an der 1st Avenue. Die Sicherheitskontrollen sind sehr streng und man wird wie am Flughafen durchgecheckt, bevor man das Gebäude betreten darf. Überall laufen gutgekleidete Menschen mit Namensschildern herum, die den Eindruck erwecken, als gehörten sie hierher.

Wir fühlen uns fehl am Platz. Eine Führung findet in nächster Zeit nicht statt und ansonsten bleibt eigentlich nur der Blick auf die "Ahnen-Galerie" der Vereinten Nationen. Wir langweilen uns hier und möchten etwas Anderes erleben. Also nichts wie raus. Ein schönes Fotomotiv kommt mir noch vor die Linse, obwohl ich nicht weiß, was es symbolisieren soll. Vielleicht die Eine Welt, die allerdings unübersehbare Kratzer, Risse und Schrammen hat?

Ich finde sie hübsch, sie erinnert ein wenig an die Cloud Gate ("The Bean") in Chicago, ist aber viel kleiner.

Ganz in der Nähe entdecken wir einen Spielplatz. Ist doch klar, dass wir da nicht dran vorbeigehen können, ohne dass unsere Kinder diesen ausgiebig inspizieren. Diese kleinen Intermezzos motivieren unsere Töchter und die Aussicht auf die eine oder andere kleine Belohnung wirkt manchmal Wunder.

Wir gehen zurück Richtung 5th Avenue. Fotomotive gibt es unterwegs in Hülle und Fülle.

Bald erreichen wir die Park Avenue und sind zufällig ganz in der Nähe vom gediegenen Waldorf Astoria gelandet. Ich möchte unbedingt reingehen und versuchen ein paar Fotos von der Hotellobby zu machen. Das ist ohne Stativ und Blitz kein einfaches Unterfangen und ich verlasse mich auf den Image Stabilizer meines 24-105 L. Hat ganz gut geklappt.

Jetzt sind wir schon wieder vor den Toren von St. Patrick´s Cathedral gelandet. Dieses Mal begnügen wir uns nicht mit dem Anblick der neugotischen Fassade und gehen ins Innere. Hier ist es schön kühl und wir sind uns schnell einig, dass die Kirche ein wahres Kunstwerk ist. Das Mittelschiff und die bunt bemalten Fenster sind ein Traum.

Ich versuche wieder in der Dunkelheit - natürlich ohne Blitz und Stativ - einige Erinnerungen festzuhalten, was hier toleriert wird und keinen Unmut hervorruft.

Essenszeit! Wir haben Hunger und verzichten auf einen richtigen Restaurantbesuch. Das wollen wir lieber am Abend in Queens nachholen. Also schnappen wir uns schnell Hot-Dogs und Obst an einem der vielen Imbiss-Stände und überlegen, wohin wir als Nächstes gehen wollen.

Nach drei intensiven Tagen macht sich allmählich eine leichte Sättigung breit und wir haben den Eindruck in relativ kurzer Zeit sehr viel gesehen zu haben. Mit Rücksicht auf unsere Töchter möchten wir es aber nicht übertreiben und so beschließen wir, dass ein Besuch im American Museum of National History eine schöne Abwechslung zum Stadtrummel ist.

Wir fahren mit der Linie B an der Westseite des Central Park Richtung Norden bis zur 81st Street und gehen von der Haltestelle zwei Blocks bis zum Eingang des Museums. Im Eingangsbereich befindet sich eine Ausstellungsfläche mit einigen interessanten Exponaten, aber natürlich ist das nur ein Teaser für die Hauptattraktionen des weltbekannten Museums.

Fest entschlossen Tickets zu kaufen studieren wir die Preisliste und entscheiden uns spontan doch nicht reinzugehen. Über 20 USD (Erw.) sind uns einfach zu viel, wenn man bedenkt, dass die Kinder sowieso nach spätestens einer Stunde wieder raus wollen. Hätten wir auch vorher recherchieren können, was so ein Museumsbesuch in NYC kostet. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Wenn wir schon einmal da sind, können wir auch einen Spaziergang durch den Central Park zurück machen. Wir sind ganz in der Nähe vom Belvedere Castle und von hier hat man einen schönen Blick über den nördlichen Central Park bis rüber nach Harlem.

Nach drei ununterbrochenen Sonnentagen hat sich der Himmel bewölkt. Es ist schwül-warm und ich habe den Verdacht, dass es demnächst ein größeres Gewitter geben wird.

Wir marschieren langsam Richtung Süden und steuern auf die Strawberry Fields zu. Strawberry Field hat mit Erdbeeren nicht direkt etwas zu tun, sondern ist der Name eines ehemaligen Waisenhauses in Liverpool, auf dessen Gelände der unvergessliche John Lennon als Kind spielte.

Nach John Lennons Tod wurde auf Initiative seiner Frau Yoko Ono ein Bereich im New Yorker Central Park Strawberry Field genannt. Hier gibt es das berühmte Imagine-Mosaik, welches noch heute eine Pilgerstätte für Lennon-Verehrer ist. Die Rosen und der kleine Zettel mit persönlichen Worten für das verstorbene Idol sprechen Bände.

Anja und ich sind beeindruckt, was für unsere Töchter nur bedingt gilt. Lisa-Marie streckt auf einer Bank alle Viere von sich und möchte am liebsten an Ort und Stelle ein Nickerchen machen. Es ist jetzt schon später Nachmittag und in Deutschland liegen die Kinder längst in den Federn. Jet-Lag lass grüßen! Immer noch.

Nach drei ununterbrochenen Sonnentagen hat sich der Himmel bewölkt. Es ist schwül-warm und ich habe den Verdacht, dass es demnächst ein größeren Gewitter geben wird. Wie gut, dass Heckscher Playground auf unsere Route liegt. Der Wasserspielplatz weckt in unseren Kindern alle Lebensgeister und schon bald ist jede Müdigkeit verflogen.

Die Mädchen toben vergnügt zwischen den Wasserfontänen umher und wollen gar nicht zurück zum Hotel. Klitschnass stehen sie vor uns und betteln, dass wir noch ein wenig bleiben. Aber Mama und Papa sind unerbittlich. Raus aus den nassen Bikinis, die sie in weiser Voraussicht morgens untergezogen haben, und rein in trockene Unterwäsche. Wehe man sieht beim Umziehen nur das kleinste Bisschen nackte Haut. Das ist im prüden Amerika ein absolutes No-Go. Gut, dass wir auch ein großes Handtuch eingesteckt haben und mit dessen Hilfe unsere Kinder umziehen können ohne öffentliches Ärgernis zu erregen.

Der Himmel wird immer dunkler und es sieht nach Blitz und Donner aus. Wir fahren so schnell es in einer Welt-Metropole wie NYC möglich ist mit der Subway zurück nach Queens zu unserem Hotel.

Nagender Hunger macht sich wieder einmal breit, als wir endlich angekommen sind. Der Plan ist ein Restaurant, bevorzugt eines mit fernöstlicher kulinarischer Ausrichtung (ugs. "Chinese"), in der Nähe der Crescent Street aufzusuchen. An der Hotel-Rezeption bekommen wir eine vage Beschreibung, wo es einige Restaurants gäbe. Kaum sind wir ein paar Minuten unterwegs, fängt es an wie aus Kübeln zu gießen. Absoluter Weltuntergang und wir sind in wenigen Augenblicken bis auf die Knochen durchnässt. Anja hat Probleme in ihren rutschig gewordenen Sandalen zu laufen, was aber jetzt auch egal ist, da wir mittlerweile sowieso alle wie frisch geduscht aussehen.

Trauriger Höhepunkt dieses gemütlichen Abendbummels ist, dass wir weit und breit kein richtiges Restaurant finden. Nur irgendwelche wenig einladend aussehende Take-Out Imbisse. Abgesehen davon, dass uns diese wenig zusagen, möchten wir auch nicht noch unser Essen durch die Nässe tragen. Also kehren wir resignierend um und schleichen uns wie begossene Pudel durch die Hotel-Lobby in Richtung der Aufzüge.

Jetzt erst mal die nassen Sachen ausziehen und schnell unter die Dusche. Das Ende vom Lied ist, dass wir eine Pizza kommen lassen. Dumm gelaufen, aber was soll´s.

Die Tage in NYC waren unvergesslich schön und aufregend zugleich. What a city!