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Big West Tour 2015

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

4. Tag: 03.07.2015 (Teil 2)

Hin und wieder halten wir an um ein paar Fotos von der schönen Landschaft zu machen. Im Hintergrund sieht man die hohen Gipfel der Sierra Nevada.

Lake Kaweah

Die Westseite des Lake Kaweah wird vom Terminus-Staudamm begrenzt, auf den man fahren kann. Von hier oben bieten sich interessante Perspektiven, und vor allem ist es nicht ganz so heiß. Es weht ein laues Lüftchen. Unten liegen Hausboote vor Anker.

Lake Kaweah Terminus Dam Lake Kaweah Terminus Dam

Annalena geht es leider nicht so gut. Sie klagt über Ohrenschmerzen, die sie wohl schon seit einiger Zeit hat. Zunächst gehen wir davon aus, dass das von den Höhenunterschieden und dem permanenten Druckausgleich zu tun hat und vertrösten sie. Doch die Schmerzen werden immer heftiger; unsere Jüngste ist zwar tapfer, aber die Sache nimmt einen unguten Verlauf. Da hilft kein Aussitzen, Trösten und Hoffen, sondern vermutlich muss ein Arzt her. Mit Ohrenschmerzen ist bekanntlich nicht zu spaßen, wir gehen davon aus, dass wohl ein Antibiotikum verschrieben werden muss.

In Visalia machen wir einen Stopp bei Starbucks, wo ich über Priceline das Clarion Inn in Ridgecrest - also auf der Ostseite der Sierra Nevada in der Wüste - für sehr gute 60 USD schieße. Die Übernachtungsfrage wäre somit geklärt, aber Annalenas Ohrenschmerzen bereiten uns zunehmend Sorge.

Wir suchen einen Best Buy, denn ich möchte Ersatz für die verlorene Handschlaufe haben. Es ist einfach nur blöd die Kamera immer ohne irgendeine Absicherung in der Hand zu halten. Leider stellt sich heraus, dass der vom Navi angezeigte Best Buy nicht der gesuchte Best Buy Elektronikfachmarkt ist, sondern mit vollem Namen Best Buy Market heißt und ein Großhandels-Lebensmittelmarkt ist.

Wir fahren weiter Richtung Bakersfield während Annalenas Ohrenschmerzen immer schlimmer werden. In Bakersfield ist dann ein Punkt erreicht, wo es nicht mehr weiter geht. Wir fahren zu Walgreens um zu fragen, was es denn an frei verfügbaren Medikamenten gibt. Sieht ziemlich mau aus, außerdem helfen pflanzliche Mittel bei einer akuten Ohrenentzündung auch nur bedingt weiter und schon gar nicht gegen die Schmerzen.

Also umdisponieren und auf zum Urgent Care Medical Center. Draußen sind es ürigens 108° F, die Luft brennt, aber Annalenas Ohren leider auch. Die Kleine weint und muss jetzt dringend versorgt werden.

Bakersfield Urgent Care

Wir verbringen ungefähr drei Stunden in der Notaufnahme, wo wir ausnehmend freundlich behandelt werden. Während Anja mit Annalena bei der Behandlung ist, fahre ich tanken und sitze dann im Wartezimmer rum und verfolge das Treiben. Es ist ganz schön was los heute, ein Mann wurde von einem 'freaking dog' gebissen und sitzt mit stark blutender Hand da, aber er hält sich tapfer. Er bekommt umgehend eine Erstversorgung, bevor die Wunde später genauer unter die Lupe genommen wird.

Bei Annalena wird, wie nicht anders zu erwarten war, eine ear infection diagnostiziert, mit dem Ergebnis, dass sie nach einer gründlichen Spülung ein Schmerzmittel und Antibiotika verschrieben bekommt. Bis ich eine itemized invoice in Händen halte, die ich der deutschen Versicherung präsentieren kann, ist es weit nach 16.00 Uhr. Wird höchste Zeit, dass wir uns vom Acker machen, aber natürlich hatte die Sache mit Annalena oberste Priorität.

Bevor wir den Glutofen Bakersfield verlassen können, müssen wir noch die Antibiotika bei Walgreens besorgen. Anders als in deutschen Apotheken sind diese nicht vorrätig, sondern werden auf die spezielle prescription des Kunden hin angefertigt. Das dauert weitere 20 Minuten, vom Hin- und Herfahren ganz zu schweigen.

Endlich können wir unsere Fahrt fortsetzen, die durch die südlichsten Ausläufer der Sierra Nevada führt.

Die Strecke ist relativ hügelig, und leider halten in dem allgemein schon dichten Verkehr zahlreiche LKWs den Verkehr auf, die die Steigungen nicht schaffen und jämmerlich langsam dahinschleichen. Die rechte Spur ist regelrecht blockiert. Besser wird es erst, als wir auf Highway #14 nach Norden abbiegen.

Den Red Rock Canyon State Park lassen wir rechter Hand liegen, auch die eigentlich geplante Loop zur Bonanza Gulch muss wegen der Krankenhausgeschichte in Bakersfield ausfallen. Aber die Enttäuschung darüber hält sich in Grenzen, denn wir sind vor allem froh, dass Annalenas Schmerzen deutlich besser sind und sie nun sehr gut versorgt ist. Das ist einer der Vorzüge einer USA-Reise: Wenn mal wirklich etwas passiert, ist man selbst in der abgelegensten Ecke medizinisch gesehen in besten Händen.

In Inyokern, kurz vor unserem Ziel, kaufen wir in einem kleinen Supermarkt noch ein paar Lebensmittel und fahren dann nach Ridgecrest, wo wir im Clarion Inn einchecken. Das Zimmer ist leider nicht so schön, wie wir es uns erhofft haben - 08/15, mäßiger Durchschnitt. Der Pool ist ganz nett, aber auch nichts Besonderes. Wir entscheiden keine zweite Nacht zu bleiben, was wir eventuell vorhatten um die ausgefallenen Besichtigungen in dieser Ecke nachzuholen.

Abendesseen gibt es bei Mc Donald`s, wobei wir feststellen, dass es in Ridgecrest alle möglichen Läden und Supermärkte gibt, wo wir uns morgen mit Frühstück versorgen können.

Eine Runde am Pool rundet den anstrengenden Tag ab.