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Big West Tour 2015

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

32. Tag: 31.07.2015 (Teil 2)

Nach diesem kurzen Abstecher fahren wir über die Oakland Bay Bridge stadteinwärts. Der Verkehr rollt gut und wir müssen nur vier Dollar toll bezahlen. Zu peak hours sind sechs Dollar fällig. Soo knauserig sind wir ja nicht, als dass das wichtig wäre, aber heute kommt es uns gut zu pass. Wir haben nur noch ca. zehn Dollar Bargeld in der Tasche, von denen jetzt vier weg sind. Das könnte knapp werden.

Nächstes Ziel ist die Candlestick Point State Recreation Area. Auf dem Weg kommen wir an Ecken vorbei, die ich nicht gerade als sicher nach Einbruch der Dunkelheit bezeichnen würde. Tagsüber geht es vermutlich, vor allem, wenn man im Auto sitzt. Der Park selbst ist geschlossen und macht einen verwahrlosten Eindruck, der noch dadurch verstärkt wird, dass die ganze Gegend eine einzige Großbaustelle ist. Nebenan werden die Reste vom ehemaligen 49ers Stadion abgetragen. Es herrscht ein wenig Endzeitstimmung und wir fühlen uns nicht besonders wohl. Zu sehen gibt es außer den Trümmern des alten Candlestick Park Stadions, das im August 2014 geschlossen wurde, nichts.

Nach einem Mittagessen bei Denny´s (die Blueberry Pancakes sind wie immer sensationell) geht´s zum Coyote Point, der etwas südlich von SFO liegt. Das ist vor allem für plane spotter eine sehr gute Location, aber auch zum Relaxen und Spazierengehen ganz nett. Der Eintritt beträgt genau sechs Dollar und exakt so viel haben wir noch an Bargeld. Damit fliegen wir, wenn alles gut geht, mit ziemlich genau Null Fremdwährung nach Hause.

Apropos fliegen: plane spotting ist bei der Coyote Point Recreation Area, so der offizielle Name, ein bisschen so wie im Dockweiler State Beach in Los Angeles. Rrrrrrummmmmms - nicht ganz so laut wie ein paar Hundert Meilen weiter südlich bei LAX.

Coyote Point Recreation Area

Anja möchte sich vom Packen erholen - wer kann es ihr verdenken - und bei der angenehm frischen Brise ein bisschen auf einer Bank mit Blick auf die San Francisco Bay relaxen, während Annalena, Lisa-Marie und ich einen kleinen Spaziergang entlang des Bluff Trails machen.

Coyote Point Recreation Area Coyote Point Recreation Area

Beim Marina Overlook kehren wir wieder um. Von hier kann man auch die San Mateo Bridge gut sehen.

Coyote Point Recreation Area

Coyote Point ist ein hübsches Ausflugsziel, allerdings keine Bade-Location. Dafür würde ich immer echte ocean beaches wie Rodeo Beach, Stinson Beach, Halfmoon Bay usw. vorziehen. Allerdings sind diese auch in der Regel lausig kalt.

Coyote Point Recreation Area

Nun ist der Urlaub im Prinzip zu Ende und wir fahren zum Flughafen, wo wie bei Alamo den Wagen abgeben. Leider gibt es bezüglich der Reifenpanne ein wenig Heckmeck. Man möchte uns den refund für die Reparatur nicht bar auszahlen, sondern in Form eines Schecks, was wir jedoch ablehnen. Es schließen sich Diskussionen mit dem Alamo-Customer-Service Mitarbeiter an, der behauptet, dass nicht genügend Bargeld da sei, er da überhaupt nichts machen könne und wir außerdem die falsche Werkstatt gewählt hätten. Es müsste eine Good Year Vertragswerkstatt sein, was natürlich blanker Unsinn ist, da ja ein original Good Year Reifen aufgezogen wurde und uns vor allem die Kunden-Hotline zuvor ihr OK gegeben hat.

Doch wir bleiben standhaft und rühren uns nicht von der Stelle, was mir für die hinter uns anstehenden Leute Leid tut. Wir fordern den Manager zu sprechen, was dazu führt, dass der Mann im Service-Häuschen ganz aus dem Häuschen gerät, aber wenigstens losrennt um sich schlau zu machen. Nach einigem Hin und Her ist ganz plötzlich doch Bargeld da und wir bekommen die 230,31 USD auf den Penny ersetzt. Geht doch.

Mit dem Skytrain fahren wir zum Terminal G, wo sich der Lufthansa-Schalter befindet. Beim Aufgeben des Gepäcks sind in einem Koffer sage und schreibe 800 Gramm zu viel, sodass wir die Picknickdecke rausnehmen und in einen anderen Koffer stopfen müssen. Dann passt alles fast auf´s Gramm genau Richtung Obergrenze.

Nach dem üblichen Zeittotschlagen bis zum Abflug ist der Flug über den Atlantik ruhig und angenehm, wobei allerdings die Bordverpflegung nach meinem Dafürhalten ganz schlecht ist. Selbst die Pasta ist kaum genießbar und total zerkocht und matschig. Dann doch bitte sämtliche Verpflegung weglassen und die Flüge zwei Euro billiger machen.

Während auf dem Hinflug Annalena Probleme hatte, muss sich nun Lisa-Marie kurz vor der Landung einmal übergeben, aber auch dieses kleine Malheur lässt sich in den Griff bekommen. Als wir dann endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben, sind alle heilfroh. Stundenlang Sardinenbüchse in der Holzklasse macht bei Lufthansa genau so wenig Spaß wie bei jeder x-beliebigen anderen seriösen Fluggesellschaft.

In München haben wir nur einen kurzen Aufenthalt und fliegen dann in einer kurzen Dreiviertelstunde nach Paderborn gen Heimat. Dort bekommen wir das Gepäck ganz schnell und sind schon auf dem Weg Richtung Freiheit, als uns ein streng blickender Zollbeamter anhält und kritisch mustert. Woher wir denn kämen? Wie aus der Pistole geschossen antworte ich "Frankfurt", wobei mir im selben Moment klar wird, dass das totaler Unsinn ist, da die Linie PAD - FRA vor ein paar Jahren dicht gemacht wurde. Ich korrigiere mich und sage "München", was zu weiteren Nachfragen bezüglich der Freigrenzen führt. Wahrheitsgemäß kann ich aber bestätigen, dass wir diese definitiv unterschritten haben. Ein Zelt (das knapp unter umgerechnet 430 EUR liegt) plus diverse Billigklamotten sind auf die ganze Familie umgelegt unproblematisch.

Man lässt uns ungehindert passieren und wir sind ruckzuck wieder zuhause. Eine fantastische, anstrengende, wunderschöne, aufregende, vielseitige, manchmal stressige, unvergessliche, selten erholsame, insgesamt tolle Reise ist zu Ende.