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Sunshine Tour 2012

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

6. Tag: 05.04.2012 (Fortsetzung)

Wir verlassen die Shark Valley Region und biegen nach links auf den Tamiami Trail ab. Auf diesem bleiben wir nur ein ganz kurzes Stück. An der Tamiami Ranger Station biegen wir auf die Loop Road ein, die den Tamiami Trail südlich umgeht und durch das Big Cypress National Preserve verläuft.

1994 haben wir diese Strecke schon einmal unter die Räder genommen, mussten aber nach ein paar Meilen abbrechen, weil in Folge schwerer Regenfälle die weitgehend unasphaltierte Piste unter Wasser stand.

Dieses Jahr haben wir mehr Glück. Von Regen ist kein Spur und die anfangs noch asphaltierte und später dann geschotterte Strecke ist problemlos zu bewältigen. Die Piste führt durch üppige, urwaldähnliche Vegetation und man bekommt einen guten Eindruck von der Wildnis um einen herum.

Wir kommen an eine Baustelle und müssen anhalten. Der Straßenbauarbeiter, der das Stopp-Schild in die Höhe hält, hat wohl ein schlechtes Gewissen, dass er uns mitten in der Pampa aufhalten muss und entschuldigt sich wortreich für den delay. Um uns die Wartezeit zu versüßen zeigt er uns einen riesigen, ca. fünf Meter großen Alligator, der ein wenig abseits der Straße im Gebüsch liegt. "Look how fat she is."

Sie, das Riesen-Exemplar eines Alligators, liegt übrigens ganz in der Nähe eines Wohngrundstücks. Egal, wie ungefährlich diese urtümlichen Tiere für Menschen unter normalen Umständen sein sollen: So etwas möchte ich nicht im Vorgarten haben.

Irgendwann geht es weiter und wir kommen an der Einmündung eines kurzen nature trails (Tree Snail Hammock Trail) vorbei. Ich gehe ein paar Minuten in den Dschungel und stelle fest, dass hier doch einige Mosquitoes unterwegs sind. Also schnell zurück ins Auto, aber vorher noch ein paar Fotos.

Wir fahren die Loop Road weiter und kehren bei der Monroe Ranger Station wieder auf den Tamiami Trail zurück. Weiter geht´s in Richtung Westen und wir vertreten uns die Beine auf dem Kirby Storter Boardwalk. Dieser schöne Weg führt etwa eine Meile lang durch schöne Prärie (wet prairie) und Zypressenlandschaft, die für das Big Cypress NP charakteristisch sind.

Wir fahren weiter auf dem Tamiami Trail nach Westen. Plötzlich gehen hinter mir die Sirenen eines Polizeiwagens an. Der Sheriff höchstpersönlich gibt sich die Ehre und wir fahren rechts ran. Natürlich bleiben wir im Wagen sitzen und ich lege die Hände auf´s Lenkrad. So ist das hier üblich.

Ich war zu schnell unterwegs und bin statt der erlaubten 60 mph 75 gefahren. Auweia, das kann teuer werden, denke ich im Stillen. Der Sheriff erkennt schnell, dass wir Touristen sind und ist sehr freundlich und offenbar bester Laune. Er betet mir vor, dass ich eigentlich eine Riesenstrafe aufgebrummt bekäme. Der Strafenkatalog geht bei 153 USD los und wir wären mit 253 USD dabei. Bei einer Geschwindigkeitsübertretung von 30 Meilen hätte ich sogar ein "appointment with a judge" gehabt. Schluck.

Da ich aber noch keinen Eintrag im Strafenregister habe, komme ich mit einer sog. warning davon. Die sei jetzt aber fest im Computersystem hinterlegt, sodass wir beim nächsten Mal nicht mehr mit Milde rechnen könnten. Also Fuß vom Gas. Yessir! Und danke, dass Sie ein Auge zugedrückt haben.

Nach diesem kleinen Schreck am späten Nachmittag nehmen wir uns die Turner River Road vor. Das ist eine 21 Meilen lange dirt road, die aber bei trockenem Wetter sehr gut mit normalen Straßen-PKWs zu befahren ist. Die Straße biegt unmittelbar hinter dem H.P. Williams Roadside Park nach Norden ab und führt entlang eines Kanals, der zur Rechten liegt und stellenweise von hochgewachsenem Schilf gesäumt ist.

Kurze Zeit später läuft uns dieser kleine Freund über den Weg:

Komisch, wir haben in diesem Urlaub alle möglichen Tiere gesehen, aber noch keine Gürteltiere. 1994, als wir so gute wie keine Alligatoren gesichtet haben, liefen uns hingegen Gürteltiere als beinahe einzige Spezies regelmäßig über den Weg. Und Mosquitoes, aber das ist ein anderes Thema.

Gegen Abend kommen wir bei unserer vorgebuchten Unterkunft in Glades Haven an. Wir haben hier ein kleines Cottage für eine Nacht gemietet. Die Auswahl in dieser sehr abgelegenen Ecke an der Chokoloskee Bay ist ziemlich übersichtlich und wir sind gespannt, was uns erwartet.

Die mit 149 USD nicht gerade preiswerte cozy cabin ist mit "rustikal" euphorisch beschrieben. Man könnte auch sagen, sie ist beklemmend eng und spartanisch eingerichtet. Nur eine dünne Holzwand trennt die beiden getrennt vermieteten Zimmer mit Stockbetten voneinander. Immerhin kann man auf einer mit Mückenschutzgitter umgebenen Veranda draußen sitzen.

Die Cottages liegen ganz nahe an einem Kanal und ich gehe noch los um ein paar Fotos zu machen.

Nach einem kleinen Abendessen aus der Kühltasche geht es bald ins Bett.